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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0440
436
SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8—1 539
Se.: Es lasset sich wol so ansehen, als würde es an disen stücken
hert heben 73, weil leyder alle weit noch so hart daran hanget. Aber
thete m uns der Herre dise gnade, das wir uns der justification verglichen,
als des güte hoffnung ist, wa n man alleyn, wie vor gesagt, die refor-
mation der kirchen warlich begerte und sich den Bapst und das kirchen- 5
gut nit würde irren lassen, So hette ich gar geringe sorg, wir wolten auch
diser puncten allen wol zu friden kommen.
Dann wa° das recht und satt 74 steht?, das Christus, der Herr, uns
alleyn von Sünden und in die gnade Gottes hilffet, und also uns alleyn
alles güts züstellet an leib und sele^, so würdt 1 man freilich des nichts 10
bei den menschen, todten oder lebendigen, die seien so heylig sie
F 4 a wollen, noch bei eyniger Creatur imermehr suchen | mögen. Fallet
dann das falsch vertrösten uff s die ceremonien und andere menschen-
werck, so würt 1 man on allen zweiffeH nichs v Hebers dann die H. Sacra-
ment und alle kirchenübung uff w das aller reynist* nach des Herren? 15
wort halten, messen und gebrauchen 2, auch keynes fürbittens hilff oder
trostes 2 bei englen oder menschen, die im himel oder uff b erden sein,
noch eyniger creaturen anders begeren oder sich gebrauchen 0 dann im
herren d Christo und nach seim wort.
Ed.: Das muß ja folgen, sobald die leut erkennen, das der Herre e 20
Christus alleyn alles thüt und gibt, das wir begeren mögen.
Weil dann so hell und klar nit alleyn in der schrifft, sonder auch in
den h. vatteren f und in den ordinantzen der Concilien, ja auch in Kaiser-
lichen gesetzen fürgeschriben ist, was und wie man in den kirchen Christi
thün, wie man die heylige Messe und Communion des leibs und blüts 25
Christi handlen, außspenden und messen solle, Auch alles singen und
lesen und andere Übungen^ verrichten, so werden wir je ob disen puncten
nit fil streiten mögen, wann wir nur nit mutwillig verwerffen wöllen
alles, was der Herre h selb, die Apostel und alle heylige vatter eingesetzeb,
geordnet und selb gehalten haben. Was ? wer willei eynige autoritet der 30
alten für die neben- und winckelmessen, für die gehalbierte Communion
deren, so die meß nicht selb k halten, für das züfil onverstendig 1 singen
und lesen, für das abergleübisch m vereren der heiligen, irer gepeyne",
bilder und anders uff bringen 0? Wiefil könden aber wir aus? der schrifft
m) thet B. - n) wo B. — o) wo B. — p) stehet B. — q) seele B. — r) wirt B. -
s) auff B. — t) wirdt B. — u) zweyfel B. — v) nichts B. — w) auff B. — x) reinst B. -
y) Herrn B. - z) geprauchen B. - a) trosts B. — b)au£FB. — c) geprauchen B. -
d) Herrn B. — e) Herr B. — f) vätern B. — g) ubungen B. — h) Herr B. — i) ein-
gesetzt B. - j) wil B. — k) selbs B. — 1) unverstendig B. - m) abergläubisch B. -
n) gebaine B. — o) auffpringen B. - p) auß B.
73. Zu harten Zusammenstößen kommen.
74. Fest.
SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8—1 539
Se.: Es lasset sich wol so ansehen, als würde es an disen stücken
hert heben 73, weil leyder alle weit noch so hart daran hanget. Aber
thete m uns der Herre dise gnade, das wir uns der justification verglichen,
als des güte hoffnung ist, wa n man alleyn, wie vor gesagt, die refor-
mation der kirchen warlich begerte und sich den Bapst und das kirchen- 5
gut nit würde irren lassen, So hette ich gar geringe sorg, wir wolten auch
diser puncten allen wol zu friden kommen.
Dann wa° das recht und satt 74 steht?, das Christus, der Herr, uns
alleyn von Sünden und in die gnade Gottes hilffet, und also uns alleyn
alles güts züstellet an leib und sele^, so würdt 1 man freilich des nichts 10
bei den menschen, todten oder lebendigen, die seien so heylig sie
F 4 a wollen, noch bei eyniger Creatur imermehr suchen | mögen. Fallet
dann das falsch vertrösten uff s die ceremonien und andere menschen-
werck, so würt 1 man on allen zweiffeH nichs v Hebers dann die H. Sacra-
ment und alle kirchenübung uff w das aller reynist* nach des Herren? 15
wort halten, messen und gebrauchen 2, auch keynes fürbittens hilff oder
trostes 2 bei englen oder menschen, die im himel oder uff b erden sein,
noch eyniger creaturen anders begeren oder sich gebrauchen 0 dann im
herren d Christo und nach seim wort.
Ed.: Das muß ja folgen, sobald die leut erkennen, das der Herre e 20
Christus alleyn alles thüt und gibt, das wir begeren mögen.
Weil dann so hell und klar nit alleyn in der schrifft, sonder auch in
den h. vatteren f und in den ordinantzen der Concilien, ja auch in Kaiser-
lichen gesetzen fürgeschriben ist, was und wie man in den kirchen Christi
thün, wie man die heylige Messe und Communion des leibs und blüts 25
Christi handlen, außspenden und messen solle, Auch alles singen und
lesen und andere Übungen^ verrichten, so werden wir je ob disen puncten
nit fil streiten mögen, wann wir nur nit mutwillig verwerffen wöllen
alles, was der Herre h selb, die Apostel und alle heylige vatter eingesetzeb,
geordnet und selb gehalten haben. Was ? wer willei eynige autoritet der 30
alten für die neben- und winckelmessen, für die gehalbierte Communion
deren, so die meß nicht selb k halten, für das züfil onverstendig 1 singen
und lesen, für das abergleübisch m vereren der heiligen, irer gepeyne",
bilder und anders uff bringen 0? Wiefil könden aber wir aus? der schrifft
m) thet B. - n) wo B. — o) wo B. — p) stehet B. — q) seele B. — r) wirt B. -
s) auff B. — t) wirdt B. — u) zweyfel B. — v) nichts B. — w) auff B. — x) reinst B. -
y) Herrn B. - z) geprauchen B. - a) trosts B. — b)au£FB. — c) geprauchen B. -
d) Herrn B. — e) Herr B. — f) vätern B. — g) ubungen B. — h) Herr B. — i) ein-
gesetzt B. - j) wil B. — k) selbs B. — 1) unverstendig B. - m) abergläubisch B. -
n) gebaine B. — o) auffpringen B. - p) auß B.
73. Zu harten Zusammenstößen kommen.
74. Fest.