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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0274
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VERTEUTSCHUNG DES PSALTERS

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das buch sol gleich wol mein als des Pommers sein, ich solle endren
und anders außlegen, wie ich hoff, das es den teutschen nutz bringen
werde, des hab ich mich nun gehalten, das ich mich des tods begeben
will, wo der Pommer oder yemandt anders beweisen mag, das ich etwas
5 dorin onchristlichs und den teütschen schedlichs geschriben hab, was
mag er dann über mich zu klagen haben?

Zum vierden sicht man auß disem allein, wie unnötig dem Pommer
seine jamerklag und außschreiben gewesen seye, dann dieweil ich in
meiner vorred, die den andern allen vorgesetzet ist, mich offenlich be-
10 zeüg, das ich mich des Pommers befelchs in der verteütschung des
Psalters gehalten, geendret, zu und von | gethon und es der welt nicht 7
weniger under meinem dann seinem namen, als wol mein als sein buch
dargeben hab. Ob dann schon vom Sacrament nemlich etwas wider
seine meynung darin geschriben were, das doch nit ist, wer wolt solchs
15 nit vil mer mir dann im und den seinen zuschreiben, so doch nun die
welt durch ire grewliche schelt- und schmachbüchlin nur zuvil weyß,
das sie nit allein in der sach unser meynung, die da warlich Christi ist,
nit seind, sonder darüber, on alle ursach wider des Christlichen geysts
senfftmütigkeit uns gar dem teüfel ergeben 15, und sovil an inen, von
20 ampt, von der kirchen und vom erdtrich abthun. Der Herr woll in ir
menschliche ungeschicke hirin zu erkennen geben und verzeyhen.

Deßhalb, lieber Pomer, solte dir des Augspurgischen bruders 16, bey
dem mehr geschreys dann geyst funden wirt, dann ich weiß, wer er
ist 17, schmeichelred nit so fast zu hertzen gangen sein, und ob sie dich
25 schon bewegt hette, soltest du selb gelesen und erwegen haben, was ich
doch geschriben hette. Und so dir beschwerlich von einigem puncten
gewesen were, das solcher under gemeynem namen und in gemeynem
buch gelesen wurde, mich in sonderheyt des verwarnet haben, wolt ich
solches allweg meinem namen allein offenlich im truck zueygen, mich
30 allweg willig und bereyt haben finden lassen. Und warlich, wer deine
unbedachte Epistel zu dem Hessen 18 Ee, dann diser Psalm gedrucket
war, mir zu kommen 19, ich wolte weytleüffiger vom nachtmal Christi

15. Luther an Gregor Casel, den Abgesandten der Straßburger, am 5. November
1525: Summa, alter utros oportet esse Sathanae ministros, vel ipsos vel nos; WA
Br 3, 605, 42-43.

16. Oratio p. A4b: Ubi caeperat venum exponi psalterium Germanicum, ego
securus agebam quasi omnia quae volebam recte curata essent, donec fere post
dimidium annum quidam ex Augusta veniens iudicaret sacramentariam illam opinio-
nem esse psalterio insertam.

17. W. Köhler denkt an »Frosch oder Stephan Agricola« aus Augsburg (I, 360,
Anm. 2).

18. Contra novum errorem de sacramento corporis et sang. J. Chr. ad D. J. Hessum
(G. Geisenhof, Nr. 162-173).

19. Bugenhagen hatte B. in der Oratio p. A 2 b vorgeworfen: Quasi vero non
 
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