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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0444
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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

daran Got ein gefallen vnnd diene zu vffbawung des reichs Christj,als im37 auch
ist. Nun aber, so es auch solle ann vnns gohnw, das wir vnsx inn christliche zucht
vnnd ordnung begeben sollen, da ist es weltlich klugheyt, hefftig wider das Euan-
gelj, vmbkerung der vorigen lere, ein solich gefehrlich, ergerlich ding, das der
statt ietzunden vnnd inn künfftigem mercklichery schad vnnd nachteyl daraus
entstohn möchte.
G. h., wir bitten euch vmb vnsers herren Jesu Christi willen, jr wöllen erstlich
got, vnserenn himmlischen vatter, vmb seinen geyst vnnd rechten waren verstandt
bitten, dem nach38 ja fleissig vernemen vnnd erwegen, was D. Antonj vnd vnser
lere vnnd haltung inn diser sachen seie, wie vnd womit | 605 | er vnns anfichtet,
was wir daruff antworten, wir haben vns bald zu allem theyl theur vnnd hoch
bezeuget, wie gut wirs gemeynen vnnd was wir euch vnnd gemeyner stat thun
wellen, vnnd seind aber etwan, die es nit zum besten vor jnen haben - Damit aber
weder D. Antonj noch jemand anders angetastet, - inn solichem bezeugen vnnd
hoch dargeben hefftiger dann die by der warheyt stohn. Dann sich soliche der
warheyt, die auß jr selb alweg hat, das sie den wolwellenden zu jrer zeyt bekandt
werde, zu vertrösten haben. Diser vnser handel ist ja nit gering, triffetz euch, ewer
vnnd deren, über die euch Got zu regieren gesetzet, seel, leib, eer vnnd gut zum
aller höchsten an, wie dann ie der gots dienst vnnd lere der warheyt das höchst ist,
darann alle innerliche vnd eusserliche, zeitliche vnnd ewige wolfart hanget.
Darumb sehen ja wol daruff vnnd laßt euch dis auch ein mal ein geschefft vnnd
ein statgeschefft sein.
Nun damit aber E. gn. imm grund vnnd volkommen sehen mögen, was doch
der span39 zwischen vnns vnnd was jedes teyls grundt seie, so bitten wir, E.gn.
wellen jnen lassen verlesen erstlich vnsere Artickel, die D.Anthoni für so sched-
lich dargibt, dem nach die verklärung der selbigen, die wir vff gemeldte artickel
imm grösserenn Synodo fürtragen haben, demnach seine, d. Antonj, gegen Ar-
tickel. Vnsere artickel seind diese:
XIIII Die Oberkeyt, so das schwert vnnd höchsten eusserlichen gewalt hat,
ist ein dienerinn Gottes; solle also, wie Got inn seinem ge-| 606 | satz befolhen
vnnd der geyst Christj inn allen, die er fieret, selb leret vnnd treibet, alles jr ver-
mögen dahyn richten, das bey jren vnderthanen Gottes namm geheyliget, sein
reich erweiteret vnnd seinem willen gelebt werde, so fil sie jmmer mit jrem ampt
dazu dienen mag. Derhalb muß deren geyst, die da wöllen, das die oberkeyt sich
christlichs thuns gar nichs beladen solle, ein widerwertiger geyst Christo, vnserem
herren, vnnd ein zerstörer sein alles gutenn.
XV Die Oberkeyt wurdt aber dan nach jrem ampt zu heyligung gotlichs nam-
mens vnnd erweiterung seins reichs recht handlen, wann sie inn allen trewen, wie
w) gestr.: das wir unns auch. - x) gestr.: auch,
y) add. am Rand. - z) add. von B. am Rand.
37. Wie es (dem) auch ist, zutrifft.
38. Danach.
39. Streit.

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