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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0252
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GETREWE WARNUNG GEGEN JACOB KAUTZ

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von dem liß weitter in der antworte Zwinglis und Oecolampadii uff
des Luthers Schwermerey, und nemlich von der gerechten Gottes, die
wol allenthalb ist 27. Also auch Christus nach der Gottheit, aber nicht
nach der menscheit und dem leib, dann die schrifft dem selbigen sondere
5 ort zu eyget und in nicht allenthalb bekennet. Darumb sagt Christus
[Jo 16,28]: ich verlaß die welt, die engel: er ist nit hie [Mt 28,6], item: diser
Jesus, welcher von eüch auffgenomen ist in den hymel, der wirdt kummen etc.
[Act 1,11]. Freilich die Engel haben auch gewißt, das Christus fleysch
vom heyligen geyst entpfangen was, das die rechte Gottes allenthalb
10 ist, noch geben sie der menschlichen natur zu, das sie an eygen orten
und nicht allenthalb sey.

Das aber Kautz weitter sagt, Das Nachtmal sey nie recht zu Wurmbs
gehalten worden, merckt man wol warauff er redet, wie wol aber wir
nicht eygentlich wissen, wie sie das gehalten haben, so hoffen wir doch,
15 es sey auch etwan recht bey inen gehalten worden. Dann Christus nichts
weiters befolhen hat, dann das brot brechen und den kelch drincken
im zu gedechtnüß. Darumb welche Christo glauben und so sie von dem
brot essen und kelch drincken, seinen todt verkünden, sagen im lob
und danck umb solche guthat, die haben das recht mal nach der leer
20 Christi und Pauli recht gehalten, solichs | hoffen wir sey auch offt zu
Wurmbs geschehen, darumb wir des orts dises Artickels nicht mit dem
Kautzen stymmen.

Aber die Widertäuffer haben grosse not, das man nicht sündern,
außschließen und bannen wil, so doch Christus die sünder auffnam und
25 nicht wolt den zustossen halm gar zerknützen und das glümbsend tacht
gar verlöschen 28. Das ist war, welcher ein bruder sein wil und ein buler
oder ein geytziger oder ein götzendiener oder ein schelter oder ein
trunckenboltz oder ein rauber erfunden wurden oder der unordlich
wandelete, schüffe nichts und der gleichen, solchen werden rechte
30 Christen, so sie ein solchen erkennen und er gestrafft, sich nicht besseren
wil, in ir gemeynschafft nicht dulden. Dazu sie die lieb der ehre Gotes,
auch sorg der gemeyn, das nicht ein wenig saurteyg den gantzen teyg
versäuret, triben wirdt, doch werden sie in nicht für ein feind halten,
sonder warnen und ermanen als ein bruder. ii. Thess. iii [15]. Weiter
35 sundern, als etlich täuffer vor in haben, gebürt nicht christen, sonder
denen leüten, die sagen: Herr, wir sagen dir danck, das wir nicht sind
wie ander leüt, reüber, ehbrecher und dise publicanen 29. Doch wissen
wir nicht, wie es Kautz gemeynet, wol wer im angestanden, so er klagt,
es sey nie recht gehalten worden, er het mit anzeygt, wie mans halten
40 solte.

27. Vgl. CR 92, Zw 5 S. 922fr.

28. Vgl. Mt 12,20. 29. Vgl. Lc 18,11.

B 5 b

Vom Bann.
 
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