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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0330
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

on sind l6 nicht alle tag vnnd Speyse gleych halten, Rom. 14 [2ff.], war
in im selbs starck wider den glauben, Das vnns Cristus alain sälig macht
vnnd das man alles gesatz erfüllet, so man seinem newen gebott der liebe
alain nachkomett; Denn thü es Cristus alles, so wirt vnnderschid der tag
vnnd speyse gar nichts thun vnnd mag e kain sund sein, so man söllichem 5
nachlasset. Dise aber, die Pauluß wolt auffgenommen haben, verstundens
nit der massen, Sunder glaubten vnnd bekannten wol, das alle Frömkayt
vnnd säligkayt von Cristo alain keme. Dabey mainten sy aber auch,
Dieweyl sy Juden weren, denen gott sein gebott von sollichenn dingen
gegeben hette, vnnd Cristus selb gesagt, Er were nit kommen, das gesat^ 10
auf^ulösen [Mt 5,17], so möchten sy solliche gebott von vnnderschid der
Speyse vnnd tage on sünd nit vmbgen.
Dieweyl sy dann allso dem Herren sich warlich begeben hatten, Auch
in von hertzenn suchten, von im aygenntlich waren auffgenommen,
Ermanet Paulus billich, sy dem Herren in sollichem zubeuelhen 1 1; der 15
dann alain vnser mayster ist, Der vnns von irthumb erlösen müeß vnnd
der warhayt Recht berichten.
Paulus beuilcht Tymotheo, i.Thimoth. 6, sich von etlichenn zu-
sündern; Aber von denen, die Annders lerenn; Dann er Cristennlich
66 a lere inn der selbigen Eppistel | Vorgesetzt vnnd gesummiert hat: Die 20
Nemlich, wölhe nicht^it ^ufallen Den haylsamen ivorten vnnsers herren Jesu Cristj
vnnd der lere von der säligkayt, sindt aufgehlasen, süchtig in fragen vnnd worten
kriegen, die yerrütte sinn hahen, der warhayt heraubt sind, Die da mainen, got^
saligkayt sey vmb geniesß mllen; Dann allso beschreybt sy sannt Paulus selb
[iTim6,3-5]. 25
Item zum Thito schreybt er: Einen ahtrünnigen oder mer: Röttischen,
menntschen meyde, wann er ain mal vnnd aber mal vermant ist [Tit 3,10]. Er
Redt aber auch an disem ort von ainem sollichen abtrunnigen vnnd
Rottischen, der sich von der lere, so er in der selbigen Eppistel vorgesetzt
hat, zu dorechten fragen, die nur zang geberen, abweycht vnnd sich von 30
denen, so Rechter lere anhanngen, sönndert vnnd Rottet.
In der Anndern Eppistel sannt Johanns lesen wir: So yemandt %u euch
kumht vnnd hringt dise ler nicht, den Nemendt nit yu haus vnnd hauset 1% in nicht
[2I0 10]; Er hat aber auch vorgesetzt die heuptstuck vnnsers glaubenns
vnnd vff die gerett, die nit bekennen Jesum Cristum, das er in das flaysch 35
komen sey‘9.
Heresis, das man zu teütsch etwan ketzerey oder Secten nennet vnnd
e) mag (gestr.: gar) Or.
16. Sünde.
17. Ro 14,12.
18. Beherbergt.
19. 2I07.
 
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