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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0447
NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND
443
anstands in der hauptsachen nit vergleichen wurde, wie solle es darnach
gehalten werden ?
Se.: Da solle der Nürnbergisch fridstand nichtdestoweniger in seinen
krefften bleiben biß zu versprochnem Concilio oder reichsversamlung,
5 wie er im buchstaben vergriffen 84 ist.
Ed.: So wurdsP fride sein wie bißher.
Se.: Der Orator hat dennocht^ lang droben gestritten, das der
Nürnberg, frid nach außgang des Franckfortischen anstands mit namen
denen gelten solte, die jetz unser Confession verwant sind. Und umb
io dise vier büchstaben »jetz« hat man sich seer lang gefrettet 85.
Pr.: Was ist euch dan r so hoch hieran gelegen gewesen?
Se.: Uns hat mit keinem güten gewissen gepüren mögen, in ein solche
enderung s dises fridens zü bewilligen 1, dan u der ein theüre Gottes gäbe
ist, durch Kay. M. und Stend des reichs einmal allen v denen gegeben,
i5 die unser Confession verwant werden, so lang biß das so offt vertröstet
Concilium oder Reichsversammlung gehalten wurt w.
Pr.: Dises gestaht man euch nit?
Se.: Ja, bei denen, die uns nicht hören wöllen oder sunst parteiisch
sein. Wolt ir mich nach essens hören, so wille ich euch unser gründ
20 und Ursachen darthün, das, ob Got wille, ir selb auch unserem
verstand sollen züfallen.
Pr.: Gern, Wir wöllen euch drumb x gebetten haben. |
Ob der Nürnbergische fridstand vermöge, das allen Stenden im
Reich, sobald sie den Protestierenden in der religion zügewandt
25 seind, alle rechtfertigung im Reich der religionsachen halben bis?
zum versprochnen Concilio oder Reichsversamlung solle ange-
stellet und uffgeschoben 2 sein ?
Nach essens seind die drei, der Propst 2, Secretari und Edelmann, wie
sie sich des b vor verglichen, in ir stüblin züsamenkomen c und haben
30 sich wider jeder an sein statt gesetzet und der Propst d die ubrige e und
versprochne disputation dermassen angefangen:
Nün, mein Herr Secretari, es ist in unser gehalten disputation ewre f
klag über das Chammergericht allemal mit eingelauffen, wie euch das-
selbige den Nürnbergischen fridstand nit haltens solle in den zweien
35 stucken, das sie nit allen ewer religionsverwandten die rechtfertigung
in religionsachen wöllen anstellen, sonder alleyn denjenigen, so in dem
p) wurde B. — q) dannocht B. — r) dann B. — s) engerung A. — t) willigen B. —
u) dann B. — v) fehlt B. — w) wurd B. — x) darumb B. — y) biß B. — z) auffge-
schoben B. - a) Probst B. - b) fehlt B. - c) züsamenkommen B. - d) Probst B. -
e) überige B. - f) ewere B. - g) gehalten B.
84. Niedergelegt, vereinbart. 85. Streiten.
G 1 a
443
anstands in der hauptsachen nit vergleichen wurde, wie solle es darnach
gehalten werden ?
Se.: Da solle der Nürnbergisch fridstand nichtdestoweniger in seinen
krefften bleiben biß zu versprochnem Concilio oder reichsversamlung,
5 wie er im buchstaben vergriffen 84 ist.
Ed.: So wurdsP fride sein wie bißher.
Se.: Der Orator hat dennocht^ lang droben gestritten, das der
Nürnberg, frid nach außgang des Franckfortischen anstands mit namen
denen gelten solte, die jetz unser Confession verwant sind. Und umb
io dise vier büchstaben »jetz« hat man sich seer lang gefrettet 85.
Pr.: Was ist euch dan r so hoch hieran gelegen gewesen?
Se.: Uns hat mit keinem güten gewissen gepüren mögen, in ein solche
enderung s dises fridens zü bewilligen 1, dan u der ein theüre Gottes gäbe
ist, durch Kay. M. und Stend des reichs einmal allen v denen gegeben,
i5 die unser Confession verwant werden, so lang biß das so offt vertröstet
Concilium oder Reichsversammlung gehalten wurt w.
Pr.: Dises gestaht man euch nit?
Se.: Ja, bei denen, die uns nicht hören wöllen oder sunst parteiisch
sein. Wolt ir mich nach essens hören, so wille ich euch unser gründ
20 und Ursachen darthün, das, ob Got wille, ir selb auch unserem
verstand sollen züfallen.
Pr.: Gern, Wir wöllen euch drumb x gebetten haben. |
Ob der Nürnbergische fridstand vermöge, das allen Stenden im
Reich, sobald sie den Protestierenden in der religion zügewandt
25 seind, alle rechtfertigung im Reich der religionsachen halben bis?
zum versprochnen Concilio oder Reichsversamlung solle ange-
stellet und uffgeschoben 2 sein ?
Nach essens seind die drei, der Propst 2, Secretari und Edelmann, wie
sie sich des b vor verglichen, in ir stüblin züsamenkomen c und haben
30 sich wider jeder an sein statt gesetzet und der Propst d die ubrige e und
versprochne disputation dermassen angefangen:
Nün, mein Herr Secretari, es ist in unser gehalten disputation ewre f
klag über das Chammergericht allemal mit eingelauffen, wie euch das-
selbige den Nürnbergischen fridstand nit haltens solle in den zweien
35 stucken, das sie nit allen ewer religionsverwandten die rechtfertigung
in religionsachen wöllen anstellen, sonder alleyn denjenigen, so in dem
p) wurde B. — q) dannocht B. — r) dann B. — s) engerung A. — t) willigen B. —
u) dann B. — v) fehlt B. — w) wurd B. — x) darumb B. — y) biß B. — z) auffge-
schoben B. - a) Probst B. - b) fehlt B. - c) züsamenkommen B. - d) Probst B. -
e) überige B. - f) ewere B. - g) gehalten B.
84. Niedergelegt, vereinbart. 85. Streiten.
G 1 a