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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Editor]; Neuser, Wilhelm H. [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Strohm, Christoph [Editor]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0449
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NURNBERGISCHER FRIDESTAND

445

mainung im c reden und Zusagen gewesen sein, deuten, ja verkeren
will.

Prop.: Wolan, so wüst d ihr, daß Kayserlich Majestät gemütt und will
nie gewesen ist noch hat sein künden, daß sie meniglich 91, die ewer
5 Confession und lere züfielen, wolte nit allain von allem thättlichem
beschedigen, sonder auch vor aller rechtfertigung ihm Reich befreien.

Secr.: Wieso, mein herr Propst ?

Pro.: Wie so ? Ey, wan e der Kayser das zügebe £ und gepöttes, das
alle, die euch in der Religion züfielen und ewer h Confession annemen,
io solten von allen gerichten im Reich ongerechtfertiget und von meniglich
onbeschweret bleiben 1, was were das anders, dann einmal meniglich
erlauben, sich von haltung gemainer kyrchen abzüreissen und ewer
religion anzünemen? j Damit hete doch Kayserlich Majestät schon disen Gib
span der religion erörteret und ewer) confession und haltung k für
15 gerecht erkennet Und alle stende, die sich noch in gehorsame 1 der
kirchen erhalten, als onchristen verdammet. Dan 111 was man im Reich
an niemant rechtfertigen noch" straffen solle 0, das muß ja an im selbs
recht und billich sein. Dan? was onrecht und onbillich ist, das sol q ja
gerechtfertiget und gestraffet r werden, wo anders auch recht und billichs
20 giltet und ein gut regiment ist.

Sec.: An ainem aber auch wie am anderen 55! Dan 4 was were daß,
lieber Her Propst", für ein recht und billichkeyt oder gut regiment,

Wa Kay. M. solte unser religionsachen An denen T, die zu Nürnberg mit
ir in der handlung des fridens gewesen, wollen ongerechtfertiget und on-
25 gestrafft haben. An anderen Stenden aber gerechtfertiget und gestraffet?

Were das auch ain gleichs recht ihm Reich gehalten? oder kan unser w
lere und haltung der Religion etlichen Stenden ihm Reich Christlich und
recht und den andern onchristlich und onrecht sein?

Pro.: Lieber, wa grosse und weite regierung seind, da muß man offt
30 an etlichen arges gedulden, ergers zu vermeiden, das darumb an anderen*,
die doch under gleichem regiment seind, nit zu gedulden ist.

Secret.: Hat dann Kayserlich Majestät unser Religion, die doch die
eini|ge Christliche religion ist, für onrecht erkennet und also, wie volgen G3a
muß, für eyn unleidliche? ketzerey gehalten, So solte sie lengest vor
35 allen andern geschefften versehen und verschaffet haben, das das so
lang 2 verheissen Concilium in Deütscher a nation, wie das auff dem

c) in B. - d) wüßt B. - e) wann B. - f) zügegeben B. - g) gepotte B. - h) ewere
B. - i) beleihen B. - j) ewere B. - k) handlung B. - 1) gehorsamen B. — m) Dann
B. - n) auch B. — o) soll B. - p) Dann B. — q) soll B. — r) gestrafft B. — s) andern
B. — t) Dann B. — u) Probst B. — v) dem B. — w) unsere B. - x) andern B. —
y) unleidenliche B. — z) so lang fehlt B. — a) Teütscher B.

91. Jeder, alle.
 
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