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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0351
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»RATSCHLAG D«

347

selbs abgangenn aller bezwang der gewyssen, Speyß vnd tag dem reynen
gewyssen glich rein gehalten, Sitemal des alten gesätzs vnderscheydung
ein anleytung vff Christum gewesen ist 1 ?, der synen handel zytlich vol-
bracht hatt, erhöhet ist vnd den Elementen nitt mehr mag ingeschlossen
werden, wie er ingeschlossen würde, wo Christus vnd gotts gnad durch
einig zytlich mittel erlangt oder gefürdert würde 18 . 'JWihewasser, wihe-
saltz, Item eiger, fleisch, fladen, wachss vnd kertzen wyhen, item liechter
vnd ampellen brennen, ist lichtlich gefallen; Dann r disser verstandt ging
uff, das Christus alles guts ist vnd thut on zutun der creaturen, der auch
die glaubigen hertzen selbs erlüchtet vnd der s in sym wort on menschen
zusatz will geehret synff |
Auch die orenbeycht ist r wol niemandt verbotten, dann wer von eim
u andern cristen“ als sym seelsorger, der die schlüssel Christi hatt, be-
geret, im gewyssen entbunden zuwerden, dem ist es nitt abgeschlagen,
sonder wirt noch hut by tag geübet; aber vff benante zytt vnd statt einem
menschen on trib des geysts von satzung wegen der menschen ze-
bruchenn v würt fry w gelassen, dwil es r khein befelch vsß dem Gotswort
hatt vnd den verdienst vnd gewalt Christi vnd gottes gnaden schmeleret,
Welcher alleyn vnd sunst nyemandt die x synd hatt zuvergebenn 1 ?.
q)-q) C korr. aus: Wychwasser vnd wysaltz ist gar vsß dem bruch khommen; dann
dem glaubigen wirt die sundt nitt vffgerechnet allein durch den verdienst Christi, on
der Creaturen zuthun. Eyer, fleyßch vnd fladenn, item kreuter vnd kertzen wyhung ist
auch abgangen; dann im wort gottes sein alle ding gewyhett vnd geheyliget. Liechter
vnd ampellen werden in den kirchen by vnß nitt gebrennet, Es sye dan im wynter
vor tag, so man die morgen predig haltet; da pflegt mann so vil hechter zu bruchen,
als von nöten ist jeder kirchen gelegenheyt (Text: gelengenheyt) noch. Noch endung
der ermanung vnd des gebets, so jederman an syn erbet gehet, pfleget mann sye
widder vsßzuleschenn. - r) korr. aus: Da. - s) add. - t)-t) S korr. aus: nachgelas-
sen (?), welche. - u)-u) B korr. aus: Christlichem bruder. - v) Oder: zebeuchenn? -
w) C korr. aus: gar. - x) add.
17. Vgl. Gal 3,24.
18. »Copey«, Bl. 223a: »Dwil die rechtfertigong vß dem verdienst vnd von dem
geist des erhohsten Christi herkombt vnd alle schatten dem liecht vnd der worheit
gewichen vnd nit meh syn, Sunder das vnß gebiete, vff den einigen Christum zesehen,
den wir furter nit mehr dem fleisch noch erkennen sollen; Welches von predicanten
angezaigt vna bald von gemeinem verstandt gefasset ist - By dem uß gedachter vrsach
on sünder handlong abgefallen ist, was in geryngen ceremonien vorhin geubt wart.«
19. »Copey«, Bl. 223 a: »Auch die gezwungen oren beucht, so den priestern on wort
gotts beschahe, ist von im selbs abgangen, aber nyemant verboten; dann nyemant
ist abgeschlagen, trost zu suchen in anligenden sachen by den, so die schlussel des
h. worts gotts vnd deßhalb gewalt, zuentbinden haben; der zwang vff benante zitt
gegen benanten personen ist gefallen allein vß dem, das angezaigt wart, das ver-
zuhong(!) der sünd gott vnd christo, durch des blut wir gerainigt syn, vnd sunst
nyemant zustunde, Das alle sünd wider gott furnemlich sei, dem sich der guthertzig
schuldig erkenne vnd von im gnad erlanget. Dem nechsten aber bekennt er syn sund
nit wyters, dann das er sich wider versyne mit dem, der etwas vrsach wider in hatt.
 
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