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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0352
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348

CONFESSIO TETRAPOLITANA

Den Tauff vnd des herren Nachtmal haltet man zugegen 20 der gemein,
in teutscher vnd gemeiner sprach; dann in der gemein gottes reden sy
nitt mitt zungenn voder frombden sprochen? on ein vßleger 21 , sytenmal
die wort der Sacrament den gläubigen daß Mysterium vnd die groß
geheimnüß vnseren heyland Jhesum Christum allein furtragen vnd sunst
vns nyndert zu 22 zubruchen befolhen syn.
In beyden Sacramenten pliben die vnnotwendigen ceremonien vnder-
wegenn 2 . |
Der Tauff ist vnß ein Sacrament vnd vorbildt des Tauffs Christi, der
im h. geyst inwendig täglich beschiecht, darinn Christus wirt angezo-
gen 2 ?. a Es wirt auch geleret by vns, das im sacrament vnd a im Nachtmal
der gleubigen b sy der warhafftig leyb vnd blut vnsers heylands Christi,
durch die die gleubigen alle gespeyset vnd getrenckt werden zum Ewigen
leben, Welches die gewyssen by in selbs wol fühelen vnd erfarenn. Was
neben änlicheit des glaubens von beyden Sacramenten geredt vnd dis-
putiert würt, des beladen wyr vnß nitt, Sonder wyssen, das wyr vff
Christum sehen sollenn, des wort geyst vnd lebenn syn 2 *.
Solche Heylige Sacrament werden an Sontagen geübet; sunst alle tag
pfleget die gantz gemein, jung vnd alt, mitt eynmüttiger stymm c vnd
andacht c vor vnd noch d den predigen d vertütste psalmen e zusingen,
Welches der einfeltigen übung, erinnerung vnd ermanung zur besserung
y)-y) C add. - z) vnderwegenn (gestr.: als nemlich zum Tauff geprucht mann
allein wasser vnd zu des Herren nachtmall wyn vnd brot). - a)-a) C add. - b) gleu-
bigen (gestr.: bekhennen vnd gleuben wyr, daß darinn). - c)-c) C add. - d)-d) korr.
aus: der predig im Thumbstifft. — e) psalmen (gestr.: zweymol).
oder syns rhats vnd trost pflege (pfluge?). Kein mensch noch engel kan sünd vergeben.
Es stot gott allein zu. Er, der priester vnd diener des geists, zaiget woi an vnd machet
offenbar den, der vnser sünd verzuhong ist vnd der hynnympt die sünd der welt.
Nit weyters vermag Er.«
20. In Gegenwart. 21. Vgl. iCori4,5. 22. Zu nichts.
23. »Copey«, Bl. 231a: »Im tauff ist disse enderong: Die latinisch sprach, das saltz
vnd der krisam sampt ander menschen zusetzen syn vnderlassen. Man pfleget aber in
by syn der kirchen das mysterium des tauffs vnd syn bedütong mit verstendigen worten
vßzulegen, den bystendern zu einer besserong, vff das sy bedencken, wie das bund
zeichen der tauff von in erfordere, das sy iren begirden vnd in selbs durch christum
absterben, zum newen leben vfferstön vnd dem nechsten zur vffbawong dienen; das
alles Gott alleyn gibt, by dem es durchs gebett des gloubens gesucht vnd gefunden
würt. Deshalb die ältern vnd geuattern ermanet werden, das sy das getaufft kindlin zur
christlichen leer vnd zucht anhalten vnd drob syn, das in im wor werde das, so itzond
im tauff von vssen gehandelt sey. Das beschiecht mit allem ernst vnd dapferkeit.«
24. »Copey«, Bl. 230^231 a: »Auch wurt der glaub vom artikel des sacraments mit
erkleret. Nemlich, das im christlichen nachtmal der lebendig, wor lib christi zugegen
ein worhafftig speiß, vnd syn blut zugegen ein worhafftiger, himelischer, lebendiger
vnd den glaubigen gewissen ein gewisser vnd krefftiger tranck sey, dadurch die junger
Christi zum ewigen leben vom herren vnd hußvatter selbs gespeiset vnd gedrencket
[231a] syn wollen.«
 
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