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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0379
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DOKUMENTE ZUR SYNODE I

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begynen heüser dienen solten, wie sie auch erstlich hie zu vffkomen sein vnnd
aber soliche closter sampt den begarten38vnnd begeynen39heusern inn mißbrauch
kommen seink, das, angesehen gemeyner Stat notturfft, vast notwendig were, daruff
zu bedencken, das mann die begynen heuser mit jren gefellen40 nit abgohn liesse,
5 sonder darzu behielte, ldas daher etliche christliche mann vnnd frawen, die man
dazu besonders fleyß, wie by den alten beschehen, erwölete, vffenthalten wurden,
damit, wer jr dörffte, seinen krancken zu warten, sie wößte zu finden vnnd nit wie
ietz allenthalb clag, ann siechen warteren solicher manngel werel.
7. Zum sibenden, nach dem sich der üppig bracht41 der kleydung taglich mehret
10 vnnd jmmer eins das annder zum ergsten auffbringet, nit allein zu schwerer erger-
nüß des lebens, sonder auch zu verschwendung zeytlicher narung, die filen zu
schwer vnnd sie zu mercklichem verlust etliche auch dahin bringet, das ann jnen
andere verlustig werden, Were gar mchristlich, solichemm fehl auch mit statlicher
ordnung zu begegnen, wie nit allein die christlichen, sonder auch die heydnische
15 policyen zu thun gepfleget |18b| vnnd ietzund fil deren Stet, so dem lauteren
Euangelj glauben, wider erfrischet vnnd inn haltung bracht habenn, nwie dann
auch k. Mt sampt den stenden des h. reychs zu Augspurg vnd jetzund zu Regens-
purg fürgenomen habennn.
Es ist auch ein leuchtfertikeyt mit den hirten42 vff den hochzeyten, so man zur
20 kirchen gohn vnnd da selbet mit aller andacht vmb glückseligenn anfang des
heyligen ehlichen stadts43bitten solle, die selbige solte durch ein christliche ober-
keyt auch nit gestattet werden.
oNun aber, dieweyl gut ordnung machen vnnd nichs drob halten ein vergeben44,
ja schedliche arbeyt ist, dann da durch die Oberkeyt jmer verachtet würt, das dan
25 ein verderblich gifft ist aller guten policy vnnd regiment, So wer auch dis zu be-
dencken, das man alle mandaten vnnd ordnungen, so des gots dienst halb vnd
guter sitten außgangen sein, alle zusamen gelesen vnnd inn ein buch gesetzet vnd
durch ein Ers.rhat wider besichtiget vnd approbiert, auch, wo von nöten, ge-
pesseret vnd dan verordnet würde, das soliche des jars etlich mal der gemein für-
30 gelesen würdenn, dann die gesatz iederman bekandt, vnnd inn frischer gedechtnüss
sein solleno. pSollich würde vff den zunfften manicher frommer burger erjnnern
vnd verursachen, sich disen gebotten vnd christlicher zucht gemeß zuhaltenp.

k) gestr.: auch sich nit wol wöllen lassen reformieren, noch den gemeyn nit wil reyn sein,
vnnd wo mann oder frawenn zusammen gethon, solten inn frid vnnd lieb gelebt haben, als man
zwar taglich by den vberigen begynen wol erfehrete.
l) -l) add. von Hubert. - m)-m) korr. von Capito aus: christlichem. - n)-n) add. am Rand
von Capito. - o)-o) add. am Rand von Hubert. - p)-p) add. am Rand von Capito.
38. Begharden.
39. Beginen.
40. Einkünften.
41. Pracht. 42. Zechgelage (?).
43. Im handschriftlichen Text ist wohl der Nasalstrich versehentlich weggelassen worden:
Stands.
44. Vergebliche.
 
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