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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0374
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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

beladen, weder mit lereno, heimsuchung der krancken, hilff der armen, sonder
leben vor anderen inn allem fleischlichen lust vnnd pracht, jren fil lesteren auch
das wort gottes, vnnd so mann prediget, stond sie ann den buchladen am munster,
verspotten die zur predig gohn, vnnd so etwan guthertzige vnder jnen, die das
wort gottes gern höreten, werden sie durch die bößwilligen inn allerley weg da
von abgetrieben, welches dann auch ein schwere ergernuß by filen frembden vnnd
heymischen anrichtet.
Diesem nun zu begegnen solte gut sein, das von v. gn. h. zu allen stifften ver-
ordnet wurden, die iedes stiffts personen versamleten, der gleichen auch die
clöster personen, so pensionen haben vnnd jnen von v. gn. h. wegen anzeygten,
das der selbigen v.gn. h. ernstlich gebot were, das jro keyner das wort gottes vnnd
kirchen gepreüch, so mann vff das wort gottes furgenommen hat vnnd inn kirchen
übet, lesterete oder davon abzüge, sonder ermaneten sie, das sie die lectionen vnnd
predigen hörten, vor allem aber wolten sie v. gn. h. haben, das sie vnder der predig
nicht also zu offentlicher verachtung der selbigen ann den laden vnd anderßwo by
dem münster jr gespen17 triben, auch nit im münster vnder den predigen vff vnnd
ab spacireten vnnd mit jrem geschwetz gut leut am predig hören verhindereten,
als offt geschicht vnnd also frembde vnnd heymische ergertenn. -
Vnnd nach dem die, so vnder den priesteren weyber genommen vnnd sich des
orts des Euangelj wider jren babst behelffen, die christlich gemein etwas weyters
angehören, were christlich, das die selbigen besonders ver | 15b | samlet vnnd als
der kirchen angehorige vermanet wurden, nach dem sie erkenneten, das das
päpstlich leben falsch vnnd vngerecht, darumb sie sich der freyheyt des Euangelj
angenommen, das sie die selbige nit wolten zum schanddeckel vnnd mutwillen des
fleyschs gebrauchen, sonder mit den rechten früchten des Euangelij beweisen, das
sie ann Christum glauben vnnd dem nach sie von jm so reyhlich vor anderen
Christen besoldet, das sie sich auch seins heyligen worts vnnd diensts der kirchen
vor anderen wolten annemen inn besuchung der lectionen vnnd fleissigem stu-
dieren, inn besuchung der krancken vnnd anderen sachen, darinn sie christlicher
gemein laut jren eygenen ersten stifftungen vnnd päpstlichen gesetzenn zu dienen
schuldig sein, pso ferr eins jedens vermogen vnd geschicklich[ei]t sich erstrecketpq.
o) add. - p)-p) add. von Capito.
q) gestr.: Als das sich etliche der weysen zucht vndernemen, dieweil die selbigen gefell sich so
weyt nit stercken, das mann dauon ein eygnen besolden könde. Item das sie gewertig weren, die
krancken zu besuchen vnd zu tröstenn. Item, nach dem es übel staht vnnd dem brauch der alten
bessern kirchen, wie auch der heyligen im alten testament gantz vngemeß vnnd entgegen, das von
vilen die leichen so gar verächtlich außgefuret vnnd getragenn werden, das iren etliche daruff
nit [?] beten [?], wo etwan ein nachbarschafft oder zunfftbruder etlich zur begrebnuß geleiten [?]
wolten, das da ie eyner mit ginge, vnnd so mann von der begrebnüß wider heym gohn wolte, ein
kurtze christliche ermanung ann die gegenwürtigen thäte, sie der sterblicheit vnnd zorn gottes
über vnnsere sünden, da gegen dann der erlösung Christi, durch den wir zur vnsterblicheyt be-
rüffet sein, erinnerende vnd zu recht bußfertigem leben ermanende.
tragung auf das Kirchengut; vgl. Isidor von Sevilla: Etymologiae 1,7, 12, n.1; MSL 82, Sp.290:
»Ideo ergo dicti sunt clerici, quia de Sorte sunt Domini, vel quia Deum partem habent.«
17. Streitereien.
 
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