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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0416
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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

tierens zu handlen ist, möchte jr pfarrer, doch mit reth seiner kirchen pfleger vnd
der prediger eins, die zu der examinatur verordnet werden, solichen auch zu
willen werden, doch das man so fil jmer möglich daruff handle, das dis Sacrament
nach der ordnung Christi von menglich inn der gemeyn gehalten werde vnd kein
aberglaub durch die sondere communion eingefüret oder erhalten werde. Mann 5
solle auch die leüt von der cantzel trewlich ermanen, das sie jre krancken durch
jre seelsorger zu trösten nit verachtenn vnnd aber auch die selbigen bei zeiten be-
schicken33 wöllen, damit, was da zu fürderung der seelen heyl zu handlen, mit
rechtem ernst, verstandt vnnd frucht gehandelt werden möge, es seye gleich des
worts alleyn, oder auch der Sacramenten halb. 10
zVon bett vnd fastagen zu haltenz.
[IIII] Der Juget halba .
Zum ersten vff das an christlicher zucht der juget, so jmm tauff dem herren ergeben
würt, da sich auch die gantze kirch sampt den elteren vnd pfetteren34 begibt, die
selbige dem herren vf zu ziehen weniger versaumet werde, ist bedacht, das uber 15
die kinderbericht35, so alle Sontag gehalten, fier gemeyne kinderbericht imm jar
gehalten werden, den einen den ersten Sontag Decembris, den anderen den ersten
Sontag Martji, den dritten den ersten Sontag Juny, den fierden den ersten Sontag
Septembris, vnnd solle alweg den vorgohnden sontag, ein besondere predig von
der zucht der kinder an die elteren beschehen mit ernstlicher hermanung, das jedes 20
seine kind vnnd gesind, fleissig zum kinderbericht schicken wolte. Im kinder-
bericht aber die artickel des glaubens, Vater vnser vnnd zehen gepot vffs kurtzest
vnnd hellest erkläret werden. Zu solichen gemeynen kinderberichten were wol
billich, das weg gesuchet würden, das menglich sein kind vnnd gesynd brechte.
Dann sie geteüffet vnd also Christo ergeben seind vnnd aber der verderbten natur 25
halb nur durch andere zogen werden müssen. Derhalb solte warlich niemand inn
einer christlichen gemeyn vnnd Stat zu gelassen werden an seinen kinderen vnnd
gesind so farlessig zu sein, das er die nit doch zu disen gemeinen kinder berichten
fürete.
Zum anderen ist auch bedacht, das die pfarrer das volck fleissig er-| 67 b | manen, 30
das iedermann seine kind, so man sie ernstlich wille lassen zum tisch des herren
gohn, wolte zu dem diener des worts vff die Sontag zum kinderbericht bringen
vnd nach dem selbigen lassen christlicher lere halb inn seinem by sein etwas ver-
höret vnd berichtet werdenn.
Zum drittenb 3. Meer als die schul vnnd leer heüser zum fürnemisten darumb 35
verordnetb seind, das da die kinder, sampt guten gotseligen künsten, zu rechtem
z)-z) add. am Rand B. Der betr. Text fehlt.
a) add. am Rand B. - b) add. am Rand B.
33. Nach ihnen schicken, benachrichtigen.
34. Taufpaten.
35. Über die Kinderunterweisungen ... hinaus.
 
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