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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0111
OB ZUUERHOFFEN (1536)
io7
vomb Valente jemerlich vmbracht istc54, mitt denen er sich sampt seyner kranckheitd 55
entschuldiget, zum Synodo zukomen, nit weyter dann eauf die rottischen vnd zencki-
schene versamiungen der Bischöffen der seibigen vnruwigenf zeytens, da die tyranneyh
Valentis die kirchen so jemerlich zerstörete1, zuuerstohn. Freihch wirti dyßer heyiigerk
Man den Nicenischen Synoden156 vnd vil andere gantz heylßamemvnd nutzlich erken-
net habenn.
Das wir aber auf vnßere zeiten komen°, wer hatt nit mercklicheP beßerung befun-
derH bey den Synodis vnd versamlungen der diener Göttlichs worts, so bey den ober-
lendischen vnnd anderen kirchen biß her gehalten seindt. Zu Marpurg kame man
zusamen57 zum teyl erzwungen vnd mitt gantz vbelr bereiteten gemutteren58, dennochs
gabe Gott, das man sich in allen puncten Christlicher 1er, allein das einig stuck vonn der
leyplichen gegenwertigheit außgenomen, gleiches verstands vnderschreibe59.
Nun seind ietzunden' die gemüter gar vil freüntlicher gegen einander, so ist auch die
ler vnserer confession vonn den fürnemeren D. Luthers theyls angenomen, vnd haben
wir die yren auch angenomen60. D. Luther hatt selb die Augspurgischen articul imu
loßen genug seyn61, welche weder meerv noch wenigerw in sich haben, dann wirx in
vnßer Confession ^vnd Apollogia zugeschribeny62 vnd | 52b | mitt gehelle63 der vier
b) von B. — c) fehlt B, C. — d) kranckheiten C.
e) —e) vff rottischenn vnnd zeckschenn B.
f) vnriebigen C. — g) zit B; zeit C.
h) Tyrannen B; tirannen C. — i) verstortenn B; verstorete C.
j) wurt B; wiert C. — k) hailig B.; h. C. — 1) sunodum [?] C.
m) hailsam C. — n) add.: etc. C. — o) kumment B.
p) mercklicher C. — q) gefunden C. — r) vbeln C.
s) Demnach B. — t) yetzo B; yetzund C. — u) in C.
v) meren C. — w) minder B; wenigern C. — x) wirs [?] C.
y) — y) kay[serlicher] M[ajestät] jm Augspurgischen Rychstag vberantwurtet vnnd hernaher jn
der Appologia geschribenn B; vberantwort vnd henahet jn der apologia geschriben C.
54. Vgl. Historia tripartita 7,15; CSEL 71, S. 409.
55. Vgl. oben Anm. 49; „... ne imperator nos inertiae ... condemnet, sed infirmitati ignos-
cat ...«.
56. Akk. Sing. Mask.
57. Zum Marburger Religionsgespräch am 1.—4. Oktober 1529 vgl. BDS 4, S. 323ff.
58. Anspielung auf die zum Teil gereizte Athmosphäre und die Anfeindungen während des
Religionsgespräches.
59. Vgl. die 15 Marburger Artikel vom 3. Oktober 1529; BDS 4, S. 36iff.; zur Differenz in
der Frage der Realpräsenz vgl. ebd., S. 363, Z. 27ff.
60. Während letztere Aussage sich in jedem Fall auf das Ergebnis der Verhandlungen in
Schweinfurt (1532; vgl. Pol. Cor. 2, S. 109f., und Köhler 2, S. 289ff.) bezieht, wo die oberländi-
schen Städte ihre Zustimmung zur CA erklärt hatten, liegt der Aussage über die Annahme der
CT durch Teile der Lutheraner wohl eine zu weitgehende Interpretation der Schweinfurter
Verhandlungen zugrunde; vgl. dazu BDS 4, S. 409 ff. Vgl. dagegen die Zustimmung von
Lutheranern zu B.s Bericht auß der heyligen geschrifft; oben S. 64, Anm. 9.11.14
61. Vgl. oben S. 26 und 77 ff.
62. Schriftlich mitgeteilt, niedergelegt; vgk Fischer 6,1, Sp. 1388.
63. Zustimmung.
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vomb Valente jemerlich vmbracht istc54, mitt denen er sich sampt seyner kranckheitd 55
entschuldiget, zum Synodo zukomen, nit weyter dann eauf die rottischen vnd zencki-
schene versamiungen der Bischöffen der seibigen vnruwigenf zeytens, da die tyranneyh
Valentis die kirchen so jemerlich zerstörete1, zuuerstohn. Freihch wirti dyßer heyiigerk
Man den Nicenischen Synoden156 vnd vil andere gantz heylßamemvnd nutzlich erken-
net habenn.
