Metadaten

Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0503
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND

499

Einmal sind die kirchengüter der Kirchen eygen und keiner kirchen-
diener. Dis a vermögen alle recht, man lese allein iz.q.z. Apl. cos. Et ibi.
Monemus l8? Item C. de sacros. eccle. L. Jubemus. Et in Authenticis.
Constit. de non alienandis aut permutand 188. etc. Unsere Kirchen sind
5 wäre Kirchen b Christi, wie ich vor erwisen. Und ob schon das der
Bapst mit seinem häuften widersprichet c, so haben sie doch die Kay. M.
und Stende des Reichs noch darfür, wie vor gesagt. Dann sie unsere
Appellation gegen dem Bapst, der unsere Kirchen als abgesonderte
rotten verdammet hat, deferieret und sunst auch als Christlich Stende
io gehalten haben und noch. Derhalben sind die guter, zu unseren Kirchen
gestifftet, derselbigen unserer Kirchen eigen, die hat deren besitz und
dominium und sonst d niemand, Und sollen vor allem, zu erhalten iren
dienst und ire e dürfftigen angelegt und außgespendet werden. Dis £ ver-
mögen alle Canones und Le|ges, die von Kirchengütern Disponieren. R4a
15 Wie fro und selig weren wir nun, das ir ewere Constitutionems
Friderichi und was ir mehr vermeinen in diser Sachen für euch zu haben,
nach disen gemeinen rechten, welche nichts anders dann das Götliche
recht sind, richteten und gelten Hessen Und nicht dieselbige einige
Constitution wider alle recht zu solchem verderben unserer Kirchen
20 mißbraucheten, dasjenige, so niemants dann unserer Kirchen ist, iren
ergsten freünden h zu schützen Und so unsere Obren 1 das wenigest der
Kirchengüter von dem so öffentlichen misbrauchi wider zü irem
rechten gebrauch zü keren underston, dieselbigen also ernstlich zü
durechtigen kl89.

25 Pro.: Es were 1 ja hoch vonnöten, das in disen Sachen einmal recht
gerichtet und die waren Göttlichen Kirchenrecht in allen disen Sachen
wider zü irem werd und ansehen erhebt würden. Das befelhen aber die
Assessores dem Concilio und halten sie sich dieweil des gemeinen
stili m.

30 Sec.: Warum" giltet aber nit gegen inen auch, das ir mir erst für-
geworffen haben, das es gemeinem rechten nit entgegen und unseren
Kirchen nicht zü so Unrechtem nachteil reichete, Da man nit bessers
wußte, da wäre solcher stilus desto leidlicher, mein h. Propst. Nun aber,
so uns der liebe Got° sein recht in seiner heiligen Schrifft, Satzung der

a) Diß B. — b) Kirche B. — c) widerspricht B. — d) sunst B. — e) fehlt B. —
f) Diß B. — g) Constitutionen B. — h) fründen A. — i) Oberen B. — j) müßbrauch
B. — k) durchechtigen B. — 1) wer B. — m) und halten sich des gemeinen Stil B. -
n) Warumb B. - o) Gott B.

187. Decret. Grat. II, C.12 q 2, c. 13, 18.

188. Codex I, 2, 14, De sacrosantis ecclesiis, Corpus Justinian, Bd. II, S. 17. Const.
VII, De non aliendis aut permutandis, Corpus Justinian, Bd. III, S. 45 ff.

189. Verfolgen.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften