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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0192
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ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT 1528-1533

Deutschland rasche Verbreitung fanden, haben auch in Ulm die An-
fänge dieser alle Bevölkerungsschichten umfassenden evangelischen Be-
wegung hervorgerufen. Die bekanntesten Vertreter dieser Bewegung in
Ulm sind Johann Eberlin von Günzburg und Heinrich von Kettenbach gewe-
sen, die beide im Ulmer Franziskanerkloster gelebt hatten und dieses
Kloster nach ihrem Eintreten für Luther und dessen evangelische An-
schauungen verlassen mußten bzw. verließen19.
Als zwei der namhaftesten evangelischen Volksprediger und Volks-
schriftsteller sind beide in die Reformationsgeschichte eingegangen. In
ihren Flugschriften haben sie verschiedentlich an Luthers Schriften an-
geknüpft und den darin vorgetragenen kirchlichen und politischen
Reformideen weitere Verbreitung verschafft20.
Die Ulmer evangelische Bewegung konnte vielfach an eine andere
Reformbewegung anknüpfen, die durch den erasmischen Reformhumanis-
mus auch in dieser Stadt bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts ins Leben
gerufen worden war. Johann Eberlin von Günzburg hat in seiner Flug-
schrift »Fünfzehn Bundesgenossen« Erasmus und Reuchlin zutreffend
als diejenigen bezeichnet, die den »ersten Stein alles Heils« gelegt hätten21.
schaft im Juni 1531, Ulm o.J.[1931]. - Ders.: Die Ulmer Synoden und Visitationen
der Jahre 1531-47. Ein Stück Kirchen- und Kulturgeschichte, Ulm 1935. - Ders.:
Sebastian Francks Ulmer Kämpfe, Ulm 1935. - Ders.: Kaspar Schwenckfelds Ulmer
Kämpfe, Ulm 1936. - Ders.: Die Ulmer Kirchenvisitation der Jahre 1557-1615, Ulm
1937. - Ders.: Die Ulmer Kirchenvisitationen des 17.und 18. Jahrhunderts, Ulm 1938.
- Ders.: Die Ulmer Aufklärung 1750-1810, Ulm 1942. — F.Fritz: Ulmische Kirchen-
geschichte vom Interim bis zum dreißigjährigen Krieg (1548-1612), Stuttgart o.J.
[1934]. - M. Huber: Städtearchiv und Reichsstandschaft der Städte im 16. Jahrhundert,
Ulm und Oberschwaben Bd. 35, 1958, S. 94-114. - C. Th.Keim: Die Reformation der
Reichsstadt Ulm, Stuttgart 1851. - E.-W.Kohls: Ein Abschnitt aus Martin Bucers
Entwurf für die Ulmer Kirchenordnung vom Jahr 1531, a.a.O. S. 177-213. - Ders.:
Evangelische Bewegung und Kirchenordnung in oberdeutschen Reichsstädten, Zeit-
schrift d. Savigny-Stiftung f.Rechtsgeschichte, Kan. Abt. Jg. 53, 1967, S.110-134. -
B.Moeller: Reichsstadt und Reformation, SVRG Nr. 180, Gütersloh 1962. - E.Nau-
joks: Obrigkeitsgedanke, Zunftverfassung und Reformation, Stuttgart 1958. — Ders.:
Stadtverfassung und Ulmer Land im Zeitalter der Reformation, Ulm und Ober-
schwaben Bd.34, 1955, S.102-119. - G.Veesenmeyer: Versuch einer Geschichte des
deutschen Kirchengesangs in der Ulmer Kirche, Ulm 1798. - Ders.: Miscellaneen
litterarischen und historischen Inhalts, Nürnberg 1812. - Ders.: Sammlung von Auf-
sätzen zur Erläuterung der Kirchen-, Litteratur-, Münz- und Sittengeschichte des
16. Jahrhunderts, Ulm 1827.
19. Vgl.vor allem die ausführliche Darstellung bei C.Th.Keim: Die Reformation
der Reichsstadt Ulm, a.a.O., bes.S.40ff. und S. 67ff.
20. Eberlins Schriften sind vollständig ediert worden von L.Enders in den »Neu-
drucken deutscher Literaturwerke«, Nr. 170-172, Halle 1900. Kettenbachs Schriften
liegen vor bei O.Clemen: Flugschriften aus den ersten Jahren der Reformation, Bd.II,
1.Leipzig 1908.
21. Vgl. bei C. Th.Keim: Die Reformation der Reichsstadt Ulm, a.a.O. S.27. Ins-
gesamt ist zu den »Fünfzehn Bundsgenossen« Eberlins die Untersuchung zu verglei-
 
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