Das wir aber auf vnßere zeiten komen°, wer hatt nit mercklicheP beßerung befun-
derH bey den Synodis vnd versamlungen der diener Göttlichs worts, so bey den ober-
lendischen vnnd anderen kirchen biß her gehalten seindt. Zu Marpurg kame man
zusamen57 zum teyl erzwungen vnd mitt gantz vbelr bereiteten gemutteren58, dennochs
gabe Gott, das man sich in allen puncten Christlicher 1er, allein das einig stuck vonn der
leyplichen gegenwertigheit außgenomen, gleiches verstands vnderschreibe59.
Nun seind ietzunden' die gemüter gar vil freüntlicher gegen einander, so ist auch die
ler vnserer confession vonn den fürnemeren D. Luthers theyls angenomen, vnd haben
wir die yren auch angenomen60. D. Luther hatt selb die Augspurgischen articul imu
loßen genug seyn61, welche weder meerv noch wenigerw in sich haben, dann wirx in
vnßer Confession ^vnd Apollogia zugeschribeny62 vnd | 52b | mitt gehelle63 der vier
b) von B. — c) fehlt B, C. — d) kranckheiten C.
e) —e) vff rottischenn vnnd zeckschenn B.
f) vnriebigen C. — g) zit B; zeit C.
h) Tyrannen B; tirannen C. — i) verstortenn B; verstorete C.
j) wurt B; wiert C. — k) hailig B.; h. C. — 1) sunodum [?] C.
m) hailsam C. — n) add.: etc. C. — o) kumment B.
p) mercklicher C. — q) gefunden C. — r) vbeln C.
s) Demnach B. — t) yetzo B; yetzund C. — u) in C.
v) meren C. — w) minder B; wenigern C. — x) wirs [?] C.
y) — y) kay[serlicher] M[ajestät] jm Augspurgischen Rychstag vberantwurtet vnnd hernaher jn
der Appologia geschribenn B; vberantwort vnd henahet jn der apologia geschriben C.
54. Vgl. Historia tripartita 7,15; CSEL 71, S. 409.
55. Vgl. oben Anm. 49; „... ne imperator nos inertiae ... condemnet, sed infirmitati ignos-
cat ...«.
56. Akk. Sing. Mask.
57. Zum Marburger Religionsgespräch am 1.—4. Oktober 1529 vgl. BDS 4, S. 323ff.
58. Anspielung auf die zum Teil gereizte Athmosphäre und die Anfeindungen während des
Religionsgespräches.
59. Vgl. die 15 Marburger Artikel vom 3. Oktober 1529; BDS 4, S. 36iff.; zur Differenz in
der Frage der Realpräsenz vgl. ebd., S. 363, Z. 27ff.
60. Während letztere Aussage sich in jedem Fall auf das Ergebnis der Verhandlungen in
Schweinfurt (1532; vgl. Pol. Cor. 2, S. 109f., und Köhler 2, S. 289ff.) bezieht, wo die oberländi-
schen Städte ihre Zustimmung zur CA erklärt hatten, liegt der Aussage über die Annahme der
CT durch Teile der Lutheraner wohl eine zu weitgehende Interpretation der Schweinfurter
Verhandlungen zugrunde; vgl. dazu BDS 4, S. 409 ff. Vgl. dagegen die Zustimmung von
Lutheranern zu B.s Bericht auß der heyligen geschrifft; oben S. 64, Anm. 9.11.14
61. Vgl. oben S. 26 und 77 ff.
62. Schriftlich mitgeteilt, niedergelegt; vgk Fischer 6,1, Sp. 1388.
63. Zustimmung.