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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0459
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NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND 45 5

Pro.: Hab ich doch vor gesagt, das ich daran nit zweifelet

Sec.: So lesend weiter den puncten vom anstellen der rechtfertigunge 1
am Chammergerichte und allen anderen“ gerichten im Reich bieß n auffs
Concilium.

5 Pro.: »Das wir demnach zu mehrer und bestendiger erhaltung solli-
ches obgemelten gemeynen Fridens gnedigklich gewilliget und zü-
gesaget, alle Rechtfertigung in Sachen den Glauben belangende, so
durch unseren Fiscal und andere wider den Churfürsten zu Sachsen und
seinen zügewanten angefangen weren oder noch angefangen werden
10 möchten, anstellen wollen bieß° zu nechstkünfftigem Concilio oder, so
das Concilium nit gehalten, durch die Stend obgemelter massen in
andere weg darein gesehen würde und so darüber | Sachsen und seine 12 b
zügewanten samptlich oder sonderlich von jemants, wer der were,
derhalben mit Recht angelangt und beschwertP würde, so soll der- oder
15 dieselben, so also mit Recht fürgenommen, bei uns, so wir im heyligen
Reich Teütscher nation weren, oder aber in unserem abwäsen bei
unserm^ geordenten 1 Statthalter und befelhaber ansüchen und ire
beschwerungen anzeygen. Alsdann sollen und wöllen wir und in
unserem abwesen unsere Stathalter und befelhaber, die deß s von uns
20 sonderen, außgetruckten befelh 1 haben sollen, Solliche fürgenomene"
rechtfertigung abschaffen und anstellen, wie obgemelt, wie wir dann
hiemit auß Kaiserlicher Majestät volkhommenheyt und rechter gewissen
jetzt als dann und dan als jetz obgeschribener gestalt abschaffen und
anstellen in und mit krafft diß briefs. Und so darüber von eynichem
25 Richter und gerichten procediert, gehandelt und geurtheylt würde, das
alles und jedes soll nichtig, krafftloß und von unwürden sein und den-
oder dieselben, dawider also procediert und geurtheylet würdet v, nicht w
binden noch verpflichten in keyne wege x sondern? geverde.«

So vil finde ich hie von dem anstellen der rechtfertigung.

30 Sec.: Da secht 2 ir nun wol, mein Herr Probst, das Kaiserlich M. die
rechtfertigung anzüstellen zügesagt hat zu mehrer und bestendiger
erhaltung solchs obgemelten fridens. Hat nun Ka. Majestät dis a an-
stellen der rechtfertigung darumb versprochen, das obgemelter frid
desto bas b und bejstendiger erhalten würde, So muß ir Majestät ja 13 a
35 endtlich dis c anstellen auch so weit wöllen verstanden werden, so weit
sein dazü d von nöten ist, das derselbige obgemelter, gemeyner, besten-
diger fride zwischen allen Stenden im Reich erhalten werde.

Pro.: Das volget.

k) zweifle B. - 1) rechtfertigung B. - m) andern B. - n) biß B. - o) biß B. -
p) beschweret B. - q) unserem B. - r) geordneten B. - s) des B. - t) befelch B. -
u) fürgenommene B. — v) wirt B. - w) nit B. — x) weg B. — y) sonder B. — z) sehet
B. — a) diß B. - b) baß B. — c) diß B. — d) darzu B.
 
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