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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0450
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19. konflikt zwischen pfarrern und kirchenpflegern
anderen vnderscheid staht ¹ , das die pfarrerr vnd helfferr sollen bei dem
volck, Jungen vnd alten, sehen, was jr predig vor frucht bringe, Welches ie nit
| 1 ᵛ | geschehen kan, wa die pfarrerr vnd helfferr nit solten mit Jungen vnd alten
in ein rechte christliche kundschafft vnd gemeinschafft komen.
Zum funfften ist zu bedencken, das vnsere Herren ² anfangs des Euangeli 5
befolhen haben vnd gepotten, durch Jre offentliche Mandaten im truck ausgangen
³ , das die pfarrerr vnd predigerr Jr ampt vnd dienst nach dem wort
Gottes sollen gentzlich verrichten, Nichs darzu noch daruon thun ⁴ . Nun ist
offenbar, das Gott in seiner h[eilige]n Schrifft allen pfarrern vnd seelsorgern
zum ernstlichsten hat gebotten, ᶜ das sie ᶜ mit Jrem ᵈ höhisten vleis dahin ᵉ ar- 10
beiten sollen ᶠ , das sich alle vnd iede Christen mit Jnen – jren pfarrern, seelsorgern
vnd hirten – vnd vnder sich selb erkennen vnd halten von hertzen vnd
auch mit mund vnd der that als kinder Gottes, himlische brüder vnd glider
Christi vnd also von Jren seelsorgeren vnd ieder von dem anderen im glauben
Christi vnd aller gotseligkeit erbawen werde. 15
Des lese vnd erwege man allein das x. cap. Johannis ⁵ vnd Ezechielis 34[10–
16], da der Herre selb das war hirten ampt beschreibet: das der gute hirt seine
schaffe vnd sie jn kennen sollen vnd gern hören; das er auch in sonderheit fur
alle vnd iede schaffe christliche sorge tragen solle, das verloren suchen, das
verwundte verbinden, das krancke stercken, das gesunde wol weiden. ⁶ 20
Jtem Ephes. 4[11–12], da der h[eilige] Geiste lehret, wa zu ⁷ der herre Christus
den kirchendienst eingesetzet hat vnd wie die kirchendienerr Jme darzu
dienen sollen, das die glaubigen | 2 ʳ | alle recht zusamen gefüget, ann einanderr
in Jm hangen vnd wachsen vnd alle einander helffen erbawen, das sie alle in einigkeit
des glaubens vnd erkantnis Christi komen in der liebe. 25
Jtem Actorum 20[17–38], da der h[eilig] Paulus die Elteren ⁸ von Epheso
zu Mileto lehret vnd vermanet, den kirchendienste recht zu verrichten, vnd
mit namen anzeiget, wer nit an dem blut der verderbenden wölle schuldig
werden, das der müsse die Jm befolhen nit allein in gemein, sonder auch zu
c)–c) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiese: a.
d) möglicherweise von Bucer korr. aus: jren: a.
e) danach gestr.: zu: a.
f) von Bucer am Ende der Zeile und vor dem Anfang der nächsten Zeile nachgetragen: a.
1. Tatsächlich steht der von Bucer hier paraphrasierte Abschnitt im dritten Absatz des
ersten Artikels (BDS 6,2, S.235,3–11 = Sehling, EKO XX/1, S.332f.).
2. der Straßburger Rat.
3. Gemeint ist das Mandat zur Predigt des Evangeliums vom 1. Dezember 1523 (Sehling,
EKO XX/1, S.32f. und S.118 f.; Moeller, L’édit strasbourgeois, S.57f.).
4. Vgl. Sehling, EKO XX/1, S.118; Moeller, L’édit strasbourgeois, S. 58.
5. Joh 10,1–16.
6. Hier nimmt Bucer Motive auf, die in seiner Schrift ›Von der waren Seelsorge‹ (BDS 7,
S.67–241) eine zentrale Rolle spielen.
7. wa zu: wozu.
