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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0348
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CONFESSIO TETRAPOLITANA

sollich ier furgeben die warheit syen geglaubt worden^, dann sie die Eer
vnd preuß vnser seligkheytt Gott dem vatter durch vnseren Herren
Jhesum Christum allein zugemessen, dem sie allein zugehört, wie vnseren
krefften vnd natürlichem vermögen die verdamnüß, byß wyr im heylgen
geyst noch dem inwendigen menschenn noch art eyns waren glaubens
gesterckt würden etc. 5 . Dawidder haben die anderen prediger, aber on
grund, als ferr wyr noch beriecht syn, gefochten vnd r sich seer bekü-
mert r , Das vil zwytracht vnd vnrug by vns angestifft hatt, die wir nitt
wüstenn abzuwendenn 6 7 . Dann wyr als leyen vnß nitt gern inhessen in
16 a der geystlichen vneynigkheit, vnd andere, den sie | abzuwenden zuge-
standenn, waren der sachen nitt der mossen verwandt oder der selbigen
zytt so wytt verstendiget, daß sye hetten wöllen oder mögenn treulich
insehen thun?, vff daß wyr befridet vnd s Christlich warheyt 5 nitt vnder-
truckt würde u . Noch dem aber Churfürsten, Fürsten vnd andere ständt
zu Normberg Anno 23. verabscheydet vnd befolhen habenn, das yeder
standt mitt allem möghchen flyß zu syner oberkheyt bestelien vnd ver-
fugen solle, daß mitt allen predigerenn füglicher vnd zimlicher wyß
geredt vnd gehandelt werde, in yerem predigen zuvermidenn, waß zu
bewegung, vngehorsam, vneinigkheiten vnd vffrur im heyhgen Reych,
oder die Christen menschen in irrung zu füren, vrsach geben möge,
sonder das sie allein das Euangelium Nach vsßlegung der schrifften,
vonn der heyligen Christlichen Kirchen approbiert vnd angenommenn,
wie vor gemelt, zu predigenn vnd zu lernen, vnd was vnnütz disputier-
liche sachen weren, sich die selbigen zu predigen vnd zu leren enthalten,
sonder eyns Christlichen Conciliumbs entscheidt gewarten, Vnd daß die
Ertzbischoff vnd Bischoff etliche verstendige der h. geschrifft verord-
16 b nenn, die vff sollich predig vnd Leer fleyssig vffmerckhen | haben, vnd,
wo sie darinn irrung befinden, daß sie als dann die selbigen prediger
oder lerer güthch, bescheidenlich vnd der moß darvon wysen sollen,
das daruß mitt nichtenn verstandenn werden möge, als wolte man die
Euangelische warheytt verhinderen oder vertruckhen 8 , Vff das wyr aber-
mols vilfaltig vnseren gnedigen Herren von Straßburg, die Erwirdigen
Hoch- vnd wolgebornen vom Thumb Capitel vnd ander Capitel, Clöster
vnd pfarren bittlich vnd frinthch angesucht, vff inhalt gedachtes ab-
q) S korr. aus: hatt. - r)-r) S korr. aus: getobenn. - s) vnd (gestr.: der war). -
t) C korr. aus: glaub. - u) korr. aus: werde.
5. Über die Anfänge der evangelischen Predigt in Straßburg vgl. Adam, S. 30^.
Seit März 1521 trat Matthias Zell als evangelischer Prediger auf.
6. Vgl. dazu Adam, S. 75 ff.
7. Vgl. unten S. 345 bei Anm. 9.
8. Der entsprechende Passus aus dem Nürnberger Reichstagsabschied oben S. 42,
Anm. 4.
 
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