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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0314
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SCHRIFTEN DER JAHRE 1538-1539

3 IO

ANLAGE 5

Ordnung der Firmunge und der Hendt aufflegen.

Diese sol geschehen auff Weihnachten, Ostern und Pfingsten gleich vor
den gemeinen predigen, und sol man das alwege achtage vor hin dem
volck verkünden und die stund anzeigen, damit die gemein als denn
bey zeit da sey.

Es sollen auch die diener des worts die kinder, die man zur kirchen
sol bestetigen, die vorgehendt wochen darzu bereyten. Und sollen auch
die kinder alle, jedes für sich selbst, durch sein eigen mundt vor dem
diener des worts und Ehesten die nachgesatzte bekantnus und ergeben
thun.

Damit dann auch die kinder, denen man die hendt ufflegen, das selbig
tags auch zum heiligen Nachtmal Christi gangen, sol auff das selbige
gemelte fest das in allen Pfarren gehalten werden, und darumb sol man
auff diesen tagk ein stundt ehr zur kirchen kommen.

Die frage stuck zu den kyndern und ihre antwort solle diese sein.

Frag: Bistu ein Christ?

Antwort: Ja.

Frag: Woher weistu das?

Ant.: Daher, das ich bin getaufft auff den namen Gottes, des Vaters,
Sohns und heiligen Geistes.

Frag: Was gleubstu von Gott, dem Vater, Sohn und heilige Geist?

Antwort: Alles, was die Artickel des Christlichen glaubens in sich
halten.

Frag: Wie lauten die ?

Antwort: Ich gleub in Gott, den Vater, allmechtigen etc.

Sol das kind die Artickel unsers Christlichen glaubens mit guter, ver-
stendtlicher, lautter sprachen erzelen. Demnoch sol der Pfarherr weiter
fragen.

Frag: Was verstehestu in dem, das du bekennest, Gott, vater, sohn
und heiligem geist ?

Antwort: Das drey person sein und doch ein Gott, eines wesens und
gewalts.

Frag: Warumb sagstu aber Gott almechtig und das er ein Schöpfer
sey aller ding ?

Antwort: Das Gott alles gut ist, thut und gibt, hat alle ding aus
nicht gemacht. Erhebet und regiret sie auch allein durch seine krafft,
ist allen dingen zugegen, wircket alles in allen aus seinem allein guten
und gerechten willen und Rath.
 
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