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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0224
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

und Tito deßhalb geben hat, wie das in den Epistlen, zu inen geschriben,
gelesen wurt; Item den zun Hebreern: Es nimpt im keiner die eer, er sie
dann von Gott berüffetme Aaron [Hebr 5,4]; schliessen dann auß solichem,
das die nicht ordenlich oder recht berüffet sien, wölche ausserhalb
gewonlicher auflegung^ der hend auß eigenem gewalt oder auß des
pöfels geschrei auffgeworffen oder sich selb auffsetzen 100 .
Wölches wir alles gern gestan, wie es auch wider uns gar nicht ist;
dann wir nie fröer gewesen weren, dann so unsere Bischoff solchen
befelch Pauli weren nachkommen. Auß was ursachen aber und grund
wir unsere prediger zum teil, nach dem sie von genannten Christlichen
Obern abgesetzet, behalten, zum teil newe auffgesetzt haben, ist in der
kürtze anzeigt im xiii. artickel unser bekantnuß 101 . Hend aufflegen wirt
für sich selb nichts thun; rechte prediger sollen das wort gots predigen,
an dem hat man auch allein zu sehen, ob sie von Gott gesandt seindt.
Hetten uns aber die Bischöff nach dem befelch Pauli wie Thimotheus
und Titus gethon, prediger verordnet 102 , wir wolten uns selb zu ver-
sehen wol underlassen haben. Nun aber wir befunden, das die pebstlichen
prediger nit das wort Gottes, sonder nach dem gemeinem brauch, wie
wir den oben in vertedigung des ersten artickels unser Confutation
erzelet haben I0 3, predigten, haben wir als schäfflin Christi frembder
stimm nit hören künden oder sollen. Dann, wie auch vor anzogen,
es sei Petrus oder Paulus,ja die gant-^e welt, so ists alles unser und ivir Christi.
1. Corinth. am 3. [22f.].
Deren, die lauffen, so sie u Gott nit gesendet, und weißsagen, so Gott
mit inen nit geret hat, von wölchen Hieremias sagt am 23. cap. 104 , die
sich eigens gewalts selb einsetzen oder auß des pöfels geschrei auff-
geworfen werden, wöllen wir gar nicht. Und so die Confutanten sagen,
unser prediger seien soliche, ist nit genug, dann unsere sagen her wider,
die Confutanten seien Jamnes, Mambre und Elime 105 , darumb muß man
die sach auß grund der warheyt beweren 106 . Des gibt aber Christus dise
regel: Bei den früchten werdet irs kennen [Mt 7,16.20]. So lang dann die
unsern nichts dann die heilig schrifft und was die Apostelen gelert haben,
predigen und mit irem leben von solcher leere nit abfüren, erkennen wir
sie also von Gott gesandt, dieweil niemant des ettwas auß im selb

t) außlegung Or. - u) sei Or.
100. Paet^old, S. 6, ixff.
101. Siehe oben S. 99^.
102. Vgl. iTim3,iff.; Tit 1,5 ff.
103. Siehe oben S. 201 ff.
104. Ir 23,21.
105. Vgl. 2Tim3,8.
106. Beweisen.
 
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