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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0490
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SCHRIFTEN DER JAHRE I 5 3 8-1 5 3 9

p 2 a inen und natürliche billigkeit. Gelt, aber wen h man | in dieselbige gütter
will mit zügreiffen, So müssens gottes und heilige gütter sein, die kein
laie messen solle. Dann seind sie befreiete Religiongüter und nicht
gütter wie andere gütter.

Pro.: Ewer i vetteren reden wie gesellen, die dem geystlichen standt 5
wollen vollet zu grundt helffen 101. Kirchengütter seind nit gütter wie
andere gütter, Sonder seind Gott ergebne und heilige gütter, die
besonders der Religion dienen sollen.

S.: So seinds ja Religiongütter.

P.: Man nenne sie kirchen- oder Religiongütter, gilt fast gleich. io

Sec.: Ey, warumb sollen dann die hendel und Sachen, so diser güter
halben ans Cammergericht kommen, nit Religionsachen sein ?

Pro.: Da entziehend und raubent ir den kirchen und Religion dise
gütter und gebt nichts auff die geystlichen gericht. Derhalben müß
man euch ewers spoliums an dem gericht fürnemen, da man euch zu- 15
kommen mage.

Se.: Wer den kirchen das ir entzeuhet oder raubet, denselbigen ver-
antworte ich nichti, sonder rede von deren wegen, die solche gütter
den kirchen und der Religion wider erobren und zu rechtem geprauch k
bringen wollen. 20

P.: Ir wolt aber dieweil eweren gantzen hauffen von aller rechtferti-
gung exempt haben.

S.: Von rechtfertigung des Cammergerichts, nit von aller rechtferti-
gung. Wir haben doch in allen disen Sachen an ein frei, christlich
Concilium appelliret 1, derselbigen Apellation hangen wir noch an. 25

P.: Ei, solt aber das Cammergericht den kirchen irer güter halben
p 2 b nit als wol recht sprechen könden™ als an [deren besondern leutten und
Communen ?

S.: Sie kuntens wol, soltens“ auch thun, wie sie dann dazu ire gütte
leges haben in Codice und Authenticis, wa sie allein denselbigen nach 30
Simonia crimen laesae richten wolten, Da müsten 0 sie aber Simoniam lassen crimen publicum

maiestatis. et iese Maiestatis sein und alle die mit der Simony zü den pfründen

kommen von aller nutzung der kirchengütter abhalten. 1. Siquenquam.
de episcopis & der 102. Desgleichen alle die, so auch sunst^ strefflich
lebten. Also auch alle, die nit r bei iren kirchen zügegen getrewlich 35
dienen, Und das nit mit singen und lesen, wenn sie anders priester und

h) wenn B. - i) Ewere B. - j) nit B. - k) gebrauch B. - 1) appellieret B. -
m) künden B. - n) fehlt B. - o) müßten B. - p) Deßgleichen B. - q) sunst B. -
r) fehlt B.

161. Gänzlich zugrunde richten.

162. Corpus Justinian, ed. Kriegei, Bd. II, 1875, Codex I, tit. III, S. 25 fr.: De
episcopis et clericis; I 3, 31: Si quemquam, ebd. S. 32.
 
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