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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0505
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NÜRNBERGISCHER FRIDESTAND

501

dises fridgepots auch nach dem andern gnedigen züschreiben K. M.
und so gnedigem vertrösten, das sie euch gethon, den friden ewern
Stenden gnediglich zu halten, die doch wol gewisset hat, das euch die
gröste gefahrP des unfridens von wegen der kirchengüter allweg vor-
5 gewesen ist, ja seitemal sichs also haltet, so kan ich mitnichten sehen,
mit was fügen man die Sachen von kirchengütern von dem Kayser-
lichen anstellen der rechtfertigung ausziehena und sonderen 1 mochte,

Weiß derhalben ferners wider euch, mein lieber herr Secretari, in diser
Sachen nichts einzübringen. Wille also den lieben Got s bitten und für
10 mich, so fil ich nach meinem geringen thün vermage, gern 1 mit allen
trewen darzü raten und helffen, das wir | einmal ein Nationalconcilium
haben mochten, on das wir doch nimermer zü bestendigem friden R 5 b
wider kommen mögen, Wir bletzen und flicken an dem Nürnbergischen
friden oder machen so vil newer frid und anstend, als wir immer
15 künden.

Ed.: Es ist freilich also.

Ich hette aber gar gern auch gehöret den grüntlichen bericht von den
kirchengütern, Wes die sein, Welchs ir rechter brauch seie u. Wer sie zü
verwalten und zü rechtem brauch zü richten habe Und wie das bey uns
20 Deutschen v leicht und füglich erlanget werden möchte. Davon mein
herr Secretari uns auch sein meinung wolte anzeigen.

Sec.: Warlich, lieben Herren, ich wolte euch in disem gern auch zü
willen sein; mir sind aber gestern gescheht kommen, das ich etliche tag
hiezü nit werde zeyt haben. Wa ir aber nach Verrichtung diser geschefften
25 noch hie sein würden, wil w ich euch gern auch von disem puncten mein
einfaltig gedancken anzeigen.

Ed.: Wann es dann ewer gelegenheit dismals* nit sein mage, so
bedancken ich mich gegen euch gantz freintlichy und fleissig ewer
getrewen und, so vil ichs verstehe, wolgegrindten berichten, die ir uns
30 in gehabtem gesprech gethon habt und euch auch so vil weiters ent-
bieten.

Sec.: Nun, was zeit und gescheht geben werden, so bin ich der ewer.

Bitte aber, ir wollen mir mein ongeschicklicheit und das ich etwan zü
scharph in der rede z gewesen bin, verzeihen. Ich gemeins wol anders
35 nicht dann güt, das weisse gott; ich rede 3 aber | oht von Sachen, es R6a
tauget b wol besser.

Pro.: Mein Herr Secretari, ir habt mir, acht auch wol unserem güten
freünd c da nichts verredt; ich sage euch auch danck, das ir euch uns zü
gefallen so vil bemühet haben Und bitte, nemet d mir nichts für übel e.

p) gfar B. — q) außziehen B. — r) sondern B. — s) Gott B. — t) geren B. —
u) sey B. - v) Teütschen B. - w) will B. - x) diß mals B. — y) freüntlich B. —
z) red B. - a) red B. - b) taugt B. - c) fraindt B. - d) nement B. - e) verübel B.
 
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