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https://doi.org/10.11588/diglit.29139#0481
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SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
wißlich d glouben vnd das wider spil 48 mit keiner öffentlichen tath be-
wysen.
Welche nun also e sind, wissen, das alle ding vffs erbarlichst vnd
ordenlichst geschehen sollen f49, vnd nieman do ettwas sunders sin;
dorumb werden solche, die wyl vnsere gemein nur am sontag g zu
samen kumet, ouch die gemeinschafft des tisch christi vff die sonnentag
mit iren andern brudern halten, vnd nichts besunders furnemen vff die
andern tag, vff die sy doch zum gepett vnd wort halben h zu samen zu
kommen, daran christlich andacht allein hanget 50 vnd soll geybt werden.
Dann rechter andechtigen andacht wie der geist worer geistlichen i
allweg ynenj vnder worffen ist.
Welche aber des verstands noch nit sind, die sollen durch teglich
predigen vnd gebett do hin gefurt werden, vnd gepürt inen als Cathe-
cumenis noch schulern des nachtmals noch nit zu gebruchen; welche
dann des worts gar nit wöllen, gohn vnß vorab nichts an. |
5 r Wyter, so man ieman also besunder zu Messen vergonnen 51 wolte,
muste mans andern, wer die weren, von handtwercks lytten oder sunst,
ouch zu lassen, Denn wir sind alle einer in christo 52 vnd glich gewihet:
das wurde aber ein miß ordenung syn. Dorum spricht paulus, 1. cor. 11,
[33], von disem: es soll einer des andern warten. kEs ist auch wol zube-
dencken: solte man den stifft pfaffen zu Messen vergonnen, wie wenig
joch 53 das were, so wurde mans do hin bringen, das opfermessen wurden,
mit den keyn christ essen soll. Was verachtung christi nun das seyn
wurde vnd seyner heyligen Sacrament, bedenck l, wer christen ist, vnd
was das sy: qui indigne mandis k54.
Von altem m her hat der diener der gemein dem exempel christi nach,
so er die gemein der iunger by einander gehebt hat, das brot gebrochen
vnd sampt den kölch vß geteilt, vnd solchs nit ein ieder für sich vnd
etlich wenig geybet. Darum wurdt es weder bösserlich noch ordenlich
syn, by vnß noch der zyt teglich messen 55, welchs dann besunder
abentmal syn wurden.
Antwort Von pepstlichen kleidern vnd geberden weiß nun meniglich, das es
menschen findlin sind, weder gott gefellig noch dem nechsten bösserlich:
d) gäntzlich C. - e) fehlt in C. - f) sol C. - g) Sonnentag C. - h) haben C. -
i) geistlicher C. - j) fehlt in C. - k)-k) Hinzufügung Bucers; C bringt statt dessen:
Man bedenck auch, was wir für pfaffen uff den Styfften vnd sunst haben; wolte man
ienen zü Mesßen vergünnen, wurdens offtt triben die so Ergerlich leben, das niemant
mit inen Essen sol: was verachtung Christi wurde aber das werden? — l) bedenckt
B. - m) alter C.
48. Gegenteil. 49. Vgl. I Kor 14,40.
50. Vgl. Grund und Ursach, unsere Ausgabe Bd. 1, S. 237 ff. (Adam, S. 72).
51. Erlaubnis geben. 52. Vgl. Gal 3,28. 53. Auch immer.
54. Vgl. I Kor 11,29 (Vulgata). 55. Das heißt: Messen zu halten.
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wißlich d glouben vnd das wider spil 48 mit keiner öffentlichen tath be-
wysen.
Welche nun also e sind, wissen, das alle ding vffs erbarlichst vnd
ordenlichst geschehen sollen f49, vnd nieman do ettwas sunders sin;
dorumb werden solche, die wyl vnsere gemein nur am sontag g zu
samen kumet, ouch die gemeinschafft des tisch christi vff die sonnentag
mit iren andern brudern halten, vnd nichts besunders furnemen vff die
andern tag, vff die sy doch zum gepett vnd wort halben h zu samen zu
kommen, daran christlich andacht allein hanget 50 vnd soll geybt werden.
Dann rechter andechtigen andacht wie der geist worer geistlichen i
allweg ynenj vnder worffen ist.
Welche aber des verstands noch nit sind, die sollen durch teglich
predigen vnd gebett do hin gefurt werden, vnd gepürt inen als Cathe-
cumenis noch schulern des nachtmals noch nit zu gebruchen; welche
dann des worts gar nit wöllen, gohn vnß vorab nichts an. |
5 r Wyter, so man ieman also besunder zu Messen vergonnen 51 wolte,
muste mans andern, wer die weren, von handtwercks lytten oder sunst,
ouch zu lassen, Denn wir sind alle einer in christo 52 vnd glich gewihet:
das wurde aber ein miß ordenung syn. Dorum spricht paulus, 1. cor. 11,
[33], von disem: es soll einer des andern warten. kEs ist auch wol zube-
dencken: solte man den stifft pfaffen zu Messen vergonnen, wie wenig
joch 53 das were, so wurde mans do hin bringen, das opfermessen wurden,
mit den keyn christ essen soll. Was verachtung christi nun das seyn
wurde vnd seyner heyligen Sacrament, bedenck l, wer christen ist, vnd
was das sy: qui indigne mandis k54.
Von altem m her hat der diener der gemein dem exempel christi nach,
so er die gemein der iunger by einander gehebt hat, das brot gebrochen
vnd sampt den kölch vß geteilt, vnd solchs nit ein ieder für sich vnd
etlich wenig geybet. Darum wurdt es weder bösserlich noch ordenlich
syn, by vnß noch der zyt teglich messen 55, welchs dann besunder
abentmal syn wurden.
Antwort Von pepstlichen kleidern vnd geberden weiß nun meniglich, das es
menschen findlin sind, weder gott gefellig noch dem nechsten bösserlich:
d) gäntzlich C. - e) fehlt in C. - f) sol C. - g) Sonnentag C. - h) haben C. -
i) geistlicher C. - j) fehlt in C. - k)-k) Hinzufügung Bucers; C bringt statt dessen:
Man bedenck auch, was wir für pfaffen uff den Styfften vnd sunst haben; wolte man
ienen zü Mesßen vergünnen, wurdens offtt triben die so Ergerlich leben, das niemant
mit inen Essen sol: was verachtung Christi wurde aber das werden? — l) bedenckt
B. - m) alter C.
48. Gegenteil. 49. Vgl. I Kor 14,40.
50. Vgl. Grund und Ursach, unsere Ausgabe Bd. 1, S. 237 ff. (Adam, S. 72).
51. Erlaubnis geben. 52. Vgl. Gal 3,28. 53. Auch immer.
54. Vgl. I Kor 11,29 (Vulgata). 55. Das heißt: Messen zu halten.
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