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SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8—1 5 39
Mia
alle erzelte stück, die ir doch uffs h allerhöchst entgegen sein und auch
irer Kay. M. pflicht halben zürn höchsten entgegen sein sollen, gewißlich
und trefflich 1 fordern würde.
Derhalben so hat Kay. M. solchs nit füg oder recht gehabt, zu be-
willigen und nachzügeben. Und haben die Chammerbeysitzeri füg und 5
recht gehabt, sollichem bewilligen und nachgeben abzübrechen k, so
vil inen imer 1 müglich gewest“ ist.
Sec.: Herr Propst n, ir habt alle mal in ewren° reden lauffen lassen:
abreissen von der kirchen, neweren in der religion, Zerstörung Christ-
licher Ordnung, Zerrüttung gepürender gehorsame, Verachtung Kay. M. 10
und dergleichen. Deren Worten wolt ich mein herrn gebetten haben
sich zü enthalten, ihr wüst? ja wol, das diser dingen keine warer Christ-
lichen religion anhanget oder drauß^ fleüst 1; so wollen wir kainer dan s
der ainigen waren religion Christi anhengig sein.
Aber zü ewrer rechnung, die euch so höchlich irret, sag 4 ich also u: 15
War ists, Kay. Ma. hat damit, das sie | uns eyn solchen friden geben,
wie ir nun selb sehet, das sie uns gegeben, unser Religion etwas ge-
forderet T und volgents alles dasjenige, so auß unser Religion fleüsset,
als Reformation der Ceremonien, Abstellung der verfürischen und on-
erbaren w priester, Eroberung der kirchengüter von den sacrilegis, 20
Verenderung der Tempel und Clöster, so der abgötterei und Super-
stition 129 gedienet, Befreiung von den unnützen menschengesetzen,
Protestieren wider ir Ma. abscheidt und gepott, so wider dise unser
wäre Christliche religion ergangen sindt, Unwillen des Bapsts 2 und aller
falsch geystlichen wider Kai. Maj. und alle, die uns nit? gar wollen 25
entgegen sein, Hohe betriebung der abergleubischen leuten, denen die
gewohnten 2 mißbreuch in der kirchen baß gefallen dann die rechten
breuch Christi, Auch schwere empörung bei allen denen, welchen die
christliche reformation untreglich ist, ja dis a alles, welches unser gegen-
theil eben mit den namen nennet, die ir jetz erzelet haben, hatt Ka. M. 30
durch den friden, so sie zü Nürnberg b uffgericht c, und das anstellen
der rechtfertigung, das sie uns versprochen, gefordret d und auch wol
gewüst e, das auß solchem befriden unser Religion solichs f alles gefordret«
würde.
Pro.: Wie hat aber nun Kai. M. solche wissentliche forderung des 35
h) auffs B. — i) treffelich B. — j) Chamerbeisitzer A. — k) abzuprechen B. —
1) immer B. - m) geweßt B. - n) Probst B. - o) eweren B. — p) wist B. -
q) darauß B. - r) fleußt B. - s) dann B. - t) sage B. — u) fehlt B. — v) gefordert
B. - w) unerbaren B. - x) Bapstes B. — y) nicht B. — z) gewoneten B. - a) diß B. —
b) Nürenberg B. - c) auffgericht B. — d) geforderet B. — e) gewißt B. — f) sollichs
B. — g) gefordert B.
129. Aberglaube.
SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8—1 5 39
Mia
alle erzelte stück, die ir doch uffs h allerhöchst entgegen sein und auch
irer Kay. M. pflicht halben zürn höchsten entgegen sein sollen, gewißlich
und trefflich 1 fordern würde.
Derhalben so hat Kay. M. solchs nit füg oder recht gehabt, zu be-
willigen und nachzügeben. Und haben die Chammerbeysitzeri füg und 5
recht gehabt, sollichem bewilligen und nachgeben abzübrechen k, so
vil inen imer 1 müglich gewest“ ist.
Sec.: Herr Propst n, ir habt alle mal in ewren° reden lauffen lassen:
abreissen von der kirchen, neweren in der religion, Zerstörung Christ-
licher Ordnung, Zerrüttung gepürender gehorsame, Verachtung Kay. M. 10
und dergleichen. Deren Worten wolt ich mein herrn gebetten haben
sich zü enthalten, ihr wüst? ja wol, das diser dingen keine warer Christ-
lichen religion anhanget oder drauß^ fleüst 1; so wollen wir kainer dan s
der ainigen waren religion Christi anhengig sein.
Aber zü ewrer rechnung, die euch so höchlich irret, sag 4 ich also u: 15
War ists, Kay. Ma. hat damit, das sie | uns eyn solchen friden geben,
wie ir nun selb sehet, das sie uns gegeben, unser Religion etwas ge-
forderet T und volgents alles dasjenige, so auß unser Religion fleüsset,
als Reformation der Ceremonien, Abstellung der verfürischen und on-
erbaren w priester, Eroberung der kirchengüter von den sacrilegis, 20
Verenderung der Tempel und Clöster, so der abgötterei und Super-
stition 129 gedienet, Befreiung von den unnützen menschengesetzen,
Protestieren wider ir Ma. abscheidt und gepott, so wider dise unser
wäre Christliche religion ergangen sindt, Unwillen des Bapsts 2 und aller
falsch geystlichen wider Kai. Maj. und alle, die uns nit? gar wollen 25
entgegen sein, Hohe betriebung der abergleubischen leuten, denen die
gewohnten 2 mißbreuch in der kirchen baß gefallen dann die rechten
breuch Christi, Auch schwere empörung bei allen denen, welchen die
christliche reformation untreglich ist, ja dis a alles, welches unser gegen-
theil eben mit den namen nennet, die ir jetz erzelet haben, hatt Ka. M. 30
durch den friden, so sie zü Nürnberg b uffgericht c, und das anstellen
der rechtfertigung, das sie uns versprochen, gefordret d und auch wol
gewüst e, das auß solchem befriden unser Religion solichs f alles gefordret«
würde.
Pro.: Wie hat aber nun Kai. M. solche wissentliche forderung des 35
h) auffs B. — i) treffelich B. — j) Chamerbeisitzer A. — k) abzuprechen B. —
1) immer B. - m) geweßt B. - n) Probst B. - o) eweren B. — p) wist B. -
q) darauß B. - r) fleußt B. - s) dann B. - t) sage B. — u) fehlt B. — v) gefordert
B. - w) unerbaren B. - x) Bapstes B. — y) nicht B. — z) gewoneten B. - a) diß B. —
b) Nürenberg B. - c) auffgericht B. — d) geforderet B. — e) gewißt B. — f) sollichs
B. — g) gefordert B.
129. Aberglaube.