Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]; Stupperich, Robert [Bearb.]; Kroon, Marijn de [Bearb.]; Rudolph, Hartmut [Bearb.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 6,1): Wittenberger Konkordie (1536) — Gütersloh, 1988

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29831#0240
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
5
10
15
20
*5

236

FURTRAG DER DIENER DES WORTS ZW STRASPURG (1536)

ger Beder theylen sampt den Oberkeyten erkenneten solche Artigkel jn der warheit
bestan 96 | 193 b | vnnd welten 97 jnhalt soiich artigkels vom heiligen Sacrament leeren
vnnd zu leeren thun, auch waß dem selbigen entgegen, von den kylchen getrewlichen
abwenden. So solte dasselbig von jedem theyl dem andern zugeschriben 98 werden.
Vnnd demnach solte man von Beden theylen verordnen, die das gemein vßschriben der
Concordi vff die besserlichiste wyse 99 vnnd die Beden theylen die Fugklichiste 100
ansetzeten vnnd dann mit aller theylen bewilligung jn Truck verfertigiten 101 . Darbi
solle allen kilchen fryg sin, den Jnhalt diser Artigkell vnnd ware Leer vom Helgen
Sacrament dem volck vff das verstendiichist vnnd besserhchist furzugeben, Vnnd jst
niemands vff besondere wyse zereden vnnd wert gebunden oder verstricketen 102 ,
Sonder wirt aliein erforderet, das die Substantz vnnd der Recht verstand der Artigklen
bestande vnnd allso die Lut die ware gegenwertigkeyt Christi jn sinem helgen Abent-
mal nach sinen worten getruwlich gelert Vnnd daruon genomen 103 werden, das jm
helgen Abentmal alein Brott vnnd win gegeben vnnd empfahen werden solten. Herwi-
derum so solie auch ein jettlicher 104 by siner kylchen truwlich furkomen vnnd abhe-
ben m105 alle fleischiiche jrdische gedancken vnnd wön, So diser himelschiicher spiß
vnnd gabe vngemeß vnnd jn einichem weg verletziich sin mochte 106 .
| 194 a | Nun volget die vermanung der prediger von Straßpurg an die gesandthen
der Christenlichen Stetten.
Nun, fromen, lieben, Christenlichen herren vnnd Bruder, Bitten vnnd ermanen wir
Vch jm herren durch sinen heiiigen namen vnnd sine Armen zerstrewten kylchen, die
wir aile, ein jeder nach sinem hochsten vermogen, heiffen solien recht versamien vnnd
erbuwen, Jr wellend alle erzelte handlung vnnd Artigkel on alie anfechtung alls vor
vnnserem herren Jhesu erwegen vnnd vrteylen, vor dem wir vnns auch bezugen, das
wir jn disem handel der Concordi, den wir vor syben jaren angefangen 107 , Aber sidt
dem Augspurgischen Rychstag mit merem 11 ernst vnnd witerer hoffnung getriben, mit
getruwen guten gewussen gehandlet haben, vnnd dise Oberlendische kylchen aiso
m) abhalten B.
n) mererem B.
96. Satzkonstruktion nach dem lat. Acl.
97. Wollten.
98. Schriftlich mitgeteilt.
99. Angemessenste.
100. Verbunden mit dem folgenden: ansetzeten. Hierbei tritt ein Wechsel des Satzsubjektes
auf.
101. Der vorgesehene Druck ist wegen der fehlenden Einwilligung der Eidgenossen nicht
erfoigt.
102. Sinn: keiner wird dazu gehalten oder verpflichtet, auf besondere, d. h. theologische
Weise über die Formula Concordiae zu reden.
103. Ferngehalten.
104. Jeder.
105. Beseitigen.
106. Möchte.
107. Hier nimmt B. als Anfangsdatum der Unionsbestrebungen das Marburger Religionsge-
spräch von 1529. Vgl. oben S. 151, Z. nf., unten S. 311, Z. iof.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften