Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0192
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
PSalter wol verteutscht auß der heyligen sprach.
Verklerung des Psalters fast klar und nutzlich Durch Johann
Bugenhag auß Pommern. Von dem Latein in Teutsch, an vil
orten durch in selbs gebessert. / Mit ettlichen vorreden am anfang
5 wol zu merken. / Vergattung der Psalmen und Summarien zu
Christlichem brauch fast tröstlich. / Zeyger der materien und
inhalt, so in der außlegung gehandlet. / Der Psalmen anfang zu
Latein und Teutsch mit iren zweyspeltigen zalen verzeychnet. /
Gedruckt zu Basel durch Adam Petri im jar M.D.XXVI.

10 Martin Butzer dem Christlichen Leser.

Gnad und frid von Gott, unserem vatter, und unserem herren Jesu Christ
[1 Tim 1,7]. Gelobt sey Gott 1 und unser vatter, der seyn heyliges wort
so reychlich wider an das liecht bringet; und das bey uns verloßnen a
Teutschen, die wir wol als ein unzeittige geburt 2, so vil die erkantnis
15 der warheit belanget, mögen geacht werden. Dann wir von Christo,
unserem herren und heiland, noch nie vor diser zeyt lautere und unge-
felschete zeugnis und predig gehöret haben. Do Teutschland von Christo
hört hat, ist schon das heylig evangelion mit menschenleren b ver-
mischet und gefelschet gewesen. Nun aber hat der barmhertzig Gott
20 und vatter uns vor allen nationen mit lauter c und gewisser seines hey-
ligen worts erkantnis d gnediglich und reychlich begabet, aufferwecket e,
die die heyligen biblischen bücher sampt vil andern f nutzlichen und
heilsamen schrifften im Teutsch g lassen außgen h, Domit auch die, so
nit i mögen redende lerer haben, doch von den stummenden predigern,
25 das ist auß den büchern, der warheit bericht werden. Und die auch, so
predig hören, haben, nach dem sy die selbigen urteilen und sich vor
allen frembden leren (so sy doheim die heyligen biblischen bücher lesen
und also wissen, was das wort Gottes vermag) verhüten. Das dann
warlich hoch von nöten ist, so vil lauffen jetz der zeyt, die der herr nicht
30 gesandt hat, so vil gefallen inenj selb zu wol und wöllen sondere meister
sein, nichts lassen gelten, das sy nicht vor gesagt haben. Machen also
secten und partyen under den Christen, die ein leyb 3 und unzertrente
gemein seyn solten, Das eben das widerspil ist Christlicher lere. Dann

a) verlaßnen B. - b) menschenleer B. - c) lautter B. - d) erkantniß B. - e) auf-
ferweckt B. - f) anderen B. - g) Teutschen B. - h) außgohn B. - i) nicht B. -
j) in B.

A 1 a

A 2 a

Verteutschen der bücher
ist nutz denen, so nicht
predig haben, und auch
denen, so predig haben,
dieselbigen zu urteilen.

1. Vgl. 2 Cor 1,3; Eph 1,3; I Petr 1,3.

2. Vgl. I Cor 15,8.

3. Vgl. Ro 12; I Cor 12.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften