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https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0227
ERLÜTERUNG DER WITEMBERGISCHEN ARTICKLEN (1536)
223
gmeinschafft des lybsk, der natur vnd des1 lebens45, welches allesm wir nit anders
verstand, dannnwie°d. oecolampfad] vßlegt jm dialogo k. 2.P46, sda er dise reden ralle
ouchr annimmet1!.
s4.47 Zum fierden hand sy vns gefragt von dem enpfachen der vnwirdigen48. Daruf
wir geantwurt, das wir jn disenr reden von solichenu vnwirdigen, wie die Corinther
warend, die der h. paulus straffet49 1 Cor. 11 ^[27], Welche er noch50 fur bruder erkan-
tew. Soliche schouwen auch mitt gloubigen gmut vnd nemmend an jm helgen Sacra-
mentx Christum, den herren, vnd nit allein die leren zeichen. Wib sy aber disez spyß des
ewigen lebens nit recht vnderscheiden51 vnd mitt wärera andacht annammendb, sind sy
ja vnwirdigec vnd enpfahend den lyb des herren vnwirdiklichd. Der gar Gotlosen vnd
vngloubigen nemmen wir vns nit an. Solichs hat ouch D. Öcolampad selige gelert jn
sinem dialogo I.f vltimos52.
Summah. Bhbt also dise' vnsere bekantnus jmmer jni dem, Das allein das gloubig
gmut Christum, vnseren herren, zugegen befindet vnd erreichet, ob er wol sichk vns da
1) fehlt C, D. — m) fehlt C. — n) den C. — o) add.: das C.
p) add.: oder Q 8 B, D. — q) —q) fehlt C. — r) —r) auch alle B, D.
s) add.: Wie der Leyb von den vnwürdigen empfangen C [ = Marg. A].
t) add.: articklen C. — u) semlichen B. — v) 1 Corint 2 D. —w) erkant B; erkandt C.
x) add.: den C; Nachtmal D. — y) diewyl B; Dieweyl D. — z) die B, D. — a) warem C.
b) annemmend B, D; annemen C. — c) vnwürdig B, C. — d) vnwürdiglichen C.
e) fehlt C. — f) 1 B; i D. - g) add.: oder Q 6 vnd 7 B, D.
h) add. a. R. A; Vnd in summa so B. — i) fehlt C, D. — j) zu C. - k) sich er C.
45. Vgl. etwa iKorto,i6f (xoivoma tou cjwpaTot; toü xPLcrro'i); zPetr 1,4 (9-stac; xotvwvol
cpücrsMc;) und Jo 6,54 (syst i(w7)v atomov).
46. In seinem Dialog fangt Oekolampad ab Bl. K2 an, die von Melanchthon herangezogenen
Väterzitate einer kritischen Überprüfung zu unterziehen: »Videamus nunc an contra nos, vel
contra quos pugnent patres illi, quos Melanchthon citat.« (K2a); vgl. unten die Notiz im Post-
skriptum, S. 226, Z. 7 (caro vivifica/efficax). Q [uaternio] 8 [Marg.]. Quaternio (Quaterne) steht
hier für Bogen und weist tatsächlich auf den Bogen h von Oekolampads Dialogus hin, an welcher
Stelle der Basler ausführlich auf den Ausdruck caro vivifica bei Cyrill eingeht.
47. Wie der Ijb von den vnwirdigen enpfangen [Marg.].
48. Auf die indigni in iKor 11,27 wurde während der Wittenberger Beratungen durch
Bugenhagen hingewiesen. s. oben S. 152, Z. 12h Auch dieser Punkt wurde in der Antwort von
Grynäus und Myconius an den Basler Rat nicht besprochen, ja er wurde sogar ausdrücklich ausge-
klammert: Von den wirdigen oder vnwirdigen laßend wir ietz stan; a.a.O., S. 159b.
49. Schilt, tadelt.
50. Dennoch. 51. Vgl. Jo 6,54 und 1 Kor 11,29 (tÖ Staxptvwv to cTwpa).
52. j2[uaternio] 6. +/. [Marg.]. Dieser Bogen bezieht sich auf die Buchstaben f und g in
Oekolampads Dialogus. Auf diesen Seiten bespricht der Basler den Kanon des Konzils von Nizäa
(325) [?] über das Abendmahl, besonders die Formulierung äXX’ ü^üXTavTsp tyjv Stävotav und deren
Auslegung durch die Kirchenväter. »Contemplando ac credendo mens accipit et manducat«
(fqb). »Haec igitur qui credimus accipimus corpus Christi et sacramentum corporis Christi vere«
(f 5 a). Vgl. ebd., j 8a/b, wo Oekolampad sich auf Bernhard von Clairvaux bezieht und in dessen
Nachfolge im Sakrament drei Sachen unterscheidet. Hieraus geht hervor, daß der Ungläubige
nur die species panis empfängt, keineswegs die veritas carnis (wie die fides interior). Nur wer
glaubt und liebt, hat Anteil an der virtus gratiae. Vgl. [Pseudo-JBernhard von Clairvaux: Sermo de
Excellentia SS. Sacramenti et dignitate sacerdotum 15; MSL 184, Sp. 989h DA. Vgl. oben
S. 195, Anm. 58.
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gmeinschafft des lybsk, der natur vnd des1 lebens45, welches allesm wir nit anders
verstand, dannnwie°d. oecolampfad] vßlegt jm dialogo k. 2.P46, sda er dise reden ralle
ouchr annimmet1!.
