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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0378
374
CONFESSIO TETRAPOLITANA
volbracht werden, auch das new eyngemenget, so wider vnnseren
glauben a , herauß gethon vnnd b dem volckh 2ue guette Außlegung vnnd
Omelyen geordnet, So weren doch c 2uem merernn theyl die personen,
so d dat2ue geordnet d , in leere vnnd leben so mangelhafft, wie das leyder
am tag ligt, das durch solichs nichts dann 2orn vnnd vngnad gottes
2uwartten were, der dann nyergentvber schwerlicher 2urnet, dann über
c das, so in namen seines diensts e on ernst vnnd vleyß 2ue warer frummb-
kheyt furgenommen f .
Auß solcher predig vnnd auch, das der personen, so 2uem singen vnnd
lesenn geordnet, eben vyl sich so gar offentlich ert2eygten, auch nach
solchem predigen, Als were inen nur an den« present2en gelegen vnnd
gar an kheinem gotts diennst, ist gevolget, das solichs singen vnnd lesen
nicht meer als ein gotsdienst, sonder als ein vnge2weiflete h schmach vnn
gespött gottes von meerer theyl der Burger geglaubet ward vnnd dem-
nach täglich mit den predigeren geschruwen', sytenmal Christlicher
Oberkheyt 2uestuende, gottes schmach vnnd verachtung meer dann alle
andere laster 2uuerhuetten, so werei k ein E. Rath k schuldig, solch singen
vnd lesen ’gänt^lich Ab 2uschaffenn.
a) glauben, (gestr.: wider) C. - b) vnnd (gestr.: auch) C. - c) doch (gestr.: leyder)
C. - d)-d) korr. aus: do von leben CS. - e)-e) korr. aus: vnhertzlichem, falschen
dienst CB. - f) furgenomen (gestr.: wie das der herr selb Iesaia am ersten, am 50.
Psalmen vnnd anderßwo mit gar heftigen worten zeuget) C. - g) der C. - h) vnge-
zwiflete C. vngezweiflte A. - i) gescbrauwen BC. - j) korr. aus: weren C. - k)-k) ein
Ratt: korr. aus: v. h. CS. - 1)-1) korr. aus: welches dann gott, der ym will ym geist
vnnd der warheit gedienet haben, fil mer eyn greuwel vnnd beschwerlicher last were
dann alles, darüber er durch den propheten Esaia (gestr.: am ersten) vnnd andren der
glichen orten klaget, gentzlich abzuschaffen, die wyl doch an denen, die do zu ge-
widemet, nicht moechte erlanget werden, das sy das selbig doch den gesunderen yren
eygnen geystlichen satzungen noch reformiren vnnd halten wolten. - Zu dem war
eben vff die zyt die Bürschaft allenthalb teutscher nation yn vffrür, Alßo das auch
die Er. hoch vnnd wolgep. thumbherren der hohenstifft ynen vff die zeyt nit mißfal-
len ließen, alles singen vnnd leßen sampt den neben meßen, die glich wie das gesang
gentzlich zu eyner hantyrung, liplicher narung do mit zubekomen, geraten waren, wie
sy dann by den alten gar nit geweßen sind, vfzuhencken, welches dann beschehen
alleyn der vrsachen, das gott zeugen würt, do mit der erschrecklich zorn gottes, der
sich dozümal eben ernstlich sehen ließe, nit gereytzet vnnd mütwillig vrsach zu ver-
derblicher zwitracht vnnd vnwillen gegeben würde; dann (eins Rats: CS korr. aus:
v. h.) meynung gar nicht war, khein kirchen gesang vnnd vbung fur die geystlichen
zugedulden, sonder haben als bald vnd ettwan fil mal hernaher mit den genanten der
hohen stift personen vnnd andren fleyßlich gehandlet, das sy ein gesang vnnd vbung,
die erstlich goetlicher schrift, demnach dem brauch der eltern kirchen vnnd lere
der h. vetter gemeß were, auß dem sy selb vnd andre frucht vnd forderung zur got-
seligheit erlangen möchten. - Als sy aber solichs keins wegs noch filem ansüchen er-
langen mocbten, (ist ynen, CB korr. aus: vnnd ynen aber) bede, der gewisßen vnnd
auch Burgerliches fridens halb nit meer möglich gewesen (CB korr. aus: war), das
alte (add. CB) singen vnnd leßen, Wie wol das ettlich mal (add. CB) von ynen erfor-
dert ward, wider loßen yn (korr. aus: eyn) vbung kumen (korr. aus: zekumen), nem-
CONFESSIO TETRAPOLITANA
volbracht werden, auch das new eyngemenget, so wider vnnseren
glauben a , herauß gethon vnnd b dem volckh 2ue guette Außlegung vnnd
Omelyen geordnet, So weren doch c 2uem merernn theyl die personen,
so d dat2ue geordnet d , in leere vnnd leben so mangelhafft, wie das leyder
am tag ligt, das durch solichs nichts dann 2orn vnnd vngnad gottes
2uwartten were, der dann nyergentvber schwerlicher 2urnet, dann über
c das, so in namen seines diensts e on ernst vnnd vleyß 2ue warer frummb-
kheyt furgenommen f .
