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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0101
CONFESSIO TETRAPOLITANA
97
wider alles, auch das naturlich
Recht ist, Vnnd vber das alle Recht
vermögen, Das vnrechte glübd
nicht pinden, Haben wir solliche
glübd, die so stracks wider gottes
gesatz streytten, nachzulassen vnnd
den Closterstanndt in ain Recht
Cristenlich leben zu Enndern nie-
manndt gewist zuwören, Wie dann
auch nicht anndern die von ge-
mainen gaistlichen oder Pryester-
stanndt sich in die Ee vnnd ain
wesen, in dem sye irem Nechsten
nutzlicher möchten sein dann vor,
haben begeben wellen. Weiter
haben wir auch die nit von der Ee
aus angezaigten vrsachen könn-
den abhallten, die in priesterlichem
stanndt vnnd diennst des Euangelij
beharrenndt sein, Nemlich so Pau-
lus, dem wol souil an Rechter
keuschait alls yemannt annders ge-
legen, Mit namen begert, Das die
Bisckoff vnnd diacon Yeder ains ivejbs
mann sey [iTim3,2.i2]. Die erfar-
nus hats auch layder nur zu grob
gelert, Das genntzlich von Nöten
ist, so man annderst zucht vnd
[349a] Erberkayt haben will, Diss
göttlich gepott: Bullerey spuuermey-
den hab ain Yeder sein aigen weyb vnnd
ain Yede iren aignen mann [1 Cor7,2],
allen menntschen satzungen vnd
gelüpden fürzuhallten. Dann aus
dem, das sollich gesatz in ettlichen
zeitten anher veracht worden ist,
Haben die allergrausamesten aller-
lay laster der vnkeüschayt den
gaistlichen stanndt Allso vber-
schwemmet, Das vff den heutigen
tag kain annder standt der mennt-
schen aller Erberkait so abscheich-
licfü 4 ist alls der geistlich, wellcher
memorauimus modo, transgredien-
di Legem Dei necessitatem, ob-
noxium fieri; eoque aperte illa n cum
iussis Dei pugnare, °ut non scripta
solum, sed et naturae Lex censet,
posthabenda credidimus 0 . PAtque
ideo nemini Monasticam vitam
cum pure Christiana volenti com-
mutare, obsistere potuimusP. Sicut
nec alijs ex ordine Ecclesiastico,
qui ductis vxoribus vitae genus
amplexi sunt, a quo plus commodi
proximis maiorque vitae honestas,
quam ab eo, in quo erant, expectari
iure'i potest. r Quin nec eos quoque,
qui in Verbi Dei Ministerio per-
manserunt 1 , arcere a iure coniugij s
ob memoratas causas nobis permi-
simus, Quando 1 D. Paulus, verae
castitatis pr^cipuus adsertor, Epi-
scopum quoque recipiat a vnius vxoris u
Maritum. v Merito siquidem pluris
omnibus humanis Legibus foeci-
mus hanc diuinam: Propter stupra
vitan-[i%a\da vnusquisque suam habeat
vxorem etc. v Q119 certe Lex, quod
reiecta tamdiu fuit, nimis quam
horrendae omnia quantumuis in-
fanda libidinis genera (honos sit
auribus S. M. T. optime C<?sar) in
o)-o) quando non scripta solum, sed
et naturae lex rescindendam fidem iubeat,
si seruata bonis moribus officiat, nedum
religioni a. - p)~p) Proinde nemini ob-
sistere potuimus, qui uitam monasticam,
indubitatam iam Satanae seruitutem,
cum Christiana mutare uoluisset a. -
q) fehlt a. - r)-r) Denique nec eos, qui
apud nos in uerbi Dei ministerio perse-
uerarunt a. - s) coniugij, quicquid castita-
tis uouerint a. - t) cum a. - u)-u) fehlt
a. - v)-v) Iure etenim omnibus humanis
legibus hanc unam diuinam, propter ...
etc., anteposuimus a.
