446 SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 539
Reichstag zü Nürnberg 92 beschlossen, gehalten worden were Oder, wa
das nit hette b mögen in der verheissen zeit, das ist, das es in eynem
halben jar were außgeschriben und darnach in eynem jar nach der
Nürenbergischen c handlung angefangen worden, erlanget d werden, Solte
ir May. alsdann 6 die gemeinen stend £ des Reychs wider zueinander auff
eyn gelegne malstatt berüffet und beschriben haben, zu berathschlagen,
was ferner des Concili und sonst anderer nottürfftiger Sachen halben
were fürzünemen gewesen, Wie ire Maj. das im Nürnbergischen frid-
stand zu thüns gnediglich vertröstet 11 hatt. Damit wer im reich weder
falscher religion lufft und fürschüb gegeben, noch warer religion trang
und hindernuß beschehen, noch so geferliche, verderbliche zweitracht 1
zwischen den Stenden also lange erhalten worden.
Pro.: Was Kay. Maj. züthüni gebürt hette, habt ir nit k zu richten,
werdt 1 euch auch daher keinen behelff m schöpffen 11 mögen, die wort
und Zusage 0 Kai. Maj. weitter, dann ir selb meynung und verstand
allweg gewesen und noch ist, zu deütten und außzüziehen. Kai. Maj.
hatt den stilstandt des Cammergerichts dem Churfürsten zu Sachsen
G 3 b und sei|nen zügewandten, die des mals zu Nürnberg mit irer Majestet
handleten, zügesagt. Darumb solt ir dis? Zusagen nit ufD die auch
ziehen wollen, die dem Churfürsten erst hernaher zügewandt worden
sind, oder 1 wie ir jetz s nach 1 weitters u fordren v, die im nach w in künff-
tigem x zügewandt werden.
Sec.: Wir wollen die Keyserliche Zusage? nit weitter ziehen noch deüt-
ten, dann wie die mitt Worten zügesagt und in der schrifft verfasset
ist 2.
Pro.: Ir solt aber die wort K. Maj. nit wider, das man weiß, ire mei-
nung in solchen 11 Worten gewesen sein und noch sein, deutten, dann
das were, wie ir selbs sagt, eyn unredlicher allefantz.
Sec.: Wol, es were auch crimen lese Majestatis.
Propst. Wolan, so werdt ir freilich selb anders nit sagen künden,
dann das Keyser. Maj. gemüt, sin und meynung alweg in allen hand-
lungen, so sie mit euch umb einen friden bis b zürn Concilio gehandlet
hatt, gewesen sei, wen c man euch, die ir euch schon von gemeiner
kirchen abgerissen haben, ewre weiß ein zeitlang je gestatten müste,
das doch sofil an euch erlanget d würde, das ewer thün e nit fortlieffe,
b) het B. — c) Nürnbergischen B. — d) erlangt B. — e) fehlt B. — f) stende B. -
g) thon B. — h) vertröst B. — i) zwitracht B. - j) thon B. - k) nicht B. - 1) werdet
B. — m) behelffe B. — n) erschöpffen B. — o) Zusagen B. — p) diß B. - q) aufTB. —
r) aber B. — s) jetzt B. — t) fehlt B. — u) weiter B. — v) fordern B. — w) auch B. —
x) künfftigen B. - y) züsagung B. — z) fehlt B. — a) sollichen B. - b) biß B. —
c) wenn B. - d) erlanngt B. - e) thon B.
5
10
15
20
25
30
35
92. Zum Reichstagsabschied vom 9. Februar 1523 vgl. Anm. 18.
Reichstag zü Nürnberg 92 beschlossen, gehalten worden were Oder, wa
das nit hette b mögen in der verheissen zeit, das ist, das es in eynem
halben jar were außgeschriben und darnach in eynem jar nach der
Nürenbergischen c handlung angefangen worden, erlanget d werden, Solte
ir May. alsdann 6 die gemeinen stend £ des Reychs wider zueinander auff
eyn gelegne malstatt berüffet und beschriben haben, zu berathschlagen,
was ferner des Concili und sonst anderer nottürfftiger Sachen halben
were fürzünemen gewesen, Wie ire Maj. das im Nürnbergischen frid-
stand zu thüns gnediglich vertröstet 11 hatt. Damit wer im reich weder
falscher religion lufft und fürschüb gegeben, noch warer religion trang
und hindernuß beschehen, noch so geferliche, verderbliche zweitracht 1
zwischen den Stenden also lange erhalten worden.
Pro.: Was Kay. Maj. züthüni gebürt hette, habt ir nit k zu richten,
werdt 1 euch auch daher keinen behelff m schöpffen 11 mögen, die wort
und Zusage 0 Kai. Maj. weitter, dann ir selb meynung und verstand
allweg gewesen und noch ist, zu deütten und außzüziehen. Kai. Maj.
hatt den stilstandt des Cammergerichts dem Churfürsten zu Sachsen
G 3 b und sei|nen zügewandten, die des mals zu Nürnberg mit irer Majestet
handleten, zügesagt. Darumb solt ir dis? Zusagen nit ufD die auch
ziehen wollen, die dem Churfürsten erst hernaher zügewandt worden
sind, oder 1 wie ir jetz s nach 1 weitters u fordren v, die im nach w in künff-
tigem x zügewandt werden.
Sec.: Wir wollen die Keyserliche Zusage? nit weitter ziehen noch deüt-
ten, dann wie die mitt Worten zügesagt und in der schrifft verfasset
ist 2.
Pro.: Ir solt aber die wort K. Maj. nit wider, das man weiß, ire mei-
nung in solchen 11 Worten gewesen sein und noch sein, deutten, dann
das were, wie ir selbs sagt, eyn unredlicher allefantz.
Sec.: Wol, es were auch crimen lese Majestatis.
Propst. Wolan, so werdt ir freilich selb anders nit sagen künden,
dann das Keyser. Maj. gemüt, sin und meynung alweg in allen hand-
lungen, so sie mit euch umb einen friden bis b zürn Concilio gehandlet
hatt, gewesen sei, wen c man euch, die ir euch schon von gemeiner
kirchen abgerissen haben, ewre weiß ein zeitlang je gestatten müste,
das doch sofil an euch erlanget d würde, das ewer thün e nit fortlieffe,
b) het B. — c) Nürnbergischen B. — d) erlangt B. — e) fehlt B. — f) stende B. -
g) thon B. — h) vertröst B. — i) zwitracht B. - j) thon B. - k) nicht B. - 1) werdet
B. — m) behelffe B. — n) erschöpffen B. — o) Zusagen B. — p) diß B. - q) aufTB. —
r) aber B. — s) jetzt B. — t) fehlt B. — u) weiter B. — v) fordern B. — w) auch B. —
x) künfftigen B. - y) züsagung B. — z) fehlt B. — a) sollichen B. - b) biß B. —
c) wenn B. - d) erlanngt B. - e) thon B.
5
10
15
20
25
30
35
92. Zum Reichstagsabschied vom 9. Februar 1523 vgl. Anm. 18.