Auß solcher predig vnnd auch, das der personen, so 2uem singen vnnd
lesenn geordnet, eben vyl sich so gar offentlich ert2eygten, auch nach
solchem predigen, Als were inen nur an den« present2en gelegen vnnd
gar an kheinem gotts diennst, ist gevolget, das solichs singen vnnd lesen
nicht meer als ein gotsdienst, sonder als ein vnge2weiflete h schmach vnn
gespött gottes von meerer theyl der Burger geglaubet ward vnnd dem-
nach täglich mit den predigeren geschruwen', sytenmal Christlicher
Oberkheyt 2uestuende, gottes schmach vnnd verachtung meer dann alle
andere laster 2uuerhuetten, so werei k ein E. Rath k schuldig, solch singen
vnd lesen ’gänt^lich Ab 2uschaffenn.
a) glauben, (gestr.: wider) C. - b) vnnd (gestr.: auch) C. - c) doch (gestr.: leyder)
C. - d)-d) korr. aus: do von leben CS. - e)-e) korr. aus: vnhertzlichem, falschen
dienst CB. - f) furgenomen (gestr.: wie das der herr selb Iesaia am ersten, am 50.
Psalmen vnnd anderßwo mit gar heftigen worten zeuget) C. - g) der C. - h) vnge-
zwiflete C. vngezweiflte A. - i) gescbrauwen BC. - j) korr. aus: weren C. - k)-k) ein
Ratt: korr. aus: v. h. CS. - 1)-1) korr. aus: welches dann gott, der ym will ym geist
vnnd der warheit gedienet haben, fil mer eyn greuwel vnnd beschwerlicher last were
dann alles, darüber er durch den propheten Esaia (gestr.: am ersten) vnnd andren der
glichen orten klaget, gentzlich abzuschaffen, die wyl doch an denen, die do zu ge-
widemet, nicht moechte erlanget werden, das sy das selbig doch den gesunderen yren
eygnen geystlichen satzungen noch reformiren vnnd halten wolten. - Zu dem war
eben vff die zyt die Bürschaft allenthalb teutscher nation yn vffrür, Alßo das auch
die Er. hoch vnnd wolgep. thumbherren der hohenstifft ynen vff die zeyt nit mißfal-
len ließen, alles singen vnnd leßen sampt den neben meßen, die glich wie das gesang
gentzlich zu eyner hantyrung, liplicher narung do mit zubekomen, geraten waren, wie
sy dann by den alten gar nit geweßen sind, vfzuhencken, welches dann beschehen
alleyn der vrsachen, das gott zeugen würt, do mit der erschrecklich zorn gottes, der
sich dozümal eben ernstlich sehen ließe, nit gereytzet vnnd mütwillig vrsach zu ver-
derblicher zwitracht vnnd vnwillen gegeben würde; dann (eins Rats: CS korr. aus:
v. h.) meynung gar nicht war, khein kirchen gesang vnnd vbung fur die geystlichen
zugedulden, sonder haben als bald vnd ettwan fil mal hernaher mit den genanten der
hohen stift personen vnnd andren fleyßlich gehandlet, das sy ein gesang vnnd vbung,
die erstlich goetlicher schrift, demnach dem brauch der eltern kirchen vnnd lere
der h. vetter gemeß were, auß dem sy selb vnd andre frucht vnd forderung zur got-
seligheit erlangen möchten. - Als sy aber solichs keins wegs noch filem ansüchen er-
langen mocbten, (ist ynen, CB korr. aus: vnnd ynen aber) bede, der gewisßen vnnd
auch Burgerliches fridens halb nit meer möglich gewesen (CB korr. aus: war), das
alte (add. CB) singen vnnd leßen, Wie wol das ettlich mal (add. CB) von ynen erfor-
dert ward, wider loßen yn (korr. aus: eyn) vbung kumen (korr. aus: zekumen), nem-