97
wider alles, auch das naturlich
Recht ist, Vnnd vber das alle Recht
vermögen, Das vnrechte glübd
nicht pinden, Haben wir solliche
glübd, die so stracks wider gottes
gesatz streytten, nachzulassen vnnd
den Closterstanndt in ain Recht
Cristenlich leben zu Enndern nie-
manndt gewist zuwören, Wie dann
auch nicht anndern die von ge-
mainen gaistlichen oder Pryester-
stanndt sich in die Ee vnnd ain
wesen, in dem sye irem Nechsten
nutzlicher möchten sein dann vor,
haben begeben wellen. Weiter
haben wir auch die nit von der Ee
aus angezaigten vrsachen könn-
den abhallten, die in priesterlichem
stanndt vnnd diennst des Euangelij
beharrenndt sein, Nemlich so Pau-
lus, dem wol souil an Rechter
keuschait alls yemannt annders ge-
legen, Mit namen begert, Das die
Bisckoff vnnd diacon Yeder ains ivejbs
mann sey [iTim3,2.i2]. Die erfar-
nus hats auch layder nur zu grob
gelert, Das genntzlich von Nöten
ist, so man annderst zucht vnd
[349a] Erberkayt haben will, Diss
göttlich gepott: Bullerey spuuermey-
den hab ain Yeder sein aigen weyb vnnd
ain Yede iren aignen mann [1 Cor7,2],
allen menntschen satzungen vnd
gelüpden fürzuhallten. Dann aus
dem, das sollich gesatz in ettlichen
zeitten anher veracht worden ist,
Haben die allergrausamesten aller-
lay laster der vnkeüschayt den
gaistlichen stanndt Allso vber-
schwemmet, Das vff den heutigen
tag kain annder standt der mennt-
schen aller Erberkait so abscheich-
licfü 4 ist alls der geistlich, wellcher
memorauimus modo, transgredien-
di Legem Dei necessitatem, ob-
noxium fieri; eoque aperte illa n cum
iussis Dei pugnare, °ut non scripta
solum, sed et naturae Lex censet,
posthabenda credidimus 0 . PAtque
ideo nemini Monasticam vitam
cum pure Christiana volenti com-
mutare, obsistere potuimusP. Sicut
nec alijs ex ordine Ecclesiastico,
qui ductis vxoribus vitae genus
amplexi sunt, a quo plus commodi
proximis maiorque vitae honestas,
quam ab eo, in quo erant, expectari
iure'i potest. r Quin nec eos quoque,
qui in Verbi Dei Ministerio per-
manserunt 1 , arcere a iure coniugij s
ob memoratas causas nobis permi-
simus, Quando 1 D. Paulus, verae
castitatis pr^cipuus adsertor, Epi-
scopum quoque recipiat a vnius vxoris u
Maritum. v Merito siquidem pluris
omnibus humanis Legibus foeci-
mus hanc diuinam: Propter stupra
vitan-[i%a\da vnusquisque suam habeat
vxorem etc. v Q119 certe Lex, quod
reiecta tamdiu fuit, nimis quam
horrendae omnia quantumuis in-
fanda libidinis genera (honos sit
auribus S. M. T. optime C<?sar) in
o)-o) quando non scripta solum, sed
et naturae lex rescindendam fidem iubeat,
si seruata bonis moribus officiat, nedum
religioni a. - p)~p) Proinde nemini ob-
sistere potuimus, qui uitam monasticam,
indubitatam iam Satanae seruitutem,
cum Christiana mutare uoluisset a. -
q) fehlt a. - r)-r) Denique nec eos, qui
apud nos in uerbi Dei ministerio perse-
uerarunt a. - s) coniugij, quicquid castita-
tis uouerint a. - t) cum a. - u)-u) fehlt
a. - v)-v) Iure etenim omnibus humanis
legibus hanc unam diuinam, propter ...
etc., anteposuimus a.