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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 2): Schriften der Jahre 1524 - 1528 — Gütersloh, 1962

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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0344
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VERGLEICHUNG D. LUTHERS

339

11 Ob Christus leib darumb, das er gen hymel gefarenx ist, nit

mögey leiplich z im brot sein.

Sebolt: Ja, du sagst als leiplich a, wyr sagen aber sichtbarlich. Wyr
bekennen, das es nitt nütz were, das er sichtbarlich bliben und gessen
5 worden were. Leiplich b ist er c aber bliben und würdt gessen und
nützet d auch.

Arb.: Ich meyn e, man solt nit quod in quale ändern.

Seb.: Ey, ich kan der Logic nicht f.

Arbo.: Der Herr spricht: Es ist euch nütz, das ich hnygehe [Jo 16,7].

10 Folget nit darauß, das gar nit nütz gewesen were, wo er bli-| ben were? D 3 b

Seb.: Ja, sichtbarlich.

Arb.: Sihest du, wie du quod in quale änderst? Der Herr saget: Es
ist euch nütz, das ich hyngehe [Jo 16,7]. Ich, ich, sagt er, und hyngehen.

So brichestu die beyde mit deinem sichtbarlichen, leuckest, das er hyn-
15 gangen sey, und sagst, er hab nur g sein gsicht h entzogen. Wenn du
yetz eyn nebelkapp hettest und mächtest dich damit unsichtbar, so
möchte man wol sagen: Man sicht Sebolt tucher nit mer. Man kündt
aber nit sagen, das du hynweggangen werest, so du noch da werest.

S.: Im Luc. [24,44] sagt der herr: Das sind die red, die ich zueuch geredt
20 hab, als ich noch bey euch i war. Sihe da, er sagt: als ich noch bey euch war,
und war doch das mal bey inen. Da sihestu, als nur die weiß der gegen-
wertigkeyt Christi verändert war, das die schrifft eben redt, als ob er gar
nit da were gewesen.

Arb.: Lieber, wer sicht aber nit hie, das er von seinem wandel und
25 stetter beywonungen redet. Dieselbig hat er inen entzogen und sie also
nunj verlassen, wonet nit mehr bey inen wie vor, war aber doch auff
diß mal noch hie bey inen leiblich k, dann er ass mit ihnen 147. Der
massen hat er sie aber alsbald auch verlassen. Dann Lucas gleich auff
das schreibt, wie er sy gen Bethaniam gfurt l, sein hend auffgehebt und
30 gesegnet hab. Und im segnen sey er von inen gescheyden und in den
hymel gefaren 148. Also hat in eyn wolcken auffgenommen von den
augen der Junger, die haben in gesehen in den hymel faren 149. Warumb
lassen ir nit auch dise wort in irem eynfaltigen verstandt, wie sie klar
lauten? Die | sagen nit von der stetten m beywonungen sonder von D 4 a
35 allerley beysein. Man weiß ye wol, was hymel hie heysset, was wolcken,

x) gefarn B. — y) mög B. — z) leiblich B. - a) leiblich B. — b) leiblich B. - c) es B. —
d) nutzet B. — e) meynt B. — f) nit B. - g) nur B. — h) gesicht B. - i) ench A. - j) nun
B. - k) leiplich B. -l) gfürt B. - m) stäten B.

147. Vgl. Lc 24, 41ff.

148. Vgl. Lc 24, 50f.

149. Vgl. Act 1,9f.
 
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