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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Buckwalter, Stephen E. [Bearb.]; Wilhelmi, Thomas [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 18): Nachträge 1541 - 1551 sowie Ergänzungen und Korrekturen — Gütersloh, 2015

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https://doi.org/10.11588/diglit.30530#0533
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25.1 heiratsbrief bucers und wibrandis rosenblatts

529

vnd dem Nathanael 40 gulden für seinen fünften theil am eigenthumb dises
widdumbs, den herr Martin | 775 | seiner hausfrawen seligen gemacht ¹ , gepüret,
hat herr Martin die selben 40 gulden auch alsbald herren Conradten, gemeldtem
vogt, zugeben bewilliget, Doch mit dem geding, das er, herr Martin,
gemeldtem herren Conraden als vogt seines sons an vorgemeldter summa der
freiwilligen gabe allein die 136 gulden also bar geben vnd das uberig hundert
mit vier gulden järlich verzinsen solle, bis er jhm dises auch mit gelt vnd hausraht
vermüget, Welches alles der gemeldte vogt jm, Nathanael, mit seinem
müterlichen erb zu seinem nutz anlegen vnd verwalten solle, Vnd als gedachter
Nathanael für seinen theil an den hundert gulden widdumbs, den fraw Eli-
zabet herren Martin gemacht hat, die nutzung von zwentzig gulden jm, seinem
vatter, järlich geben solte, hat er, herr Martin, vff das selbig auch frei
verzigen ⁴ .

Desgleichen jm auch seine vier theil an dem vnuerenderten gut, das er von
den vier verstorbenen kinderen erobert ⁵ , welches ob den 46 gulden wert ist,
auch geschencket hat, Vnd das auch weiter bewilliget, das er Nathanael, seinen
son, auch bis er zu seinen tagen kommet, aus sein, herren Martins, gut
vffziehen wölle, Jedoch wa man den selben zu einem handwerck thun oder
sunsten fernern kosten seinethalben haben müste, das der vogt den selben aus
sein, Nathanaels, müterlichem erbe vnd der ietzgemelten zugabe solle aus-
richten.

Vnd demnach das closter Lobenfeld ⁶ auch 200 gulden sampt etlichen kleinöttern
⁷ vnd hausraht inhaltet, so weiland fraw Elizabet Palassin ⁸ , herren
Martins hausfraw vnd dises Nathanaels muter selig, daselbs hin gebracht, da
soll vnd will herr Martin, der vatter, möglichen fleiß ankeren ⁹ vnd fürwen-
den, ob dasselbig gantz oder zum theil zuwegen bracht werden möchte. Vnd
was also an dem selben gegeben würde, das das selbig alles dem angezognen ¹⁰
Nathanael als vnuerendert zugehören vnd zustendig sein solle.

Vnd sind bei solcher eheberedung ¹¹ , als die beschehen, zugegen gewesen
als beider ᵈ seits verwandten ᵈ | 776 | vnd sonders verdraute gönner vnd
freund, Johannes Capito ¹² , D. Wolfgang Capitons seligen bruder, herr Cond)–d)
nach Rasur geschrieben; ursprünglicher Text nicht mehr lesbar.

1. vermacht.
2. Gabe der Mutter an den Bräutigam. Das Wort ist nicht belegt.
3. darauf verzichtet. Götze, S.84.
4. verzichtet. Götze, S.84.
5. erwartet.
6. Kloster Lobenfeld, Benediktinerinnenkloster im Kraichgau (in der Nähe von Heidelberg).
Elisabeth Silbereisen war hier von 1511 oder 1512 bis 1522 Nonne.
7. Kostbarkeiten.
8. S. oben S. 521.
9. daran wenden. Götze, S.10.
10. genannten.
11. Ehevertrag. Deutsches Rechtswörterbuch 2, Sp.1210.
12. Johannes Capito, Bruder von Capito.

Angehencket
bedinge

Muterwiddums
²
theil 20 fl.
nutzung verzig ³
gethon

Vatters vierdtheil
am vnuerenderten
gut auch
geschenckt

Den Son erziehen
aus dem seinen

Lobenfeld 200
gulden
 
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