Martin Bucers Deutsche Schriften

KASSELER KIRCHENORDNUNG

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diese himlische gaben entpfahen und des Herren herrlich gedechtnus
mit allen frewden und danckbarkeyt halten sollen und uns und das unser
dem Herren von hertzen begeben und ufFopffern Und das mit dem milten
opffer und stewr für die armen noch unserm vermögen reichlich be-
5 zeugen, auch daher Christum immer loben und preissen mit allen unsern
Worten und wercken, Ja mit unserm gantzen leben umb alle diese seyne
gutthaten, umb seine menschwerdung und bitteren todt, domit er unser
sundt bezalet hat, und umb diese selige gemeinschafft seines leybes und
bluts, das ist sein selbst gantz, der warer Gott und mensch ist, durch den
io wir allein das recht war und selig leben erlangen und leben hie und in
ewigkeyt.

Dieweil aber unser Got ein solcher ist, das ihm kein Gotlos wesen
gefeit und nichts böses für ihm bleibt, ist auch von nöten und nutz,
das wir betrachten, wie zum Nachtmal Christi, das ist zu seiner gemein-
15 schafft, durch Got und sein wort nicht zugelassen werden alle glaublosen,
lieblosen und ergerlichen menschen, so dürren und ungesunden glieder
des leibs Christi sein, durch welche Gottes name öffentlich verlestert und
die gemein verergert wirdt. Als nemlich alle die.

So mutwillig oder fahrlessig diesses sacrament verachten und nach
20 des Herrn befehl des sich mit nichts gebrauchen;

So den kinder bericht des Christlichen glaubens und lebens nicht
können, auch nicht lernen wollen;

Alle ungleubigen, öffentliche Abgötter, so die heiligen Engel oder
ander creatur anruffen und anbeten, so die Bilder verehren; Alle zeu-
25 berer, warsager, die vihe und krentz sampt andern dingen gesegen mit
allen den, so solchen glauben geben;

Alle Gottes verechter und lesterer, die so leichtfertig und aus böser
gewonheyt schweren und fluchen, durchechter 3 Gotes worts und der
heiligen Sacrament, die sich in den Sachen des glaubens mit Gots wort
30 nicht wöllen berichten lassen;

Die so sunderlich auff den Sabath und ander Festen aus mutwillen
predigung verseumen under und zwüschen der Predigung arbeyten
und dem Herrn seyne rwe nicht aushalten;

Die den Eltern, Formünden, Oberkeyten und Herren nicht mit Gott
35 gehorsam sein, ihnen fluchen, sie unehren und schmehen, auffrürisch
sich aus frefell ihnen Widerreden und entkegen sein;

Die ihre Kinder, gesind und volck im Herren nicht versorgen und
uffziehen, noch mit allem fleis und trew zur gotseligkeit, Zucht und
gerechtigkeyt anhalten.

40 Alle totschleger, zornige, hessichen, neydischen, alle die aus mut-
willen kriegen;

3. Verfolger.