8. Ältesten.
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anderen vnderscheid staht ¹ , das die pfarrerr vnd helfferr sollen bei dem
volck, Jungen vnd alten, sehen, was jr predig vor frucht bringe, Welches ie nit
| 1 ᵛ | geschehen kan, wa die pfarrerr vnd helfferr nit solten mit Jungen vnd alten
in ein rechte christliche kundschafft vnd gemeinschafft komen.
Zum funfften ist zu bedencken, das vnsere Herren ² anfangs des Euangeli 5
befolhen haben vnd gepotten, durch Jre offentliche Mandaten im truck ausgangen
³ , das die pfarrerr vnd predigerr Jr ampt vnd dienst nach dem wort
Gottes sollen gentzlich verrichten, Nichs darzu noch daruon thun ⁴ . Nun ist
offenbar, das Gott in seiner h[eilige]n Schrifft allen pfarrern vnd seelsorgern
zum ernstlichsten hat gebotten, ᶜ das sie ᶜ mit Jrem ᵈ höhisten vleis dahin ᵉ ar- 10
beiten sollen ᶠ , das sich alle vnd iede Christen mit Jnen – jren pfarrern, seelsorgern
vnd hirten – vnd vnder sich selb erkennen vnd halten von hertzen vnd
auch mit mund vnd der that als kinder Gottes, himlische brüder vnd glider
Christi vnd also von Jren seelsorgeren vnd ieder von dem anderen im glauben
Christi vnd aller gotseligkeit erbawen werde. 15
Des lese vnd erwege man allein das x. cap. Johannis ⁵ vnd Ezechielis 34[10–
16], da der Herre selb das war hirten ampt beschreibet: das der gute hirt seine
schaffe vnd sie jn kennen sollen vnd gern hören; das er auch in sonderheit fur
alle vnd iede schaffe christliche sorge tragen solle, das verloren suchen, das
verwundte verbinden, das krancke stercken, das gesunde wol weiden. ⁶ 20
Jtem Ephes. 4[11–12], da der h[eilige] Geiste lehret, wa zu ⁷ der herre Christus
den kirchendienst eingesetzet hat vnd wie die kirchendienerr Jme darzu
dienen sollen, das die glaubigen | 2 ʳ | alle recht zusamen gefüget, ann einanderr
in Jm hangen vnd wachsen vnd alle einander helffen erbawen, das sie alle in einigkeit
des glaubens vnd erkantnis Christi komen in der liebe. 25
Jtem Actorum 20[17–38], da der h[eilig] Paulus die Elteren ⁸ von Epheso
zu Mileto lehret vnd vermanet, den kirchendienste recht zu verrichten, vnd
mit namen anzeiget, wer nit an dem blut der verderbenden wölle schuldig
werden, das der müsse die Jm befolhen nit allein in gemein, sonder auch zu
c)–c) von Bucer über der Zeile nachgetragen und eingewiese: a.
d) möglicherweise von Bucer korr. aus: jren: a.
e) danach gestr.: zu: a.
f) von Bucer am Ende der Zeile und vor dem Anfang der nächsten Zeile nachgetragen: a.
1. Tatsächlich steht der von Bucer hier paraphrasierte Abschnitt im dritten Absatz des
ersten Artikels (BDS 6,2, S.235,3–11 = Sehling, EKO XX/1, S.332f.).
2. der Straßburger Rat.
3. Gemeint ist das Mandat zur Predigt des Evangeliums vom 1. Dezember 1523 (Sehling,
EKO XX/1, S.32f. und S.118 f.; Moeller, L’édit strasbourgeois, S.57f.).
4. Vgl. Sehling, EKO XX/1, S.118; Moeller, L’édit strasbourgeois, S. 58.
5. Joh 10,1–16.
6. Hier nimmt Bucer Motive auf, die in seiner Schrift ›Von der waren Seelsorge‹ (BDS 7,
S.67–241) eine zentrale Rolle spielen.
7. wa zu: wozu.
8. Ältesten.