NURNBERGISCHER FRIDESTAND
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onrüwige leüt und die sich nit wol vernemen lassen, als die ir geringes
her kommen und schuldige liebe des vatterlands m recht bedechten,
schier alle stende" im reich, vorab die geystlichen, in dise gegenbüntnus
zü bewegen. Darzü iren etliche auch gantz erdichte und onwarhafftige 0
Ursachen und bewegnüssen brauchten? auch uff4 unsere Fürsten und
Stende mit aller onwarheyt im reich bei filen Fürsten und stenden aus-
gossen 1, wie sie in merklicher rüstung stünden und entlieh vorhetten,
etliche derselben stende zü überziehen, dieselbigen und andere damit in
die gegenbündtnus zü bewegen und damitt auch den anfange des krieges
zü machen, j dan s der gegenbund auch ein solchen 1 artickel hat, wa sie
erfaren, darauff sie dan u güt kundtschafft machen sollen, das man sich
uff v unserem w theil rüste, so sollen ihr hauptleüt in alle 2 weg versehen,
das uns nicht der vorstreich gerathey 26.
Pro.: Ists also, wie irs erzelet, im reich gestanden, so sind wir alle
in grosser gefar eins verderblichen 2 kriegs gewesen.
Sec.: in gröser gefar 3, dan b jeman c gemeinet hette! es könd nit wol
neher komen d sein, es hette gerüret.
Wie sich nun diß alles hat also das nechst vergangen und diß jar zü-
getragen e, hat mein gnedigster herr Churfürst zü Brandenburg 2? nach
gar getrewem und vilfaltigem anhalten bei Kay. und £ Königlicher M.
zületzst erlanget, das Kay. M. meinem^ gnedigsten herren Pfaltzgraven
und seinen Churfürstlichen gnaden bevelch gethon hat, mit uns zü
handlen, das der Nürnbergisch fridstand möchte im reich biß zürn
verheisnen h Concilio oder reichstag sat i28 bestheen und zü allen theilen
steiff gehalten werden. Dazü ir M. deni Bischove von Londen 29 und
m) vatterlands B. - n) stend B. - o) onwarhafftigen B. - p) brauchen B. -
q)auffB. — r) außgossen B. — s) Dann B. — t) sollichen B. — u) dann B. -
v)auffB. — w) unserm B. — x) all B. — y) gerahte A. — z) verderplichen B. —
a) grosser gefahr B. - b) dann B. - c) jemant B. - d) kommen B. - e) zütragen B. -
f) Kay. und fehlt B. — g) meinen B. - h) verheißnen B. - i) solt B. - j) dem B.
26. Im Dezember 1538 schrieb Matthias Held an die Herzoge von Bayern, er habe
gewisse Kunde, daß der Landgraf von Hessen im Frühjahr des kommenden Jahres
angreifen werde. Daraufhin riet der Bayer dem Herzog Heinrich von Braunschweig,
da der Krieg unvermeidbar sei, sei es besser, man greife an, als man werde überrascht.
Der Bote des Braunschweigers wurde vom Landgrafen am 30. Dezember 1538 vor
Kassel abgefangen. Die gefundenen Briefe offenbarten die Rüstungen der Gegner.
Vgl. Hortleder: Handlungen und Außschreiben von den Ursachen des Teutschen
Kriegs II. 1617. S. ioff. - L. v. Ranke IV, a.a.O. S. 88f.
27. Joachim II., Kurfürst von Brandenburg, traf in Bautzen mit König Ferdinand
zusammen, um über seine böhmischen Lehen zu verhandeln. Dabei bot er sich an,
zwischen den Protestanten und dem Nürnberger Bund zu vermitteln. Ludwig von
der Pfalz unterstützte ihn; vgl. L. v. Ranke IV, a.a.O. S. 98f.
