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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0506
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502

IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

Dokument VII
Aufforderung der Straßburger Prediger an den Rat,
endlich die Synodalbeschlüsse zu fassen
(28. Januar/2. Februar 1534)
Grundlage unserer Edition ist die Reinschrift Huberts, AST 75 (45,1), Synodal-
akten, f. 130-137, mit der Überschrift des Stadtschreibers: »Montag, den 2.febru-
arij Anno 34, Articel der Prediger vmb befürderung des Synodj, vff Mitwoch, den
28.Januarij für Räth vnnd 21 fürgetragen.« Es folgt von der Hand Huberts:
»Anno 1534.« Neben Korrekturen Huberts enthält der Text Randbemerkungen
von gleichzeitiger Hand. Als Vorlage der Hubert-Schrift ist Bucers eigenhändiges
Konzept, AST 3 8 (20,1), erhalten. Sachliche Varianten werden im ersten Apparat
unter dem Siglum B angeführt. Weitere Abschriften finden sich im »Processus
verbalis«, AST 75 (45,1), f.99b-118, und bei Wencker, AST 166 (Var.Eccl.Ia),
f. 245 b-251.
Eine jüngere Abschrift steht im Thesaurus Baumianus7, S. 22-28. Gedruckt im
Auszug in Täuferakten 8, Nr. 499, S. 266-269.
Beunruhigt von der Tatenlosigkeit des Rats im Winter 1533/34 hatten die
Prädikanten am 28. Januar 1534 zur Selbsthilfe gegriffen und waren persönlich
beim Rat vorstellig geworden, um ihre Beschwerden über den schleppenden Fort-
gang der Synodalbeschlüsse vorzutragen. Der Rat zeigte sich beeindruckt und
forderte Bucer und seine Begleiter auf, die vorgetragenen Beschwerden schriftlich
einzureichen. Das geschah mit dieser Schrift, die am 2. Februar verlesen wurde.
Vgl. dazu Wenckers Anmerkungen zu seiner Abschrift der Eingabe der Prediger
in Täuferakten 8, abgedruckt als Nr. 498, S.265f.

| 131a|Die Artickel, so die Predicanten v. gn.h. vff mitwoch,
den xxviij Januarij, fürtragen habena.
Zum ersten haben sie erzelet, das es allhie christlicher religion halb von wegen so
viler spaltungen imm glauben vnnd dan auch verruchtes, vngotforchtiges lebens
so übel stande, dasb des halb gemeyne Stat vnnd kirch zu schwerer ergernüs 5
gantzer teutscher nation vnnd erschröcklicher verlesterung des h. Euangelj ge-
rahten seie. cDauon jnen täglichc von den fürnemen kirchen teutscher nationd vil
klagens zugeschriben wurdt, dase die burger, so wanderen, auch allethalbf hören.
Bißhar haben sie getröstet vff den Synodum; daraus wurdt aber nichs, vnnd alle

a) add. von Hubert: Anno 1534 B.add. von Hubert am oberen Rand: Supplicatio an vn.b.,
das die Synods geschefft doch zu ende bracht wurden B.add. von Hubert am Rand: Meldung
Confession der iiij Stetten pagina 3.9. B.
b) gestr. Korrektur: es by dem grosseren hauffel erger sye dan ym papstumb, da B.
c) -c) Do von ynen teglich. korr. aus: Des ynen B. - d) gestr.: teglich B.
e) add. über der Zeile; fehlt B. - f) selb B.
 
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