Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0423
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
NURNBERGISCHER FRIDESTAND

419

eyn warer, bestendiger fride zwischen den Stenden im Reich imer k
möge auffgerichtet 1 werden, so lang der zwispalt und misverstand“ 1 der
Religion nit hingelegt und die kirchen Christi im Herren" recht ver-
glichen und vereiniget sein, das eyn tag an eyn° gelegne malstat?
innerthalben drei oder vier monaten fürgenommen und angesetzet und
von beden^ thailen, zu Vergleichung der hauptsachen r endtlich zu reden
etliche erbare s, verstendige, schiedliche, gotsförchtige, frid und ehren
liebende und nit zenckische, hartneckische personen geschicket würden.

Ed.: Wa wollen wir die finden ?

Sec.: Nun eben mit disen Worten hat der Kais. Orator dise personen
selb 4 beschriben und so fürgeschlagen. Zum anderen", das unsere Für-
sten und Stende v mitler zeit niemand in ir w christlich Vereinigung und
bündnüß x auffnemen sollen. Zum dritten, das die genanten geystlichen
ihrer einkommen von den unseren nirgent entsetzet wurden. Zum
vierden, das | unsere^ Fürsten und Stende neben dem mehrer teil der
anderen Stende ein eilende hilff 2 wider den Türcken nach maß der
nehist a hie vor geleisteten hilffe thün wölten, wa der Türck einfallen
würde.

Ed.: Was hat man aber euch dagegen angebotten ?

Sec.: Denen, so der Augspurgischen Confession jetzunder verwandt
seind, alle proces und ergangne b urtheil in Sachen, die wir für Religion-
sachen angeben, die zeit dises anstands zu suspendiren c.

Ed.: Wie aber denen, so ewer Confession hernaher verwandt werden ?

Sec.: Die müssen sich des Nürnbergischen fridstands behelffen, wie
wir bisher d auch haben thün müssen.

Ed.: Ir claget aber, das Cammergericht habe die Suspension der recht-
fertigung, so im Nürnbergischen friden zügesagt ist, auch euch selb in den
Sachen, die kirchengüter belangen, nit wollen gelten lassen und denen,
so im e abscheid Nürnbergischer handlung nit benennet seind, gar in
keiner Religionsachen, wann es gleich allein die lere und ceremonien
betroffen hatt.

Sec.: So ist ihm.

Ed.: Wie sollen sich dann die, so hernaher { ewer Religion Zufällen,
gedachtes fridenstands® behelffen?

S.: Da müssen sie daruff h dringen, das derselbige fridestand 1 den
zügewandten des Churfürsten zu Sachsen die rechtfertigung on einige
einziehen der zeit suspendirei und dann darüber weidlich protestieren,

k) immer B. - 1) auffgericht B. - m) mißverstand B. - n) Herrn B. - o) eim B. -
p) malstatt B. - q) baiden B. — r) haubtsachen B. - s) erbere B. — t) selbs B. —
u) andern B. — v) Stend B. — w) fehlt B. — x) bündtnus B. — y) unserer B. —
z) hilffe B. - a) nehest B. - b) ergangen B. - c) suspendiern B. - d) bißher B. -
e) in B. — f) hernach B. — g) fridstands B. - h) darauff B. — i) fridestande B. —
j) suspendiere B.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften