NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND
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die, so den kirchen nit dienen, sich auch der freiheyt oder Exemption,
den kirchendienern gegeben nit gebrauchen sollen. Qui Ecclesiae non
seruit, nec priuilegio clericorum gaudere debet. Und das gar mit ande-
ren 4 fügen, dann sie auß dem Kayserlichen Fridpott u haben schein
5 gesüchety uns das nit zü halten, das uns Kay. Ma. versprochen hat.
Aber was darff es wort? Sie wissen wol, das zu nachtheyl der Kirchen
uff w erden kein | gesetz noch Dispensation oder Exemption gelten soll. Q i b
Pro.: Nun, ich wolte, es stünde besser.
Sec.: Auß dem must*ir aber, herr Propst, erkennen, das das Camer-
io gericht? die Kirchengüter belangend nicht procedirt 2 noch richtet nach 3
dem gesetz der Kirchen oder der Christenlichen Kayser und dazü b
gantz partheyisch ist, Sicht c den Pfaffen zü, das sie das gantz d patri-
monium Christi den Kirchen, schülen und Armen rauben und ver-
schwenden und wille uns nit gestatten, das wenigst e zü dem rechten
15 prauch £ der Kirchen wider zü richten. Derhalben könden® wir vor h
disem gericht in disen Sachen kein recht nemen und hat uns Kay. M.
billich und 4 von rechts wegen in disen Sachen vor dem Camergericht'
gefreiet.
Pro.: Wolan, lasts sein, das sie ir Ampt der Kirchengüter halben
20 gegen den geistlichen nit verrichten. Wolt ir drumb k auch ongerecht-
fertiget bleiben in eweren Sacrilegiis ?
Sec.: Ich wolte, wer sich in dem vergriffe, das er ufs 1 scherpffist
gerechtfertiget würde.
Pr.: Ir wolt aber kein Richter leiden.
25 Sec.: Besetzent ir m uns ein gericht von Bidern, Erbarn, rechtliebenden
lebten, die in disen Sachen richten nach den Kayserlichen gesetzen und
waren alten Canonib., Welcher dann von unseren 11 stenden nit wille
dem rechten stadt thün. Den will ich als übel schelten als ir; meer kan
ich nicht thün.
30 Pr.: Nün sind warlich under euch, denen diß recht schwer gnüg°
wirdt.
Sec.: Da sehe ein jeder zü, das er thüP, das recht ist. Wiewol wann
man will den wa|ren brauch der Kirchengüter wider gelten lassen, der Q2a
dan^ ist, das nach versehung des Kirchendiensts aller notturfft der
35 Christen gesteüret werde 1, nit allein der besonderen 8 dürftigen, Sonder
auch gantzer gemeinden, das die bei friden und recht und bey dem wort
des Herren bleiben mögen. So würd sichs nach bey manchem finden,
das er das Kirchengüt recht gebrauchet hatte. Den ir villeicht darfür
t) andern B. — u) Fridbott B. — v) gesucht B. - w) au ff B. — x) müßt B. —
y) Chammergericht B. — z) procedieret B. — a) vom B. — b) und das dazu B. —
c) Secht B. — d) gantze B. — e) wenigest B. — f) brauch B. — g) künden B. - h) von
B. — i) fehlt B. — j) Chammergericht B. — k) darumb B. - 1) auffs B. — m) fehlt B. —
n) unsern B. - o) genüg B. - p) thüe B. - q) dann B. - r) werden B. - s) besondern B.
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die, so den kirchen nit dienen, sich auch der freiheyt oder Exemption,
den kirchendienern gegeben nit gebrauchen sollen. Qui Ecclesiae non
seruit, nec priuilegio clericorum gaudere debet. Und das gar mit ande-
ren 4 fügen, dann sie auß dem Kayserlichen Fridpott u haben schein
5 gesüchety uns das nit zü halten, das uns Kay. Ma. versprochen hat.
Aber was darff es wort? Sie wissen wol, das zu nachtheyl der Kirchen
uff w erden kein | gesetz noch Dispensation oder Exemption gelten soll. Q i b
Pro.: Nun, ich wolte, es stünde besser.
Sec.: Auß dem must*ir aber, herr Propst, erkennen, das das Camer-
io gericht? die Kirchengüter belangend nicht procedirt 2 noch richtet nach 3
dem gesetz der Kirchen oder der Christenlichen Kayser und dazü b
gantz partheyisch ist, Sicht c den Pfaffen zü, das sie das gantz d patri-
monium Christi den Kirchen, schülen und Armen rauben und ver-
schwenden und wille uns nit gestatten, das wenigst e zü dem rechten
15 prauch £ der Kirchen wider zü richten. Derhalben könden® wir vor h
disem gericht in disen Sachen kein recht nemen und hat uns Kay. M.
billich und 4 von rechts wegen in disen Sachen vor dem Camergericht'
gefreiet.
Pro.: Wolan, lasts sein, das sie ir Ampt der Kirchengüter halben
20 gegen den geistlichen nit verrichten. Wolt ir drumb k auch ongerecht-
fertiget bleiben in eweren Sacrilegiis ?
Sec.: Ich wolte, wer sich in dem vergriffe, das er ufs 1 scherpffist
gerechtfertiget würde.
Pr.: Ir wolt aber kein Richter leiden.
25 Sec.: Besetzent ir m uns ein gericht von Bidern, Erbarn, rechtliebenden
lebten, die in disen Sachen richten nach den Kayserlichen gesetzen und
waren alten Canonib., Welcher dann von unseren 11 stenden nit wille
dem rechten stadt thün. Den will ich als übel schelten als ir; meer kan
ich nicht thün.
30 Pr.: Nün sind warlich under euch, denen diß recht schwer gnüg°
wirdt.
Sec.: Da sehe ein jeder zü, das er thüP, das recht ist. Wiewol wann
man will den wa|ren brauch der Kirchengüter wider gelten lassen, der Q2a
dan^ ist, das nach versehung des Kirchendiensts aller notturfft der
35 Christen gesteüret werde 1, nit allein der besonderen 8 dürftigen, Sonder
auch gantzer gemeinden, das die bei friden und recht und bey dem wort
des Herren bleiben mögen. So würd sichs nach bey manchem finden,
das er das Kirchengüt recht gebrauchet hatte. Den ir villeicht darfür
t) andern B. — u) Fridbott B. — v) gesucht B. - w) au ff B. — x) müßt B. —
y) Chammergericht B. — z) procedieret B. — a) vom B. — b) und das dazu B. —
c) Secht B. — d) gantze B. — e) wenigest B. — f) brauch B. — g) künden B. - h) von
B. — i) fehlt B. — j) Chammergericht B. — k) darumb B. - 1) auffs B. — m) fehlt B. —
n) unsern B. - o) genüg B. - p) thüe B. - q) dann B. - r) werden B. - s) besondern B.