Martin Bucers Deutsche Schriften

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IM KAMPF UM DEN RECHTEN GLAUBEN

ampt syh seien, wievil darann gantzer stat gelegen, vnnd wissen sie etwas von
jneni, das vnredlich ist an lere oder leben,siej wollen solichsk vor v. gn. h. anzeigen
vnnd sie, die prediger, lassen jr verantwortungl dar uber geben, vierfacher straffm
wollen sie sich ergeben habenn, wes sie mit der warheit straffbar erfunden wer-
denn. Warlich kein eren mann solte inn solichem regiment sitzen wöllen. Das
soliche leut zu predigeren zulassen wolten, die lecker buben vnnd boßwicht
seindn, welche feine titel aber den predigerno sollen von etlichen gegeben wer-
dennp. Jst dem also, bitten qdie Predigerq, man lasse jnen doch das recht, das man
eim mörder nit abschlecht, gedeyen, das mann sie auch vor höre vnnd dann ver-
damme. Dises begerens haben die prediger hoch bewegliche vrsachenn.
Zum xiij. Seitemal der mererteil des, so die prediger hier anzeigen vnnd für-
bringens, inn dem bedacht des Synodj auch begriffen seind45, ist jr ernstliche bit
vmb gottes willen vnd der gemeinen Stat heyl vnnd wolfart, auch aller, die vff
dise stat vnnd kirch sehen, deren warlich meer seind, dan wirt meynen, v.h.
wöllen doch des Synodj handlungen furnemmen vnnd einmal beschliessen, wel-
ches so es zeitlich vff den Synodum beschehen were, hetten wir lengist wolu ein
andere stille vnnd besserung vnnd wer merglicher vnraht furkommen46 worden.
Nun aber, so man sicht, das es alles also ersitzen bleibe47, hatv mans für predican-
ten werckw, würt geredt vnnd gesagt, man sehe wol, das vnsere herren den dingen
nichs nachfragen, werden die guthertzigen mat, die bosen frech vnnd plaget vnns
got jmmer mit meer abfal, secten vnnd rotten sampt aller verruchten üppigkeyt des
lebens; daran machen sich vns.h. alles schuldig vor got, dem almechtigen. Das
wöllen sie gedenckenx vnnd zu hertzen furen, damit sie inn disenn so notwendigen
höchsten Statgeschefften auch einmal eiferig erfun-| 136b| den werden, vnnd so
inn anderen hendelen offt die bedacht herren des rathgangy vnnd anderer ge-
schefften frei gelassen werden, solte das je billich inn diser sachen längist beschehen
sein. Dann warlich znichs ist, daran gantzer gemeyner Statz meer gelegen sein
köndte. Got ist ie herr vnnd richter, vnnd wir haben alles von jm.
Zum xiiij haben sie, die Prediger, avrsachen erzeleta, die v.h. zum ernst vnd
furderlicher handlung inn disen sachen bewegen solten: nemlich vor allem die
forcht vnnd ere gottes; die gefarlicheit diser zeit, darein Got vnserem vngotseli-
gem wesen erschrocklich trewet, das arme, einfaltig volck gottes, jnen von got zu
seinen eren zu regieren vertrawet, das sunst gar verdurbetb vnnd got loß würt;
h) korr. aus: wir; wyr B. - i) ynen, korr. aus: vns B. - j) gestr.: das B.
k) gestr.: allhie B. - l) verantworten B. - m) gestr.: straff.
n) sind, korr. aus: werden B. - o) gestr.: durch [?] B.
p) gestr.: Man losse, wie vns auch anders wo her geschriben wurdet, anzeygent B.
q) -q) korr. aus: sy B. - r) korr. aus: hieryn B. - s) hernamen B.
t) wyr, korr. aus: iemanen B. - u) korr. aus: gar B. - v) helt B. - w) gestr.: meynet B.
x) bedencken B. - y) rathtgangs B. - z)-z) korr. aus: der stadt hohers nit B.
a)-a) korr. aus: furgeben B. - b) korr. aus: verderbet, steht B.
45. Synodus [Marg.].
46. Merglicher vnraht furkommen = bemerkenswertem (bedeutendem) Schaden vorgebeugt.
47. Ersitzen bleibt = unterbleibt.

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