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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0098
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■j. Die Eßlinger Artikel vom August 1535
Schwäbisch Hall, Stadtarchiv 4/jd, Bl. 2iyb-2i8b
Der Anlaß erhellt aus dem Brief, den Brenz am 31. 8. 1535 an Johann Isenmann
schickte und den diesem Schreiben beigefügten Anlagen (T. Pressel: Anecdota Bren-
tiana. Tübingen 1868. Nr. 50.51.53, S. 150—154). Danach hatte Brenz in Stuttgart mit
Bucer und Gereon Sailer über den Stand der Konkordienbemühung gesprochen.
Bucer wurden dabei Äußerungen vorgehalten, in denen Otter die jener Bemühung
sicherlich nicht dienliche Meinung verbreitete, Luther habe den Zwinglianern Zuge-
ständnisse gemacht, offensichtlich eine Fehldeutung des Briefes, den Luther am 20. 7.
1535 an die Augsburger Geistlichen gerichtet hatte (WABr 7, Nr. 2212, S. 213).
Man kam überein, eine nur für den internen Gebrauch unter den Predigern be-
stimmte forma tollerabilis loquendi de concordia (T’. Pressel, a.a.O., S. 154) zu entwer-
fen. Seinem Schreiben vom 26. 8. 1535 an Brenz fügte Bucer dann die »scheda« genann-
ten Artikel bei, die er einem Gespräch, zu dem er Otter und andere Prädikanten in
Reutlingen versammelt hatte, zugrundegelegt hat (T. Pressel, a.a.O., S. 150).
Die Artikel fanden nicht nur bei Otter und den anderen Predigern (Otter spricht am
26. 8. 1535 an Brenz von »nostra compositio«; T. Pressel, a.a.O., S. 152), sondern auch
bei Brenz selbst, der sie eine forma prudentissime conscripta (T. Pressel, a.a.O., S. 154)
nennt, Zustimmung.
Eine Abschrift der fünf Artikel dieser forma, deren Inhalt bisher nur durch die
Darstellung in J. Hartmann u. K.Jäger: Johann Brenz. Nach gedruckten und unge-
druckten Quellen. Bd. 2. Hamburg 1842. S. 19 h bekannt war, konnte nun in Bd. 4 der
Haller Brentiana wieder aufgefunden werden. Sie erscheinen dort zusammen mit den
oben genannten Briefen in dem von dem Schreiber des Bandes, dem Haller Pfarrer
Michael Gräter (vgl. dazu die Einleitung von F. WolJ in: J. Bren^: Frühschriften.
Teil 1. Hg. von M. Brecht, G. Schäfer und F. Wolf, S. XXXIX) mit Negotium Con-
cordie in re sacramentaria Anno MDXXXV (Bl. 2i4d) überschriebenen Abschnitt.
Eine fragmentarische und weniger zuverlässige Fassung der Artikel flndet sich in
Zürich, Staatsarchiv, E II, Bl. iijb—iypa und 88b—89a; vgl. auch oben S. 28, Anm. 79.
Dieses Fragment bleibt hier unberücksichtigt.

| 217 b | Die Concordi der 1er vom hailgen Sacrament des leibs vnd bluts Christi zu
furdern wurdt erforderet:
Erstlich, das wir vest glauben vnda volkomen aufs einfeltigst bekennen, was vns der
her im hailgen nachtmall durch den dinst der kirchen dargibt, Nemlich mit dem zei-
chen brott vnd wein seinen waren leib vnd sein wares blut, das er am creutz fur vns 5
auffgeopfert hatt1.

a) gestr.: auffs.
1. Vgl. 1 Kor 5,7.
 
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