550
SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
mit yrem ynkomen nit möchte lenger yn buw erhalten werden, gewysen
hatx. In etlichen Clösteren hatt eyn theyl wöllen y bliben: die zwyngen
wir auch nit herauß, sonder losßen sye ym Closter aller notturfft nach
versehen zdurch yren eygen schaffner, der alles eyn komen einsamlet
vnd zu yr notturfft vßgibt, des er ynen den Closter personen in by syn
der pfleger 28, wie des von alters der bruch gewesen, wilich rechnung
thut z. Jn dem allen haben wir allein die Eer gottes vnnd der armen
selen, die mit dem Kloster leben widder yr gewissen verstrickt, heil zu
forderen begeret vnd ist a noch keins hellers werdts vonn allen kloster
gefellen in der Statt bgemeynen seckel b gewandt worden c. Es
sindt gaben gottes zur vnderhaltung der Armen vnnd die Jugent wol
vffzuziehen erstmals gegeben, do hyn gedencken wir, wes noch ab-
sterbung der Closter personen, die solichs noch nyesßen, vbrig syn
würt, zu keren 29. Dyß ist geschehen Anno N. [1524f.] 30.
Ferner hat eben das selbig götlich wort bracht, das by vns gemeinlich
erkandt ist, was man im namen gots dienst fürneme, das solchs vß warem
glauben zur besserung des nechsten geschehen solle. Die wyl dann das
kirchen gesang vnnd Messen offenbar allein vmb der narung willen on
glauben, andacht vnnd besserung der gemeynen Christen geübt wor-
dend, yn dem auch gar fil den lieben heiligen zu geben, das alleinig egot
dem vatter vnd e Christo, vnßeren herren vnnd got, zu stoht, alß vnß
von sünden vnnd allen nöten zum ewigen leben zu helfen, vnnd be-
sonders in den Messen furgeben 31, Christum, vnßeren herren, fur der
welt sünd teglich dem vatter vff zu opferen, da durch den leuten abloß
der sünden vnnd entledigung 32 alles vnglücks, grosser verdienst by
got vnnd ewige seligheit erlanget werde, so doch vnßer herr Jesus,
durch das er sich selb ein mal am Creütz vffgeopferet, solichs alles
erworben vnnd verdienet, allen, so an yn warlich glauben vnnd vnß
177 v nichts anders ynn dem handel befolhen, dann das wir, die | syne f Junger
syn wöllen vnnd vns mit hertz vnnd warem glauben an yn ergeben
haben, yn sinem namen zusamen kommen 33, syn brot vnnd kelch mit
einander niessen, synes heiligen tods do by gedencken vnnd ym danck
sagen, also, das wir durch yn mit synem heiligen lyb vnnd blut zum
y) urspr. + drynnen. — z)—z) Randglosse. — a) urspr.: haben. — b)—b) Ein-
fügung; urspr.: fisc[us]. — c) Einfügung. — d) urspr.: + das man. — e)-e) Rand-
glosse. — f) Anmerkung rechts oben: Co[e]nae vsus.
28. Vgl. Adam, S. 90f.
29. Das heißt: dafür gedenken wir ... zu verwenden.
30. Vgl. Adam, S. 90—92; A. Baum, S. 99—124.
31. Vorwenden.
32. Befreiung von.
33. Vgl. Mt 18,20.
5
10
15
20
25
30
SCHRIFTEN DER JAHRE 1524-1528
mit yrem ynkomen nit möchte lenger yn buw erhalten werden, gewysen
hatx. In etlichen Clösteren hatt eyn theyl wöllen y bliben: die zwyngen
wir auch nit herauß, sonder losßen sye ym Closter aller notturfft nach
versehen zdurch yren eygen schaffner, der alles eyn komen einsamlet
vnd zu yr notturfft vßgibt, des er ynen den Closter personen in by syn
der pfleger 28, wie des von alters der bruch gewesen, wilich rechnung
thut z. Jn dem allen haben wir allein die Eer gottes vnnd der armen
selen, die mit dem Kloster leben widder yr gewissen verstrickt, heil zu
forderen begeret vnd ist a noch keins hellers werdts vonn allen kloster
gefellen in der Statt bgemeynen seckel b gewandt worden c. Es
sindt gaben gottes zur vnderhaltung der Armen vnnd die Jugent wol
vffzuziehen erstmals gegeben, do hyn gedencken wir, wes noch ab-
sterbung der Closter personen, die solichs noch nyesßen, vbrig syn
würt, zu keren 29. Dyß ist geschehen Anno N. [1524f.] 30.
Ferner hat eben das selbig götlich wort bracht, das by vns gemeinlich
erkandt ist, was man im namen gots dienst fürneme, das solchs vß warem
glauben zur besserung des nechsten geschehen solle. Die wyl dann das
kirchen gesang vnnd Messen offenbar allein vmb der narung willen on
glauben, andacht vnnd besserung der gemeynen Christen geübt wor-
dend, yn dem auch gar fil den lieben heiligen zu geben, das alleinig egot
dem vatter vnd e Christo, vnßeren herren vnnd got, zu stoht, alß vnß
von sünden vnnd allen nöten zum ewigen leben zu helfen, vnnd be-
sonders in den Messen furgeben 31, Christum, vnßeren herren, fur der
welt sünd teglich dem vatter vff zu opferen, da durch den leuten abloß
der sünden vnnd entledigung 32 alles vnglücks, grosser verdienst by
got vnnd ewige seligheit erlanget werde, so doch vnßer herr Jesus,
durch das er sich selb ein mal am Creütz vffgeopferet, solichs alles
erworben vnnd verdienet, allen, so an yn warlich glauben vnnd vnß
177 v nichts anders ynn dem handel befolhen, dann das wir, die | syne f Junger
syn wöllen vnnd vns mit hertz vnnd warem glauben an yn ergeben
haben, yn sinem namen zusamen kommen 33, syn brot vnnd kelch mit
einander niessen, synes heiligen tods do by gedencken vnnd ym danck
sagen, also, das wir durch yn mit synem heiligen lyb vnnd blut zum
y) urspr. + drynnen. — z)—z) Randglosse. — a) urspr.: haben. — b)—b) Ein-
fügung; urspr.: fisc[us]. — c) Einfügung. — d) urspr.: + das man. — e)-e) Rand-
glosse. — f) Anmerkung rechts oben: Co[e]nae vsus.
28. Vgl. Adam, S. 90f.
29. Das heißt: dafür gedenken wir ... zu verwenden.
30. Vgl. Adam, S. 90—92; A. Baum, S. 99—124.
31. Vorwenden.
32. Befreiung von.
33. Vgl. Mt 18,20.
5
10
15
20
25
30