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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0385
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DOKUMENTE ZUR SYNODE II

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hatt, so hatt gott gefallen, daß selbige vns nit allein durch das worth, sonder auch
durch sichtparliche zeichen vnd vbungen fürzubilden, anzupieten vnd gleich
darzureichenn.
XIIII. Also würt vns im tauff die abweschung der sünden vnd allso die neüwe
gepurt fürgestellet vnd von Gottes wegen dargereicht vnd vbergeben.
XV. Jm H.Abentmal der ware leib und wares blut Christj, das wir ietz deß
leibs, bluts vnd gebeins Christi seien seine ware glider.
XVI. Wie aber im Tauff das eusser wasser vnnd worth die abweschung der
sünden vnd widergepurtt fürtragenn, fürbilden vnd zeichen seindt, darmitt solchs
vbergeben würt, nit aber die abweschung vnnd neüwgepurt selbs, Allso | 464 | würt
auch im H.Abentmal mitt den worten broth vnnd wein, der leib vnnd daß blut
Christi, ja er gantz, vnser herre, warer Gott vnnd mensch, vns fürgetragen, fürbildet
vnnd mitt solchen worten vnd sacramenten vbergeben vnnd dargereichet. Seindt
aber das broth vnd der wein nit selbs an der natur der leib vnd das bluth Christi, würt
auch disses im broth vnnd wein nit reümlich eingeschlossen oder einiger nateur-
licher einigkeit, sonder allein sacramentlich vereiniget. Derhalb auch vnser herre
Jesus kein bauchspeiß, da hien broth vnd wein kommet, sonder ein speiß ist der
seelen zum ewigenn lebenn.
XVII. Der tauff, dieweil der ein Bade der widergepurth vnnd anfenglich Sacra-
ment ist der gnaden Gottes, vnd wir von Christo haben seine benedeyung, vnsern
kindern auch zu pitten, wie wir dann solch gepett nach dem worth Christj mitt
glauben thun mögenn, doch allweg Gott seine wahl vorbehalten, als wir die auch
vnd den waren glauben in den erwachsenen, deren wir keines eigentlich erkennen
mögen, in dem teüffen der selbigen vnd betten für sie vorbehallten müessen, Allso
teüffen wir sie auch, bezeugen vnd preisen der kürchen die gnade Gottes vnnd
erlösung Christj aus glauben. Dann so wir nit glaubten, das Gott | 465 | geben wollte,
daß wir betten nach seinem worth, so were das gepett ein verspoten Gottes.
XVIII. Die Condition muß wol allweg eingeschlossen sein: (nach deiner wahl
vnd fürsatz deines göttlichen willens); die selbige ist aber vnd solle begriffen sein,
auch so mann bettet für einen allten, den man teüffet, er bekenne gleich, was er
wölle. Dan wir weder sein hertz noch den willen Gottes gegen ihme sehen könen.
Gott will vnd lasset vns handlenn, nach dem wirs erkennen mögen, vnd hatt vnns
vnsere kinder vnder denen befholen, die zum himmellreich, das ist zur kürchen,
gehörenn.
XIX. Derhalb, wie Gott wollte die alltenn beschnitten haben, vnd der herre
Jesus selbs daß Sacrament seines segens und verleihung deß H. geistes, die hende
' vfflegung sampt dem gepett, den kindern mittheilet, Also theilen wir ihnnen auch
den tauffe mitt, der nichts mehr thun vnnd sein kann dan deß herrenn hende auff-
legen vnnd segnenn.
XX. Welche die kürch verachten vnd die Sacrament nit geprauchen, verachten
Christum vnd werden, so sie allso beharren, kein theil an Christo haben, dann
allein in der kürchen verzühung der sünden ist. | 466 |
XXI. Nach dissem leben glauben wir ein ewigs und die ewige verdamnüs
denen, die Christum verachten.
 
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