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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 3): Confessio Tetrapolitana und die Schriften des Jahres 1531 — Gütersloh, 1969

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https://doi.org/10.11588/diglit.29140#0454
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4JO

CONFESSIO TETRAPOLITANA

naturenP vnnd Jr werck Jnn ainannder vnweißlich; wie er nit alle zeitt
alle ding gesehen, gehört^, gefullet hatt, So hatt er auch nitt mit dem
hertzen alle zeitt angesehen, sonnder, wie Jnn gott gefurt hatt vnnd Jm
furbracht, voller gnad vnnd W[eisheit] r ist er geweßen, das alles, was
Jm furkomen ist, hatt er konnen vrtaillen s vnnd leeren. Darumb das
die gotthait, die allain alle ding sicht vnnd waiß‘, Jnn Jnn uä ’ personlich
vnnd gegenwurtig were v ; vnnd entlich alles, was von Cristus niderung
vnnd erhöhung w ist gesagt, soll dem menschen zü gelegt werden. Dann
gottlich natur mag weder genidert noch erhöhet x werden.

Nun das wir weiter vf die mainung kommen.
Wie nun D. luther Jnn disem artickel verdamet die weiß, von disem
hanndl zu reden, die er selb vor gelert hat vnd | das Jn seinem, wie er
schreibt, aller besten buch 26 , wie woll er Jn der mainung sich nit ge-
enndert hat vnnd noch bekennet, das Cristo vill der menschait nach zu
geaigenty 1 ? werde, z das Jm der gothait nach nit mag a zügeaigent b wer-
den z ; allain vermaint er nun mitt abstrickung 28 sollicher red dennen, so
die gotthait vnd menschaitt Jn Cristo von Jrer personnlichen ainigkait
trennen wöllen, die doch niergennd seind, vnnd er vngüttlich 2 ? thut,
das er sein gegentail Jnn der sach dess Sacraments solliches erschrok-
kennlichen Jrrthumbs hiemit vnderstat verdechtig zumachen? 0 ; also
möchte 0 sich hernacher ain annderer auch vermainter oder gleich warer
Jrrthümb begeben, das er auch verdammen d wurd dise sein ietzgesetzte'
weiß zü reden, wann käme man dann der sach vff ain ortt f . Derhalben
neut? 1 gewissers dann alles mit biblischen worten verfassen, nemblich
die weill man begert, so ain wuchtige? 2 verainigung vff zü richten.
p) natur C. - q) gehort C. - r) add. warhait C. - s) urtailn C. - t) waisst C. -
u) im C. - v) war B. - w) erhohung C. - x) erhohert C. - y) zugeangent - z)-z) add. -
a) mog C. - b) zugeangent, geaigent B. - c) mochte C. - d) verdamen C. - e) ietzt
gesetzte C. - f) art B.
25. In ihm.
26. In: »Daß diese Wort Christi >Das ist mein leitx hoch fest stehen« (WA 23,
S. 278, 13 f.).
27. Zugewiesen, zugesprochen. 28. Unterdrückung. 29. Unfreundlich.
30. Vgl. dazu Luther: »Vom Abendmahl Christi, Bekenntnis«: »Sie schreyen vber
vns, das wir die zwo natur ynn ein wesen mengen. Das ist nicht war. Wir sagen nicht,
das Gottheit sey menscheit odder gottliche natur sey menschliche natur, Welches were
die natur ynn ein wesen gemenget, sondern wir mengen die zwo unterschiedliche
natur ynn ein einige person vnd sagen, Gott ist mensch vnd mensch ist Gott. Wir
schreyen aber widderumb vber sie, das sie die person Christi zur trennen als werens
zwo personen« (WA 26, S. 324, iff.).
31. Nichts. 32. Wichtige.
 
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