Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0406
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
a i a Etliche gesprech aus gütlichem und geschribnen Rechten vom
Nürnbergischen fridestand der streitigen Religion halb, Anno
etc. 32. Franckfortischen anstand jüngst im Aprilen dises 39. jars
uffgericht. Künftiger handlung gon Nürnberg angesehen, den span
der Religion hinzülegen.

In der Vorrede findestu den inhalt dises büchlins weitleuffiger.
Chünrad Trewe von Fridesleuen.

A i b Dem Edlen wolgebornen herren Rütprechten Graven zu Manderscheid
und Blackenheim 3 etc. meinem gnedigen herren 1.

Edler, wolgeborner, gnediger herre. E.G. seien meine underthenige
und geflissen dienst zuvor. Es ist im Reich hin und wider eben vil
disputierens von der handlung und anstand, jüngst zu Franckfurt geübt
und uffgerichtet b. Etliche meinen, K.M. habe bishar c den Protestieren-
den stenden züfil nachgeben und den Nürenbergischen fridestand zu
weit erstrecket. Andere, das Camergericht erwecke mit irem onzeitigen d
procedieren gegen die protestierenden onnötige und gefährliche onrüwe
im Reich und halte sich des nit, so im Nürenbergischen fridestand von
K.M. verordnet und gepotten und von den anderen Stenden des Reichs
bewilliget und angenomen seie e. Also achtens etliche dafür, K.M. seie
auch in der Franckfortischen handlung den Protestierenden zu milt
gewesen. Andere aber, die Protestierenden haben sich eben fil begeben.
Dergleichen gehen auch gar ongleiche reden von der angesetzten Ver-
sandung gehen f Nürenberg. Fil haltens gar vergebens, als die besorgen,
das weder die von der Römischen gehorsame noch die von der Augs-
purgischen Confession von irem thün etwas weichen werden Nit wenig
aber meinen, weil doch die lere und warheit Christi so verborgen und
verduncklet nit seie und dannocht fil frorner® leut allenthalben erfunden 2
Aza werden, die auch gern h wäre Christen weren. | Auch wir alle nun täglich
imer je mehr erfaren, in was verderben diser zwispalt Deutsche nation

a) Balckenheim B. — b) auffgerichtet B. — c) bißher B. — d) unzeytigen B. —
e) angenommen seyen B. - f) gehn B. - g) frommer B. — h) geren B.

1. Graf Ruprecht zu Manderscheid-Blankenheim war Berater des Kurfürsten
Hermann von Wied. 1542 suchte er in Rom für den Kölner Erzbischof hilfreich zu
wirken. Sein Bruder Arnold hatte eine Schwester Hermanns von Wied zur Frau.
Margarete von Blankenheim (seine Mutter?) war 1525 evangelisch geworden. Spätere
Nachkommen der reichsgräflichen Linie Manderscheid-Blankenheim waren dem
Calvinismus zugetan. Vgl. Karl Leopold. Kaufmann: Die Entwicklung der Reformation
in der Eifel. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein 118. 1931.
S. 62.

2. Finden.

5

IO

15

20

25
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften