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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0224
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PSALTER WOL VERTEUTSCHT

219

welchen nun er dise speiß gibt, die entpfahens auch und glaubens, dann
wers vom vatter höret und lernets, spricht Christus [Jo 6,45], der kompt zumir,
das ist, glaubt an mich. Durch welchen glauben wir essen sein fleisch
und trincken sein blut, niessen das war hymelbrot, das der welt das leben
5 gibt, Johan. vi. [33 ; 50-58], und zwar dise ist die höchste gedechtnis der
wunder gottes, die der gnedig und barmhertzig herr gemacht hat, das
er sein einigen sun für uns geben hat zu unser erlösung. So wir nun
solchs glauben, das er unser versünung ist, das er durch sein fleisch und
blut, so er am creutz für uns dem vatter n geopffert hat, unser sünd hyn-
10 genomen o und des vatters huld erworben hatp, das wir mit im kinder
und erben gottes sind q und seine miterben, so geschicht uns, wie wir
glauben, und sind r schon selig in der hoffnung und haben das ewige
leben. In disem ist zwyschen uns und dem vatter das new testament
und der ewig bundt auffgericht; dovon s Hiere. xxxi [31-34]: das er
15 unser gott und wir sein volck seyen, in kennen und er unser sünd
nymmermer gedencke. An den bund dencket er dann auch | ewiglich,
wie hie der psalm lautet, füret und geleyttett uns als die seinen und
wendet seine gnad nymmermer von uns, dann dis u ist ein ewiger bundt
und testament, das nit geendert wirt.

20 Solchen glauben zu bekennen und so herlicher gedechtnis danck zu
sagen, hat Christus auch hinder im verlassen die weyß und cerimony,
das brot zu brechen und den kelch under uns zu teylen, dobey v wir
bedencken sollen und im des danck sagen, das er sein leyb und blut
uns zu erlösung hyngeben hat w, das dann mit im bringt die verbrüderung
25 mit allen, die solchs glauben x genossen sind y, mit z denen wir ein brot
und ein leyb sind a, die wir alle eins brots teylhafft sind b, i. Cor. x [17].
Darumb sagt er im letsten nachtmal, nachdem er in das brot brach und
gab: Nemet und esset, das ist mein leyb, der für euch gebrochen und geben
wirt, on zweyfel c ans creutz in todt. Desgleichen d als er e in den kelch
30 gab: Trincken alle daraus, dis f ist das new testament in meinem blut, das für
euch und vil vergossen wirt zu vergebung der sünd. Das thut zu meiner gedechtnis
[I Cor 11,24-25; Mt 26,28; Lc 22,19-20], das ist, bedencket dobey g
und bedencket euchs, das ich mein leyb und blut also für euch geben
habe, das eüwer geystliche speyß und wores h hymelbrot ist, die ir
35 ewiglich nicht sterben werdet, so irs also glaubet, das ist, mein fleysch
und blut also geistlich niesset. Solche gedechtnis dises grossen wunder
gottes, das er sein eynigen sun für unser erlösung in todt geben hat,
bringt in allen gleubigen, das sy sich gott frey vertrawen; seytenmal i sy

Christus unser speyß.

163 G

Vom nachtmal des
herren.

Das fleysch Christi recht
essen und sein blut
trincken.

n) vater C. - o) hingenommen C. - p) hatt C. - q) seind C. - r) seind C. -
s) davon C. - t) gelaytet C. - u) diß C. - v) dabey C. - w) hatt C. - x) glaubens
C. - y) seynd C. - z) mitt C. - a) seind C. - b) seind C. - c) zweyffel C. - d) deß-
gleychen C. - e) er/er ABC. C. - f) diß C. - g) dabey C. - h) wares C. -
i) seyttenmal C.
 
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