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CONFESSIO TETRAPOLITANA
sollicher trib dess gaists ist mit ganntz genaigtem, güttem willen deren,
so getriben werden. Dann der herr in innen baide, das ivöllen vnnd das thün,
wurcket. Philip: ij. Vnnd doher ists, das sannt Augustein geschriben hatt,
gott belone in vnns seine werck, vnnd vff sölliche weiß versteen wir,
das sannt paulus sagt, Vnnd doch ettwan, so es auch die vnsern reden,
by' villen vbel lauten f will, das wir vß genad vnnd kainem verdiennst, durch
den glawben vnd kain& iverck früm vnd selig werden. Dann je gott die sach mit
vnns also h anfachen, mitlen vnd vßmachen müß. So ist das erst, an dem
alles annder hannget, das er vnns sein erkanntnus vnd vertrawen vff
sölliche sein 1 gegen vnns güte, das ist: den glawben verleuhet, vß dem
dann gantze frumbkait vnnd seligkait vollgen müß. Von dem aber, das
wir gütte werck verwerfen, sein wir souer, das wir frey bekennen, das
der mensch nymmer mer ganntz selig werden mag, er seie dann durch
den gaist Cristi dahin bracht, das ime ietzt vberall kains gütten wercks
mer mangle, deren nemblich, zü wöllicheni in gott beschaffen hatt.
Dann seittmaln wir durch ain annder sein alls glider ains leibs, haben wir
nit alle ainerlay thün. Das ist aber ain mal also: himel vnd erden muessen Ee
^ergon, dann das nür ain joth oder das wenigst tüpflin vom gesat^ möchte nach
gelossen werden. Das hatt der herr selb geredt. Nach die weill gott allain
e) add. BB. - f) korr. aus: leren BB. - g) durch keine a. - h) fehlt a. - i) fehlt a. -
j) wöllichem B.
12. MSL 44, Sp. 891 A (De gratia et libero arbitrio).
CONFESSIO TETRAPOLITANA
sollicher trib dess gaists ist mit ganntz genaigtem, güttem willen deren,
so getriben werden. Dann der herr in innen baide, das ivöllen vnnd das thün,
wurcket. Philip: ij. Vnnd doher ists, das sannt Augustein geschriben hatt,
gott belone in vnns seine werck, vnnd vff sölliche weiß versteen wir,
das sannt paulus sagt, Vnnd doch ettwan, so es auch die vnsern reden,
by' villen vbel lauten f will, das wir vß genad vnnd kainem verdiennst, durch
den glawben vnd kain& iverck früm vnd selig werden. Dann je gott die sach mit
vnns also h anfachen, mitlen vnd vßmachen müß. So ist das erst, an dem
alles annder hannget, das er vnns sein erkanntnus vnd vertrawen vff
sölliche sein 1 gegen vnns güte, das ist: den glawben verleuhet, vß dem
dann gantze frumbkait vnnd seligkait vollgen müß. Von dem aber, das
wir gütte werck verwerfen, sein wir souer, das wir frey bekennen, das
der mensch nymmer mer ganntz selig werden mag, er seie dann durch
den gaist Cristi dahin bracht, das ime ietzt vberall kains gütten wercks
mer mangle, deren nemblich, zü wöllicheni in gott beschaffen hatt.
Dann seittmaln wir durch ain annder sein alls glider ains leibs, haben wir
nit alle ainerlay thün. Das ist aber ain mal also: himel vnd erden muessen Ee
^ergon, dann das nür ain joth oder das wenigst tüpflin vom gesat^ möchte nach
gelossen werden. Das hatt der herr selb geredt. Nach die weill gott allain
e) add. BB. - f) korr. aus: leren BB. - g) durch keine a. - h) fehlt a. - i) fehlt a. -
j) wöllichem B.
12. MSL 44, Sp. 891 A (De gratia et libero arbitrio).