s4.47 Zum fierden hand sy vns gefragt von dem enpfachen der vnwirdigen48. Daruf
wir geantwurt, das wir jn disenr reden von solichenu vnwirdigen, wie die Corinther
warend, die der h. paulus straffet49 1 Cor. 11 ^[27], Welche er noch50 fur bruder erkan-
tew. Soliche schouwen auch mitt gloubigen gmut vnd nemmend an jm helgen Sacra-
mentx Christum, den herren, vnd nit allein die leren zeichen. Wib sy aber disez spyß des
ewigen lebens nit recht vnderscheiden51 vnd mitt wärera andacht annammendb, sind sy
ja vnwirdigec vnd enpfahend den lyb des herren vnwirdiklichd. Der gar Gotlosen vnd
vngloubigen nemmen wir vns nit an. Solichs hat ouch D. Öcolampad selige gelert jn
sinem dialogo I.f vltimos52.
Summah. Bhbt also dise' vnsere bekantnus jmmer jni dem, Das allein das gloubig
gmut Christum, vnseren herren, zugegen befindet vnd erreichet, ob er wol sichk vns da
1) fehlt C, D. — m) fehlt C. — n) den C. — o) add.: das C.
p) add.: oder Q 8 B, D. — q) —q) fehlt C. — r) —r) auch alle B, D.
s) add.: Wie der Leyb von den vnwürdigen empfangen C [ = Marg. A].
t) add.: articklen C. — u) semlichen B. — v) 1 Corint 2 D. —w) erkant B; erkandt C.
x) add.: den C; Nachtmal D. — y) diewyl B; Dieweyl D. — z) die B, D. — a) warem C.
b) annemmend B, D; annemen C. — c) vnwürdig B, C. — d) vnwürdiglichen C.
e) fehlt C. — f) 1 B; i D. - g) add.: oder Q 6 vnd 7 B, D.
h) add. a. R. A; Vnd in summa so B. — i) fehlt C, D. — j) zu C. - k) sich er C.
45. Vgl. etwa iKorto,i6f (xoivoma tou cjwpaTot; toü xPLcrro'i); zPetr 1,4 (9-stac; xotvwvol
cpücrsMc;) und Jo 6,54 (syst i(w7)v atomov).
46. In seinem Dialog fangt Oekolampad ab Bl. K2 an, die von Melanchthon herangezogenen
Väterzitate einer kritischen Überprüfung zu unterziehen: »Videamus nunc an contra nos, vel
contra quos pugnent patres illi, quos Melanchthon citat.« (K2a); vgl. unten die Notiz im Post-
skriptum, S. 226, Z. 7 (caro vivifica/efficax). Q [uaternio] 8 [Marg.]. Quaternio (Quaterne) steht
hier für Bogen und weist tatsächlich auf den Bogen h von Oekolampads Dialogus hin, an welcher
Stelle der Basler ausführlich auf den Ausdruck caro vivifica bei Cyrill eingeht.
47. Wie der Ijb von den vnwirdigen enpfangen [Marg.].
48. Auf die indigni in iKor 11,27 wurde während der Wittenberger Beratungen durch
Bugenhagen hingewiesen. s. oben S. 152, Z. 12h Auch dieser Punkt wurde in der Antwort von
Grynäus und Myconius an den Basler Rat nicht besprochen, ja er wurde sogar ausdrücklich ausge-
klammert: Von den wirdigen oder vnwirdigen laßend wir ietz stan; a.a.O., S. 159b.
49. Schilt, tadelt.
50. Dennoch. 51. Vgl. Jo 6,54 und 1 Kor 11,29 (tÖ Staxptvwv to cTwpa).
52. j2[uaternio] 6. +/. [Marg.]. Dieser Bogen bezieht sich auf die Buchstaben f und g in
Oekolampads Dialogus. Auf diesen Seiten bespricht der Basler den Kanon des Konzils von Nizäa
(325) [?] über das Abendmahl, besonders die Formulierung äXX’ ü^üXTavTsp tyjv Stävotav und deren
Auslegung durch die Kirchenväter. »Contemplando ac credendo mens accipit et manducat«
(fqb). »Haec igitur qui credimus accipimus corpus Christi et sacramentum corporis Christi vere«
(f 5 a). Vgl. ebd., j 8a/b, wo Oekolampad sich auf Bernhard von Clairvaux bezieht und in dessen
Nachfolge im Sakrament drei Sachen unterscheidet. Hieraus geht hervor, daß der Ungläubige
nur die species panis empfängt, keineswegs die veritas carnis (wie die fides interior). Nur wer
glaubt und liebt, hat Anteil an der virtus gratiae. Vgl. [Pseudo-JBernhard von Clairvaux: Sermo de
Excellentia SS. Sacramenti et dignitate sacerdotum 15; MSL 184, Sp. 989h DA. Vgl. oben
S. 195, Anm. 58.