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SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 539
fürwerffen und den sewen die perlin darstrewen 45, haben wir seiner
berüffung halb nichts bewilligen mögen, Allein das wir Kaiserlicher
Majestet kein maß geben köndenf, wem sie gen Nürnberg oder anders 1
wahin berüffe 46.
D 3 a Aber Kais, und König. s Maj., denen 1 haben wir | als unseren" obristen v 5
heuptern undertheniglich und gern bewilliget, das ire bede w M. mögen
ire verordneten von hohen, erlichen 2, ansehenlichen personen bei allen
vorangezeigtent handlungen haben und, ob sich die theil in einem oder
mehr nit vergleichen könden 2, das darinnen durch dieselbigen verord-
neten zu guter Christlicher Vergleichung mit beder theil wissen und 10
willen möge gehandelt werden.
Ede.: Das were meins erachtens ein feiner wege, den kirchen zu
helffen, wa er recht gangen wurde.
Sec.: Ja, daran würt a es gar gelegen sein; doch wie er den kirchen
möge recht fruchtbar sein, wollen wir hernaher b besehen. Es ist zwar 15
diser wege der einige, dadurch" wir zu fridlicher reformation und
einigkeit der kirchen komen d mögen. Aber je besser er und e fruchtbarer
er an im selb £ ist, so vil mehr würt® der Satan durch alle seine werck-
zeüg understehn, den zu verhinderen 11 oder zu verkeren. Und würt 1
nichts underlassen, wie er auch etliche der recht fromeni und güten 20
hertzen durch falschen schein des güten dazü mißbrauche 47.
Pro.: Der Herr richte den Sathan!
Wie ist aber die maß des andern k artickels worden?
Sec.: Das wir unsers theils die zeit dises newen anstands 1 niemant
mehr in unser bündnuß sollen auffnemen, dergleichen auch die vom 25
gegenbund, Und solle dise zeit auch nieman m der Religion halben
beschweret oder vergeweltiget werden.
Ed.: Dises ist zümal ein seltzamer artickel!
D 3 b Sec.: Ja, | zwar verwicklet genüg, derhalben es am meisten hieran
gehebt hat; aber hernaher 11 wollen wir davon disputieren. 30
Pro.: Duncket mich diser artickel nit so ungleich noch seltzam.
Se.: Davon hernacher.
p) künden B. — q) wann B. — r) anderst B. — s) Künig. B. — t)denB. — u)
unsern B. — v) Obersten B. — w) baide B. — x) eerlichen B. — y) voranzaygten B. -
z) künden B. — a) wirt B. - b) hernacher B. — c) dardurch B. - d) kommenB. — e) fehlt
B. - f) selbs B. — g) wirt B. — h) verhindern B. - i) wirt B. — j) frommen B. - k)
anderen B. - 1) anstandes B. - m) niemandt B. — n) hernach B.
45. Vgl. Mt 7,6.
46. Zur Haltung der Kurie gegenüber dem vereinbarten Religionsgespräch vgl.
R. Stupperich, a.a.O. S. 57fr., und H.Jedin: Geschichte des Konzils von Trient.
Bd. I. 1949. S. 287!?.
47. In einem Brief an den Landgrafen ließ B. als einzig Positives am Frankfurter
Anstand das geplante Religionsgespräch gelten, vgl. Len% I, 70 ff.
SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 539
fürwerffen und den sewen die perlin darstrewen 45, haben wir seiner
berüffung halb nichts bewilligen mögen, Allein das wir Kaiserlicher
Majestet kein maß geben köndenf, wem sie gen Nürnberg oder anders 1
wahin berüffe 46.
D 3 a Aber Kais, und König. s Maj., denen 1 haben wir | als unseren" obristen v 5
heuptern undertheniglich und gern bewilliget, das ire bede w M. mögen
ire verordneten von hohen, erlichen 2, ansehenlichen personen bei allen
vorangezeigtent handlungen haben und, ob sich die theil in einem oder
mehr nit vergleichen könden 2, das darinnen durch dieselbigen verord-
neten zu guter Christlicher Vergleichung mit beder theil wissen und 10
willen möge gehandelt werden.
Ede.: Das were meins erachtens ein feiner wege, den kirchen zu
helffen, wa er recht gangen wurde.
Sec.: Ja, daran würt a es gar gelegen sein; doch wie er den kirchen
möge recht fruchtbar sein, wollen wir hernaher b besehen. Es ist zwar 15
diser wege der einige, dadurch" wir zu fridlicher reformation und
einigkeit der kirchen komen d mögen. Aber je besser er und e fruchtbarer
er an im selb £ ist, so vil mehr würt® der Satan durch alle seine werck-
zeüg understehn, den zu verhinderen 11 oder zu verkeren. Und würt 1
nichts underlassen, wie er auch etliche der recht fromeni und güten 20
hertzen durch falschen schein des güten dazü mißbrauche 47.
Pro.: Der Herr richte den Sathan!
Wie ist aber die maß des andern k artickels worden?
Sec.: Das wir unsers theils die zeit dises newen anstands 1 niemant
mehr in unser bündnuß sollen auffnemen, dergleichen auch die vom 25
gegenbund, Und solle dise zeit auch nieman m der Religion halben
beschweret oder vergeweltiget werden.
Ed.: Dises ist zümal ein seltzamer artickel!
D 3 b Sec.: Ja, | zwar verwicklet genüg, derhalben es am meisten hieran
gehebt hat; aber hernaher 11 wollen wir davon disputieren. 30
Pro.: Duncket mich diser artickel nit so ungleich noch seltzam.
Se.: Davon hernacher.
p) künden B. — q) wann B. — r) anderst B. — s) Künig. B. — t)denB. — u)
unsern B. — v) Obersten B. — w) baide B. — x) eerlichen B. — y) voranzaygten B. -
z) künden B. — a) wirt B. - b) hernacher B. — c) dardurch B. - d) kommenB. — e) fehlt
B. - f) selbs B. — g) wirt B. — h) verhindern B. - i) wirt B. — j) frommen B. - k)
anderen B. - 1) anstandes B. - m) niemandt B. — n) hernach B.
45. Vgl. Mt 7,6.
46. Zur Haltung der Kurie gegenüber dem vereinbarten Religionsgespräch vgl.
R. Stupperich, a.a.O. S. 57fr., und H.Jedin: Geschichte des Konzils von Trient.
Bd. I. 1949. S. 287!?.
47. In einem Brief an den Landgrafen ließ B. als einzig Positives am Frankfurter
Anstand das geplante Religionsgespräch gelten, vgl. Len% I, 70 ff.