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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 5): Strassburg und Münster im Kampf um den rechten Glauben, 1532 - 1534 — Gütersloh, 1978

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https://doi.org/10.11588/diglit.29142#0508
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504 IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN
nemmen, vnnd wa sie weiter berichts bedörffen, den selbigen von jnen, den predi-
geren, vnnd anderen, wo sie den bekummen konden, |132 a|förderlich ver-
nemmen vnnd sich doch ein mal entschliessen, was sie hie fur das Euangeli
Christj halten wöllen. Die Confession, zu Augspurg Key. Mt. von gemeyner stadt
wegen überantwurtet7, welche vonr anderen stetten, so mit vnderschriben, vor
grossen vnnd kleinen rähten verlesen, haben wenig vns.h. ie gesehen; vnnd
setzets mann doch die Stat ob disert lere vor der welt inn solich gefar, kosten vnnd
vnrw vnnd verbündetu sich mit Fürsten vnnd Stetten, welches je jnn solichen
götlichen so wichtigen sachen fil zu schimpfflich seie.
Zum fünfftenv. Wann wv. gn. h.w sich der einigenx lere Christi entschlossen
haben, welchsy jnen zum förderlichsten zuthun ist, so sye das nechst, das sie jnen
prediger wehlen, diez sie dörffen der gemein darstellen als die soliche leer getrew-
lich füren, Welche sie dan nit lassen von jedem mit aller vnwarheyt verlesteret
werden. Dann die amit christliche lere weniga frucht schaffen mögen, so dafür nit
erkennet werden, das sie es recht vnnd christlich gemeynen. Jetzund so ist kein
dienst inn der Stat, gegen dem menglich so gar alle lugen vnnd lesterungen ge-
stattet werde, als der prediger, so doch keiner solte theurer vnnd werder geach-
tetb werden. Dann wer das ware, einige gotswort nit prediget, solle nit geduldet
werdenn.
Dieweil aber hierinnc nit genug ist vnschuldig sein, sonder mann muß auch
dafur gehalten seind, wa dann der vnwill vff jrenn der prediger personen so groß
sein wille, empieten sie sich ab zu stohne, gantz oder ein zeitlang, begeren, fdas
vns.h. anderßwo herf beschicken wöllen, die mehr ansehens vnnd glaubens haben
vnnd also mit meer frucht den handel gottes füren, vnd sie vns. |132. b | herren
jnen der selbigen trew vnnd vnschuld baß lassen bevolhen sein vmb des wort
gottes willen, das ie nit mag vnuerachtet bleiben, wan die, so das selbige predigen,
so frey vnd gon alle schewg für lecker8 buben vnnd bößwicht außgeschrawenn
werden. Die prediger der warheyt müssen ja solichs leiden vnnd mag jnen anders
nit begegnen; das aber nur von der verdampten welt, nit von erbaren, frommen
christen, obern oder gemeinden. Der h. Paulus an jm selb vnd seinen jungeren hat
zum engstlichstenh gesorget, das jr ansehen inn gottes sachen groß were. Jai, fil
besser were es, v. h. hettenn nur ein einigen prediger inn der gantzen Statj, der
einn recht christlich ansehen hette, dann das so vil da seind, kvnder denen man
nit einen als ein rechten diener Christj haltetk.
r) yn B. - s) setze; korr. aus: fure B. - t) gestr.: solicher B.
u) verbünde B. - v) v. korr. aus: fierden B. - w)-w) korr. aus: yr euch B.
x) eynigeren B. - y) korr. aus: das B. - z) gestr.: die selbige B.
a)-a) korr. aus: nit B. - b) gehalten B. - c) gestr.: auch [nich?] B.
d) gestr.: were gut, das B. - e) gestr.: begeren B. - f)-f) korr. aus: das man andere B.
g)-g) korr. aus: frech B. - h) engstlichen B. - i) korr. aus: Der B.
j) gestr.: vnnd; vnd B. - k)-k) korr. aus: do man eynen nicht haltet, der als B.

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7. Das Vierstädtebekenntnis von 1530 (Tetrapolitana).
8. Gauner.
 
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