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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0294
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SCHRIFTEN DER JAHRE 1538-1539

so gedencken wir, dasselbig auch g den krancken, die alles trosts und
stercke des glaubens vor andern bedörffen, mittzuteilen, Sie auch darzu
zuvermanen h. Doch dasselbig disser gestalt: wo krancken sein werden,
die sich zuvor zu der Kirchen nit gehalten und die heiligen Sacramenten
verachtet haben, die sollen zu erkentnisse und rewe ires gotlosen wesens
getrewlich unterwisen und vermanet und mit den heiligen Sacramenten 1
nit eh versehen werden k, denn sie gnugsame anzeyge warer hertzlicher
rew beweisen und auch Zusagen, wo inen der Herr auffhelffe, daß sie
E 3 b sich zu dem 1 Pfarhern und Ehesten | samptlich verfügen und da ire
vorige 111 Verachtung der Kirchen beklagen, gnad und Verzeihung be-
geren und sich also mit der Kirchen versünen und darauff auch zum
tisch des Herrn in der Kirchen gehen wollen. Wo sie aber zuvor auch
zum tisch des Herrn gegangen, das sei lang oder kurtz, und 11 man in
inen ein hertzlichs und onaberglaubigs ° begeren des heilgen Sacraments
spürt p, So sol man die leut, so bey derD krancken sein, vermanen, Weil
sie da vor äugen sehen die rüthe des Herren, die sie etwan scherpfer ver-
dienet haben denn der kranck, der sie r itzt befindet, das sie mit dem
krancken Gott umb gnade bitten und das heilige Sacrament mit ime s
entpfahen wollen 1, Auff daß es deßda ein ordenücher Communio sei.
Dabey aber sol u alwege alles falsch vertrawen auff daß eüssere werck
E 4 a und die verlassung, daß heilig Sacrament in der ge |meine zu entpfahen,
ernstlich, wie in gemeinen predigen also auch bey den v krancken, mit
dem wort gots abgetrieben w und die leut zu rechtem und zeitigem
brauch des Sacraments in der kirchen getrewlich vermanet werden.

Von den Sacramentlichen Ceremonien und Erstlich vom Hendaufflegen x.

Der Sacramentliche Ceremonien? 46 haben wir drey in der Kirchen, die
wir unserer achtunge nach mit besserung gebrauchen künnen 2.

Die erst ist das HandaufFlegen, damit man die kindere, nach dem sie
im Christlichen glauben so weit gelert,-auff ir selbst bekentnuß und
ergeben an Christum zu der Christlichen gmeine bestetigt; dero a weiß

g) dasselbig auch / 2. x. — h) zuvermanen / vermanen. - i) und mit den heiligen
Sacramenten / werden und mit dem heiligen Sacrament. — k) fehlt: werden. —
1) zu dem / zum. — m) fehlt: vorige. — n) + spüret. — o) hertzlichs und onaber-
glaubigs / hertzlichen sehnen aber gleubische. — p) fehlt: spürt. - q) den / dem. —
r) sie / die. — s) fehlt: ime. — t) fehlt: wöllen. - u) sol / sie. — v) den / dem. -
w) + werden. — x) fehlt: und Erstlich vom Hendaufflegen. - y) Der Sacrament-
liche Ceremonien / Deren. — z) + Von hendt aufflegen. — a) dero / des.

46. Zu den »sakramentlichen Ceremonien« rechnet B. auch sonst die Hand-
auflegung bei der Konfirmation, die Einsegnung der Ehe und die Handauflegung
bei der Einführung der Kirchendiener; vgl. jedoch auch die Terminologie bei
Erasmus und Luther, vgl. v. d. Poll, S. 100.

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