28. Fest.
29. Johann von Veeze, Erzbischof von Lund, hatte mit Christian II. von Dänemark
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onrüwige leüt und die sich nit wol vernemen lassen, als die ir geringes
her kommen und schuldige liebe des vatterlands m recht bedechten,
schier alle stende" im reich, vorab die geystlichen, in dise gegenbüntnus
zü bewegen. Darzü iren etliche auch gantz erdichte und onwarhafftige 0
Ursachen und bewegnüssen brauchten? auch uff4 unsere Fürsten und
Stende mit aller onwarheyt im reich bei filen Fürsten und stenden aus-
gossen 1, wie sie in merklicher rüstung stünden und entlieh vorhetten,
etliche derselben stende zü überziehen, dieselbigen und andere damit in
die gegenbündtnus zü bewegen und damitt auch den anfange des krieges
zü machen, j dan s der gegenbund auch ein solchen 1 artickel hat, wa sie
erfaren, darauff sie dan u güt kundtschafft machen sollen, das man sich
uff v unserem w theil rüste, so sollen ihr hauptleüt in alle 2 weg versehen,
das uns nicht der vorstreich gerathey 26.
Pro.: Ists also, wie irs erzelet, im reich gestanden, so sind wir alle
in grosser gefar eins verderblichen 2 kriegs gewesen.
Sec.: in gröser gefar 3, dan b jeman c gemeinet hette! es könd nit wol
neher komen d sein, es hette gerüret.
Wie sich nun diß alles hat also das nechst vergangen und diß jar zü-
getragen e, hat mein gnedigster herr Churfürst zü Brandenburg 2? nach
gar getrewem und vilfaltigem anhalten bei Kay. und £ Königlicher M.
zületzst erlanget, das Kay. M. meinem^ gnedigsten herren Pfaltzgraven
und seinen Churfürstlichen gnaden bevelch gethon hat, mit uns zü
handlen, das der Nürnbergisch fridstand möchte im reich biß zürn
verheisnen h Concilio oder reichstag sat i28 bestheen und zü allen theilen
steiff gehalten werden. Dazü ir M. deni Bischove von Londen 29 und
m) vatterlands B. - n) stend B. - o) onwarhafftigen B. - p) brauchen B. -
q)auffB. — r) außgossen B. — s) Dann B. — t) sollichen B. — u) dann B. -
v)auffB. — w) unserm B. — x) all B. — y) gerahte A. — z) verderplichen B. —
a) grosser gefahr B. - b) dann B. - c) jemant B. - d) kommen B. - e) zütragen B. -
f) Kay. und fehlt B. — g) meinen B. - h) verheißnen B. - i) solt B. - j) dem B.
26. Im Dezember 1538 schrieb Matthias Held an die Herzoge von Bayern, er habe
gewisse Kunde, daß der Landgraf von Hessen im Frühjahr des kommenden Jahres
angreifen werde. Daraufhin riet der Bayer dem Herzog Heinrich von Braunschweig,
da der Krieg unvermeidbar sei, sei es besser, man greife an, als man werde überrascht.
Der Bote des Braunschweigers wurde vom Landgrafen am 30. Dezember 1538 vor
Kassel abgefangen. Die gefundenen Briefe offenbarten die Rüstungen der Gegner.
Vgl. Hortleder: Handlungen und Außschreiben von den Ursachen des Teutschen
Kriegs II. 1617. S. ioff. - L. v. Ranke IV, a.a.O. S. 88f.
27. Joachim II., Kurfürst von Brandenburg, traf in Bautzen mit König Ferdinand
zusammen, um über seine böhmischen Lehen zu verhandeln. Dabei bot er sich an,
zwischen den Protestanten und dem Nürnberger Bund zu vermitteln. Ludwig von
der Pfalz unterstützte ihn; vgl. L. v. Ranke IV, a.a.O. S. 98f.
28. Fest.
29. Johann von Veeze, Erzbischof von Lund, hatte mit Christian II. von Dänemark