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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 4): Zur auswärtigen Wirksamkeit: 1528 - 1533 — Gütersloh, 1975

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https://doi.org/10.11588/diglit.29141#0406
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ZUR AUSWÄRTIGEN WIRKSAMKEIT1528-1533

hertzen anfachen7 zu lieben vnd sich also in disem Zeit In die Sach be-
geben, das Sy thuendt, wie geschriben ist: Was Ir welt, das man euch thuen
solt, das thut auch Andern, etc.8 Aber die in der wellt beleiben, In den-
selbigen steck seer ain grosse aigene liebe, die also schwer bey Inen ein-
wurtzlet, das man Sy nicht wol ausrewtten mag. Dann allain der glaub
an Jesum Cristum, der ain ainiger mittler vnd ain ainigs wesen mit dem
vatter ist, erlanget es alles, dann er hailiget wie der vatter, wie S. Paulus
4a redt: Erb ist ain mittler Zwischen got vnd dem | menschen, der Mensch Jesus
Cristus9. darumbe Er hie nach seiner menschait also gepetten hat, wie
die Epistel zu den Heb[räern] redet: Vnnd Er hat am tage seines flay-
sches gepettet vnnd geflehet mit starckhem geschray vnd Eerenc ge-
ophfert zu dem, der In kundt vonn dem todt selig machen, vnd ist auch
erhoret darumb, das Er got in Eeren hette etc., Heb[räer] 5. [7].
Also bittet Cristus nach seiner menschait vmb die hailigung, die durch
sein leiden vnnd sterben geschechen ist. Also auch wurckht got teglich,
dann got muess aigentlich alle werckh wurckhen. Er wurckht aber durch
mittel, Er wurckt hie die hailigung, Aber durch seinen knecht, der im
gehorsam wirdt biss in den todt des Creutzes, Tit[us]210. Er wurckht
4b teglich noch in den gleubigen | an Cristum dise hailigung, aber nicht on
mittel. Er praucht sein wort darzue vnnd seine heilige Sacramenta, wie
Er selbs zu den Corinthiern spricht: Ich hab euch widergeporn etc.11 Das ist:
Ich hab vnder euch das wort gepredigt vnd die hailige Sacrament ge-
fuert, daraus Ir wider geporn seyt, dann got hat Ia das gedeyen dartzue
geben. Also warden durch den diennst S.paulj die Corinthiern gehailiget,
wider geporen vnd Cristenleut. Alsohoch Eeret got die seinen, vnns arme
wurmble, die Er zu seinen aignen werckhen Erhöchet vnd erwöllet.
Dann Er nent vns auch Cooperarios, mitwurckher der gnaden gottes12;
darumb, dieweil das werckh ains ist, So muessen auch seine dienner vnd
5 a mitwurcker mit Im ains | sein. Vnnd ist nicht darumb ain werckh der
Menschen, das es ain Mensch aufrichten, Sonnder ain werckh gottes;
Got wurckts durch mittel des dienners, wie S.pauls redt: got hat vnns
tuchtig gemacht, diener zusein des newen Testamennts, nicht des Buchstaben,
Sonnder des gaists etc.13 Dann der Corinthier hertz wer aus dem diennst,
b) Es v. Schubert. - c) Zeren v. Schubert.
7. Anfängen.
8. Mt7,12.
9. 1Tim2,5.
10. Vgl.Tit2,11-14.
11. 1 Kor 4,15.
12. Vgl. 1 Kor3,9: Etenim Dei sumus cooperarii (Erasmus, CI Bd.6; Vulgata:
adjutores) und: ut cooperatores simus veritatis (3 Jo8; Vulgata). B. scheint hier den
Erasmustext von 1 Kor 3,9 und die Vulgatafassung von 3 Jo8 kombiniert zu haben.
13. 2Kor3,5.6.

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