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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN
Gottes vnd das h. Euangelj gelestert würt, ob den pfarreren vnnd kirchenpflegeren
befelch geben würde, das sie vfff die sontag jegliche inn jrer pfarren zusamen
kemen51 vnnd, wo soliche leüt inn pfarren, allmal der selbigen etliche beschicken
uoder von jnen oder auch anderen verordneten, die soliche besonnders ansprechen,
wo sy das fur fruchtbarer erkennenu, vnd wa die selb vigen, so alßo zubesprechenv,
von denen weren, die sich von der gemeyn Christi gar52 sünderen, sie mit aller
senfftmut vrsach53 fordreten, warumb sie sich also von der gemeynschaft der
kirchen abhielten vnnd ab der lere vnnd sacramenten scheüheten54 die doch die
oberkeyt vnnd gantz gemeyne stat für christlich erkenneten vnnd hielten, vnnd
so sie des55 etwas vrsachen fürwendeten, das mann jnen da inn aller frintlicheyt
christlichen bericht thäte vnnd sie zugewinnen vnderstünde. Sehe man dann, das
soliche keyn besondere vrsach hetten, weren sunst so einer kleynen forcht Gottes,
ermanete man sie, Gottes meer zu achten vnd für augen zu haben. wWo dan weren,
die sich wol dahyn vermogen liessen, das sie selb predig hören vnd die jren auch
dazu halten wolten vnd sich aber noch nit dahyn begeben, das sie auch zum tisch
des herren gohn wolten, die liesse man also dem herren stohn, vermanete sie, dem
wort vnnd gepet dapfer anzuhangen vnd got zubitten, das er jnen verlihe, sich an
jn volkommen zu begeben, halte sie also, wie vor zeiten die cetechumen gehalten
worden seind, das ist, die sich der christlichen leer begaben vnd doch noch nit
gemeynschafft der kirchen durch die Sacrament angenommen hatten. Zum nacht-
mal des herren, da unser herr sich selb das recht hymelbrot vnnd speiz des ewigen
lebens darbeütet, solle je niemand gelassen werden, der soliche nit vonn hertzen
begere, wir schweigen56gezwungen werdennw. Fünde man dan, die sich soliche
xgrobe offenbarex verechter gotlichs worts oder wider Sprecher bewisen, das many
jnenz das heylthumb vnnd die pärlin götlichs worts nit kondea fürwerffenb, liesse
man sie faren vnnd befülhe sie götlichem gerichtc. dDoch das man jnen dennoch
alle burgerliche freundschaft vnnd dienst mit aller Sanftmut vnnd gutem willen
leyste, vnd zu leysten vermane. Dann die christen, wie jr hymlischer vatter,
iederman guts thun vnd allen menschen, auch Juden vnd heyden on anstoz leben
sollend. Dergleichen handlete man auch mit denen, die sich wohl mit predige hören
vnnd gemeynschaft der Sacramenten etwan Christen beweisen, aber also leben,
das sie offentlich ergernus geben | 69 b | vnnd Christo, vnserem herren, vnnd
t) add. statt gestr.: je B. - u)-u) add. am Rand B. - v)-v) add. B.
w)-w) add. am Rand Hubert. - x)-x) add. B.
y) gestr.: sie müsse für die hund vnnd sew halten. - z) zuerst: denen,
a) korr. aus: für B. - b) gestr.: seind.
c) gestr.: als die sich selb von Christo verbannten.
d) -d) add. am Rand Hubert. - e) add. B.
51. Kämen.
52. Völlig.
53. Gründe, Begründung.
54. Mieden, aus dem Wege gingen.
55. Deshalb, in dieser Hinsicht.
56. Geschweige denn.
IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN
Gottes vnd das h. Euangelj gelestert würt, ob den pfarreren vnnd kirchenpflegeren
befelch geben würde, das sie vfff die sontag jegliche inn jrer pfarren zusamen
kemen51 vnnd, wo soliche leüt inn pfarren, allmal der selbigen etliche beschicken
uoder von jnen oder auch anderen verordneten, die soliche besonnders ansprechen,
wo sy das fur fruchtbarer erkennenu, vnd wa die selb vigen, so alßo zubesprechenv,
von denen weren, die sich von der gemeyn Christi gar52 sünderen, sie mit aller
senfftmut vrsach53 fordreten, warumb sie sich also von der gemeynschaft der
kirchen abhielten vnnd ab der lere vnnd sacramenten scheüheten54 die doch die
oberkeyt vnnd gantz gemeyne stat für christlich erkenneten vnnd hielten, vnnd
so sie des55 etwas vrsachen fürwendeten, das mann jnen da inn aller frintlicheyt
christlichen bericht thäte vnnd sie zugewinnen vnderstünde. Sehe man dann, das
soliche keyn besondere vrsach hetten, weren sunst so einer kleynen forcht Gottes,
ermanete man sie, Gottes meer zu achten vnd für augen zu haben. wWo dan weren,
die sich wol dahyn vermogen liessen, das sie selb predig hören vnd die jren auch
dazu halten wolten vnd sich aber noch nit dahyn begeben, das sie auch zum tisch
des herren gohn wolten, die liesse man also dem herren stohn, vermanete sie, dem
wort vnnd gepet dapfer anzuhangen vnd got zubitten, das er jnen verlihe, sich an
jn volkommen zu begeben, halte sie also, wie vor zeiten die cetechumen gehalten
worden seind, das ist, die sich der christlichen leer begaben vnd doch noch nit
gemeynschafft der kirchen durch die Sacrament angenommen hatten. Zum nacht-
mal des herren, da unser herr sich selb das recht hymelbrot vnnd speiz des ewigen
lebens darbeütet, solle je niemand gelassen werden, der soliche nit vonn hertzen
begere, wir schweigen56gezwungen werdennw. Fünde man dan, die sich soliche
xgrobe offenbarex verechter gotlichs worts oder wider Sprecher bewisen, das many
jnenz das heylthumb vnnd die pärlin götlichs worts nit kondea fürwerffenb, liesse
man sie faren vnnd befülhe sie götlichem gerichtc. dDoch das man jnen dennoch
alle burgerliche freundschaft vnnd dienst mit aller Sanftmut vnnd gutem willen
leyste, vnd zu leysten vermane. Dann die christen, wie jr hymlischer vatter,
iederman guts thun vnd allen menschen, auch Juden vnd heyden on anstoz leben
sollend. Dergleichen handlete man auch mit denen, die sich wohl mit predige hören
vnnd gemeynschaft der Sacramenten etwan Christen beweisen, aber also leben,
das sie offentlich ergernus geben | 69 b | vnnd Christo, vnserem herren, vnnd
t) add. statt gestr.: je B. - u)-u) add. am Rand B. - v)-v) add. B.
w)-w) add. am Rand Hubert. - x)-x) add. B.
y) gestr.: sie müsse für die hund vnnd sew halten. - z) zuerst: denen,
a) korr. aus: für B. - b) gestr.: seind.
c) gestr.: als die sich selb von Christo verbannten.
d) -d) add. am Rand Hubert. - e) add. B.
51. Kämen.
52. Völlig.
53. Gründe, Begründung.
54. Mieden, aus dem Wege gingen.
55. Deshalb, in dieser Hinsicht.
56. Geschweige denn.